✿ Kapitel 17 ✿

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Ich lag erneut in den Armen des hübschen Vampires. Der kalte wind streifte um uns herum. Er saußte mir durch die Haare.

Immer und immer wieder sprang der Vampir von Dach zu Dach. Dennoch hatte er mich so fest im Griff dass ich es nicht spürte.

Ich legte meine Arme fester um seinen Nacken und vernahm den bitteren und doch so süßen Geruch von Ingwer auf. Wer roch denn bitte nach Ingwer? Und weshalb gefiel dieser Geruch mir doch so?

Plötzlich blieb er stehen. Der Wind legte sich. Ich hörte nur das leichte Rauschen in den Ohren. Die gedämpften Autos der Stadt. Erst dann bemerkte ich, dass ich meine Augen die ganze Zeit über geschlossen hatte.

Plötzlich lies der Vampir meine Beine los, damit ich stehen könnte. Aus Schreck öffnete ich die Augen, nur um zu bemerken, dass wir uns in etwa 250m höhe befanden. Ich viel zurück. Der Vampir fing mich auf und zog mich nähr zu sich. Sein Arm lag fest um meine Taille. Er würde mich nicht fallen lassen. Warum wusste ich das?

Ich sah mich wieder um. Wir befanden uns auf dem N Seoul Tower. Es ist der höchste Punkt in ganz Seoul. Wir konnten auf die leuchtende Stadt sehen.

//Der N Seoul Tower ist der höchste Punkt der Stadt seoul. Er ist 239m hoch und steht auf einem Berg in Mitten der Stadt//

Auch wenn ich Angst hatte herunter zu fallen war es das schönste was ich jemals gesehen hatte.

Dann fiel mir wieder ein, dass der Vampir gerade mit mir hier war. Ich drehte mich zu ihm und sah ihn in seine rot leuchtenden Augen.

„Ich heiße Yoongi."

Ich sagte nichts. Sah ihn einfach nur weiter an. Sein Name passte zu ihm. Zu seinen Katzenaugen. Zu seinen weichen Haaren. Zu den weißen Zähnen.

Es war nicht zu bestreiten. Ich fand ihn unglaublich hübsch.

„Warum hast du mich hergebracht."

„Damit du hier siehst dass die Stadt doch lebt, obwohl Untote in ihr hausen."

Er sah mich weiterhin an. Woran dachte er nur?

„Ich werde dich jetzt nach Hause bringen. Wo wohnst du?"

„Das Wohnviertel Dongdaemungu."

Sofort nahm er mich wieder hoch. Ich erschrak erneut und hielt mich an ihm fest.

Er ging leicht in die Knie und sprang mit großer kraft nach links. Ich hielt mir diesmal nicht die Augen zu. Aus unerklärlichen Gründen vertraute ich ihm. Doch sobald ich merkte, dass wir an Höhe verloren und auf den Boden zu rasten bekam ich Panik.

Ich hörte etwas knacken. Als würden Yoongis Knochen brechen.

Plötzlich fielen wir nicht mehr. Die Luft hatte uns aufgefangen und wir glitten über die Hochhäuser der Stadt hinweg.

Ich sah zu Yoongi auf.

Ich schrie kurz auf.

Seine Augen waren umrandet mit schwarzen Adern und aus seinem Rücken ragten zwei enorm große schwarze Flügel. Sie bestanden wie aus seinen eigenen Knochen verbunden mit einer dünnen Schicht wie Haut. Überall waren Dornen.

Er sah aus wie ein Dämon.

Trotzdem war er hübsch. Und ich spürte das Vertrauen welches ich ihm schenken wollte. Plötzlich blieb er jedoch auf einem Hausdach wieder stehen.

Ich sah nach vorne. Das Wohngebiet lag vor uns, jedoch umgeben von großen Mauern und Wachposten. Darüber kreisten noch mehrere Hubschrauber welche mit den Lichtern den Raum über der Mauer absuchten.

„Du vertraust mir?"

Ich wollte nein sagen. Dennoch nickte ich.

Er setzte mich wieder ab. „Halte dich hier gut fest okay?"

Ich war wie paralysiert. Nickte einfach nur. Meine Hand ergriff eine am Hausdach befestigte Stange an welcher ich mich festhalten konnte. Mit der einen Hand hielt ich mich an der Stange fest, mit der anderen krallte ich mich in die Schlaufen meiner Schultasche.

Seine Flügel verschwanden wieder mit einem Knacken. Seine Augen wurden wieder normal. Naja rot eben. So normal wie sie eben werden konnten.

Eigentlich wollte ich fragen was dein plan plötzlich war. Doch er zog dann einfach sein weißes Hemd aus.

Ich wurde rot und sah weg. Was tat er denn?

Er kam wieder auf mich zu und setzte sich vor mich.

„Zieh das an.", meinte er und half mir in die Ärmel seines, am Rücken zerfetzen, Hemdes hineinzukommen.

Dann sah ich wieder auf.

Er fuhr sich durch die Haare. Dann stießen wieder seine Flügel aus seinem Rücken.

Er reichte mir die Hand um mich auf die Beine zu nehmen.

„Du vertraust mir.", diesmal war es aber eine Feststellung.

Ich legte wieder meine Arme um ihn. Wie automatisch. Er nahm mich wieder hoch.

Dann trug er mich durch die Lüfte nach oben. Seine Flügel schlugen immer stärker und schneller. Wir befanden uns immer höher und höher. Ich spürte langsam die Kälte. Deshalb hatte er mir sein Hemd gegeben. Dann erst realisierte ich, dass ich so nah an ihm war und er nicht mal ein Shirt trug. Und war ihm nicht so kalt?

Wir erreichten die Wolkendecke und er flog gerade hindurch. Ich erkannte nichts, aber irgendwann flog er wieder nach unten. Vor mir erkannte ich mein Wohnblock.

Er flog direkt zu dem Haus, in dem meine Eltern wohnten.

Langsam setzte er mich leise ab. Niemand befand sich so spät noch draußen. Yoongi setzte mich erneut auf dem Boden ab.

„Woher wusstest du wo ich wohne?"

„Das bleibt wohl ein Geheimnis."

Ich nickte. Nahm es einfach so hin. Dann zog ich wieder mein Hemd aus. Also sein Hemd.

„Danke dass du mich nach Hause gebracht hast. Und dass du mich.. Dass du mir geholfen hast."

„Gerne doch."

„Und dass du mir Seoul von oben gezeigt hast. Dass- Dass war wirklich schön."

„Immer wieder."

Ich spielte mit dem Gedanken ihn zu Umamen. Ich ging schnell ein Schritt nach vorne und umarmte ihn kurz. Dann drückte ich ihm sein Hemd in die Hand und lief schnell in das Haus rein.

Ich nahm meine Schultasche von der Schulter und lief zum Aufzug.

Der Vampir, Yoongi, hatte mich gerettet. Und dann nach Hause gebracht.

War er nicht doch vielleicht eine gute Person?

мσηѕтєя ʸᵐDove le storie prendono vita. Scoprilo ora