Two

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Ich saß im Wohnzimmer, als es klingelte. Es war etwa eine Woche her, dass die Karevs da waren. Mit Jonathan hatte ich daher auch nichts mehr zu tun gehabt, aber irgendwie vermisste ich ihn. 

Naja, vermissen war vielleicht nicht das richtige Wort. Eher ging er mir nicht mehr aus dem Kopf und ich wollte Sachen mit ihm anstellen, die sonst keiner mit ihm anstellte. 

Verurteilt mich nicht, man wird ja wohl mal seinen Spaß haben dürfen. Zumal er es ja auch will und solang von keiner Seite Gefühle im Spiel sind, wird das ja wohl erlaubt sein.

,,Hallo, Frau Marques", hörte ich eine gespielt fröhliche Stimme. ,,Hey, freut mich, dass ihr gekommen seid", sagte meine Mutter zu den Besuchern. Dann betrat sie mit Jonathan und seiner Mutter das Wohnzimmer.

Auf ihre Aufforderung ging ich mit dem Blonden in mein Zimmer, wo er sich wie schon beim letzten Mal auf den Schreibtisch setzte. ,,Wie alt bist du eigentlich?", fragte ich. ,,17, du?"-,,Dito." ,,Interessant", murmelte er.

,,Hast du heute Lust?", er sah mich aus funkelnden Augen an. ,,Ich will echt nicht, dass meine Mutter uns hört", meinte ich, obwohl ich echt gerne auf der Stelle überfallen hätte.

Es war wirklich lange her, dass ich mit jemandem rumgemacht geschweige denn Sex gehabt hatte. ,,Ich kann leise sein", grinste er. ,,Wenn du das nicht kannst, musst du's lernen", fügte er hinzu.

,,Du bist ziemlich notgeil", ließ ich ihn wissen. Er zuckte nur mit den Schultern. ,,Wie könnte man anders, wenn man so ein Prachtexemplar wie dich vor der Nase hat?", fragte er.

Ich glaube, ich wurde rot. Wie ein kleines 10 jähriges Mädchen, das ihrem Schwarm gegenüber stand. Wie peinlich.

Jonathan hüpfte vom Schreibtisch runter und kam langsam auf mich zu. Ich saß auf dem Bett, sodass er sich zu mir runter beugen musste. ,,Du weißt gar nicht, was dir entgeht. Ich hätte etwas mit deinem Körper angestellt, das du gar nicht für möglich hältst", raunte er mir ins Ohr.

Er entfernte sich ein paar Zentimeter, um mir in die Augen zu sehen. Dann fuhr er mit seinem Finger meine Kinnkonturen nach. Er kam mir wieder näher, sodass unsere Lippen sich beinahe berührten und mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte.  ,,Aber wenn du nicht willst...", murmelte er und entfernte sich wieder.

Sofort saß er wieder auf dem Schreibtisch und lächelte mich an.

Obwohl ich es eigentlich wollte, entschloss ich mich, ihm nicht sofort zu geben, was er wollte, sondern ein wenig mit ihm zu spielen und ihn auch mal ein wenig kennen zu lernen.

,,Wieso bist du eigentlich so?", fragte ich. ,,Was meinst du?", entgegnete Jonathan. ,,Wieso machst du jeden an, der nicht bei drei auf dem Baum sitzt?", wollte ich wissen. Er wand seinen Blick ab und schwieg kurz. Dann sah er mich wieder an und setzte ein gefaktes Lächeln auf. ,,Es macht Spaß", gab er dann von sich.

,,Hast du eigentlich Geschwister?", wechselte der Blonde das Thema. ,,Ja, einen Bruder", sagte ich traurig. ,,Er wohnt aber nicht hier oder?", fragte er weiter. ,,Er ist tot", gab ich zu. ,,Oh... oh... das tut mir Leid", murmelte Jonathan.

Er stand wieder vom Schreibtisch auf und setzte sich neben mich. Dann nahm er mich in den Arm und strich mir sanft über den Rücken. ,,Du musst das echt nicht machen. Es ist schon lang her", seufzte ich. ,,Aber du vermisst ihn doch trotzdem", warf er ein. ,,Ja natürlich", meinte ich. ,,Siehste? Deshalb umarme ich dich", sagte Jonathan und zog mich ein Stück näher an ihn ran. Ich konnte nicht anders als zulächeln.

,,Das wollte ich erreichen", säuselte er, aber ließ mich trotzdem nicht los.

Seine Nähe war wirklich angenehm. Außerdem roch er atemberaubend. 

Er war echt lieb zu mir. Bevor er ging versicherte er sich noch einmal, dass ich okay war und gab mir sogar seine Handynummer. 

,,Für den Notfall", hatte er gesagt aber viel sagend gezwinkert.

So... liebevoll beziehungsweise zärtlich hatte ich ihn nicht eingeschätzt, aber ich kannte ihn auch noch nicht. Vielleicht kam das ja noch.

Ich hätte nur gerne gewusst, warum er so ein Playboy geworden ist. Auch wenn er es wahrscheinlich nicht wollte, hatte ich seinen traurigen Blick gesehen.

Mich interessierte, was da vorgefallen war, aber ich hielt es für besser, ihn nicht direkt darauf anzusprechen. Schließlich kannten wir uns auch noch nicht lang. Normalerweise flennt man dann nicht gleich so wie ich.

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(Don't) Play With MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt