•~{ Kapitel 6 }~•

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Meine Upload Zeiten sind schrecklich und mein Schlafrythmus sowieso gefickt, hier das neue Kapitel, danke für die Votes und Reads und die motivierenden Kommentare🥰

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Wie lange soll ich denn noch warten? Verdammte scheisse, die Ärzte wollen mir nichts sagen da ich nicht zu seiner Familie gehöre! Ich werde sicher nicht nur hier sitzen während Oikawa vielleicht in Lebensgefahr schwebt! Warum hat er das überhaupt getan... habe ich ihn so verletzt dass er nur diesen Weg sah? Zum Glück bin ich ihm nachgelaufen. Hätte er es noch geschafft wenn ich sitzen geblieben wäre? Hätte ich mich doch nur nicht mit ihm gestritten... hätte ich ihn einfach gelassen... warum haben wir nochmals gestritten? Wahrscheinlich etwas komplett unnötiges... ich war wohl einfach wied-
„Iwaizumi-san?"
Ich hob meinen Kopf. Vor mir stand kein Arzt, auch keine Krankenschwester, es war eine junge Frau, vielleicht Anfangs 20. Sie hatte dunkles, schokoladenfarbenes Haar dass ihr bis zu den Schultern reichte. Ihre Augen weisen die selbe Farbe wie ihre Haare auf. Sie war ziemlich gross.
„Ähm... kenne ich sie?", fragte ich müde und stand auf.
„Ich bin Yuki Oikawa. Oikawa's ältere Schwester. Die Ärzte haben mich angerufen. Wie geht es ihm? Weiss man schon etwas?", fragte sie und legte ihren Kopf schief.
Oikawa hatte eine Schwester? Davon wusste ich nie etwas. Ich habe sie nie gesehen.
„Tut mir leid sie enttäuschen zu müssen, man weiss noch nichts", murmelte ich und liess mich wieder zurück in den Stuhl fallen.
„Was ist passiert? Am Telefon wollte man mir nichts sagen."
„Ich..."
Ich kann es ihr nicht sagen. Ich müsste ihr alles erzählen, angefangen bei unserem Streit, bis jetzt, sie würde wissen das es meine Schuld ist. Vielleicht lässt sie mich dann nicht mehr zu Oikawa, falls er je wieder aufwachen wird. Das kann nicht sein, ich muss ihn sehen.
„Ich... weiss nicht... ich habe ihn... gefunden...", murmelte ich und wich ihren musternden, braunen Augen die mich so sehr an Tooru erinnerten, aus.

Wir sassen lange da. Warteten. Ich schrieb Makki und Mattsun das Oikawa und ich heute nicht ins Training kommen werden. Natürlich fragten sie warum, wir waren beide nicht wirklich die Spieler, die Trainings übersprangen oder mieden, aber ich konnte diese vier Worte, Oikawa ist im Krankenhaus, einfach nicht über die Lippen bringen.
Endlich kam ein Arzt auf uns zu.
„Sind sie mit Oikawa Tooru verwandt?"
„Ja", sagte seine Schwester und stand sofort auf.
„Naja... nicht wirklich verwandt...", murmelte ich, doch Yuki übertönte mich indem sie: „er gehört zu ihm" sagte. Der Arzt musterte mich misstrauisch, bevor er uns beide zu Oikawa's Zimmer führte.
„Er ist noch nicht wach, wird es aber bald sein. Sollte es Komplikationen oder Ähnliches geben, drücken sie den roten Knopf neben dem Bett. Versuchen sie ihn ruhig zu behalten. Suizidgefährdete mögen es nicht, nach einem Versuch im Krankenhaus aufzuwachen."
Yuki erstarrte in ihrer Bewegung, die Tür zu öffnen und sah zwischen mir und dem Arzt hin und her.
„Er hat was?"
„Ich erzähle es dir drinnen Yuki", murmelte ich, drückte die Türklinke hinunter und betrat das komplett weisse Zimmer. Es roch steril und nach Desinfektionsmittel.
Und da lag er.
Er sah so zerbrechlich aus, trotzdem so wunderschön. Seine Haut verschmolz beinahe mit den weissen Bettlaken, seine Haare lagen schlaff auf dem Kissen verteilt und dicke Verbände waren um seine Arme gewickelt. Sein Atem ging ruhig und gelassen, oh, wie gerne ich meine Lippen jetzt auf seine legen würde...
„Iwaizumi-san? Lebst du noch oder hat deine Seele beim Anblick meines Bruders das Weite gesucht?", riss mich Yuki aus meiner Trance und wedelte mit ihrer Hand vor meinen Augen hin und her.
Ich schnaubte nur und lief dann zum Stuhl neben Oikawa's Bett. Yuki setzte sich auf die Bettkante und strich ihrem Bruder durch die Haare.
„Also, was ist passiert?", fragte sie mich erneut.
„Naja... Oikawa und ich zankten uns immer mal wieder, das passiert halt unter Freunden, aber letztens hatten wir einen richtigen Streit. Oikawa hat mir nichts von seiner erneuten Knieoperation erzählt, dir offenbar auch nicht wenn ich deinen Blick richtig deute. Auf jeden Fall haben wir uns dann... ziemlich blöde Sachen an den Kopf geworfen und haben nicht mehr miteinander geredet. Naja, ich weiss nicht, Oikawa schien es ziemlich gut mit der Sache zu gehen, aber etwas muss von Vorgestern auf Gestern passiert sein. Ich weiss nicht was, er wollte mir nichts erzählen. Auf jeden Fall rannte er mitten in der Stunde aus dem Zimmer und sperrte sich in einer der Badezimmer Kabinen ein. Ich versuchte ihn rauszulocken. Dann... er...", ich atmete tief durch und die Bilder von Oikawa, voller Blut und ohnmächtig tauchten vor meinem inneren Auge auf.
„Er wurde ohnmächtig, ich habe den Krankenwagen gerufen und ihn rausgetragen. Und hier gewartet."
Yuki seufzte und strich Oikawa sanft über seine Wange.
„Er war schon immer ein Idiot. Aber das er so weit gehen würde hätte ich niemals gedacht", schmunzelte sie.
„Ich gehe Ma anrufen, vielleicht schlägt sie sich ja bereit, Tooru zu besuchen. Oder auch nicht. Wissen sollte sie es allerdings trotzdem. Bleibst du hier und rufst mich, sobald etwas passieren sollte?"
Ich nickte. Yuki verliess mit ihrem Handy am Ohr das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Ich rutschte näher an Oikawa's Bett und nahm seine Hand. Vorsichtig, als wäre er aus Glas und würde jeden Moment zerbrechen, umschloss ich sie mit meiner und hauchte einen Kuss darüber.
„Du bist ein verdammter Idiot Oikawa... aber du darfst doch nicht so eine Scheisse abziehen. Weisst du eigentlich wie viel Angst ich um dich hatte? Ich wäre fast selber gestorben. Hättest du es nicht geschafft hätte ich dir ohne Zögern mein Leben geschenkt, aber da hatten wir wohl beide noch Glück. Naja... deine Schwester ist hier. Sie scheint ziemlich nett, ganz anders als du. Nicht das du nicht nett wärst, aber hätte sie sich nicht vorgestellt wüsste ich nicht, dass es sich um deine Schwester handelt. Du siehst wunderschön aus", murmelte ich und fuhr, wie Yuki vorher, durch Oikawa's Haare, hinunter zu seinen Wangen und zu seinem Kinn.
„Ich weiss ich werde dir das nie persönlich sagen. Ich weiss du bist hetero. Ich weiss du magst mich als deinen besten Freund und nicht mehr. Aber ich liebe dich verdammt. Ich liebe alles an dir, von deinem perfekten Aussehen, zu deinem Lächeln bis hin zu deinem Charakter, auch wenn ich mich öfters frage wie ich das Bitteschön hingekriegt habe, denn dein Charakter ist wohl der schlimmste dieses Planeten. Trotzdem habe ich mich in dich verliebt, und ich weiss nicht ob und wie ich es dir sagen soll. Wem mache ich hier eigentlich was vor, du schläfst, ich rede mit mir selber... du würdest mich wahrscheinlich auslachen...", seufzte ich und lehnte mich zurück.
„Ich würde dich allerdings auslachen aber meine Kehle ist so trocken, ich sterbe gleich, Iwaizumi."
Ich fuhr auf, meine braunen Augen trafen auf seine und ohne zu zögern fiel ich ihm um seinen Hals.
„Du Idiot, Shittykawa!"

Depressed | IwaOiWhere stories live. Discover now