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JIMIN

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JIMIN.

14:47, zeigte meine Uhr mir an, als ich das Gelände der Universität betrat.
Die vielen Studenten, die gerade die Hörsäle verließen, eilten zu ihren Bussen und Wagen.
Nur wenige hatten einen Regenschirm, der sie vor dem niederprasselnden Regen beschützte.

Die Luft wirkte frisch, als würden die Regentropfen den Feinstaub aus der Atmosphäre waschen, doch ich wusste, dass diese Frische nur von kurzer Dauer war, bevor der allseits gewohnte graue Schleier die Stadt wieder überziehen würde.

Ich schüttelte den Schirm vor der Tür aus, bevor ich die Tür zum Gebäude aufzog; Philosophie.
Ich verstand den Studenten nicht.
Er war mir ein verschachteltes Rätsel mit mehr verschlossenen Türen als Schlüsseln, welches sich weigerte gelüftet zu werden.

Warum studierte er neben Psychologie etwas so- so überflüssiges, wenn er doch eigentlich nicht studieren bräuchte.
Allein das Vermögen seines Fonds müsste ihm bis zum Lebensende ausreichen und doch schleppte er sich jeden Morgen auf das Gelände dieser hochangesehenen Universität mit den Studienkosten eines Luxuswagens.

Die Säle lagen weit hinten in den Fluren, den Regenschirm hatte ich in einem der Ständer zurückgelassen und schon beim Entlanglaufen erkannte ich die jungen Studentinnen in ihren viel zu knappen Röcken, die bei meinem Anblick sich gegenseitig mehr als nur eindeutige Blicke zuwarfen.

Ich hatte wohl auf ihrer perfiden Skala des Aussehens eine Zahl im roten Bereich getroffen.
Außerhalb ihrer Reichweite, prangte es in ihren Köpfen und kurz zuckten meine Mundwinkel, als ich an ihre nichtigen Träume einer Wiederbegegnung dachte, die in ihnen wie Unkraut wuchsen.

Ich war bescheiden, doch meines Aussehens durchaus bewusst. Dennoch hatte ich nie verstanden, weshalb Menschen gutes Äußeres so sehr wertzuschätzen wussten, gar ihre Partner danach aussuchten.
Es war seine äußere Hülle, Vorzüge, die man bewusst in Szene setzten konnte, doch schlussendlich war sie für mehr als oberflächlichen Kontakt nie gedacht gewesen.

Immer mehr Studenten kamen mir entgegen, als ich zu dem Eingang des Saales trat, blickte mich nach einem bestimmten Gesicht um. Ich fand ihn selbst mit Leeren der Säle nicht.
Räuspernd wandte ich mich an einen der jungen Studenten, die sonst stumm an mir vorbeigehuscht wären.
Überrascht zog er sich einen der Pods aus dem Ohr, als er mich bemerkte und blickte erwartend zu mir auf.

“Weißt du, ob hier ein Jeon Jeongguk im Kurs ist?“

“Ja, er hat sich nach der Stunde beeilt rauszukommen. Unser Dozent hat ihn nicht eher gehen lassen wollen, obwohl der Junge bleicher war als die Wände. Schau mal auf den Toiletten im ersten Stock, die im Erdgeschoss sind meistens überfüllt..“, murmelte er und schenkte mir ein knappes Lächeln. Für einen Moment glaubte ich, er hielt mich für einen Studenten in seinen letzten Jahren.

PORCELAIN WORLD | 𝑗𝑖𝑘𝑜𝑜𝑘 ✔️Where stories live. Discover now