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Als ich meine Augen wieder aufschlug, lag ich noch immer in Harrys Armen. Er hielt mich so fest, dass ich mich kaum bewegen konnte, als wäre ich etwas so Wichtiges für ihn , dass er Angst haben müsse, dass mich ihm jemand wegnahm. Er murmelte ein paar unverständliche Dinge. Das tat er immer, wenn er schlief.

'Ich liebe dich Mad's, das weißt du, oder?' Ich starrte ihn ungläubig an. Hatte er das gerade wirklich gesagt? Vielleicht hatte ich mich verhört und er hatte etwas ganz anderes gesagt. Als nächstes fiel mein Blick auf die Uhr, die über der Tür hing: 16:00 Uhr. Wir hatten doch tatsächlich 6 Stunden geschlafen? Mir kam es eher vor, als wären es nur drei Minuten gewesen. Ich löste mich leicht aus Harry's Griff, um den zugezogenen Vorhang vor dem seitlichen Fenster aufzuziehen, da ich mir einen kleinen Überblick verschaffen wollte. Als ich nach draußen blicke, blieb mir der Mund offen stehen.

Wir fuhren direkt an der Küste entlang und von meiner Position aus, hatte man die perfekte Sicht auf den blauen, glitzernden Ozean. Meinen Berechnungen zufolge mussten wir ungefähr in Daytona Beach sein. Florida war schon immer eines meiner Traumreiseziele gewesen. Mit meinen Eltern war ich bisher nur nach Österreich in die Berge gereist, um dort Skiurlaub zu machen.

Ich rüttelte leicht an Harry's Schulter, um ihn zu wecken. "Aufstehen, Haz!" Keine Reaktion seinerseits. "Harryyy!" Immer noch keine Reaktion. "Styles, jetzt wach schon auf!" Ignorierte er mich nur gekonnt, oder hatte er wirklich einen so tiefen Schlaf? "Wach. Endlich. Auf." Mit diesen Worten hob ich seine Augenlider an, doch er zeigte noch immer keine Reaktion. Seufzend ließ ich mich auf meinen Platz am Fenster zurückfallen.

"Morgen, Honey." Anscheinend war das Murmeltier aus seinem Winterschlaf erwacht. "Ach, durch ein leises Seufzen von mir wirst du wach, aber von Rumgemecker auf Zimmerlautstärke und anderen verzweifelten Aktionen nicht, oder wie?" Ich schüttelte verständnislos den Kof und widmete mich wieder meiner Aussicht aus dem Fenster. "Naww, tut mir wirklich leid", antwortete er, zog mich auf seinen Schoß und drehte meinen Kopf in seine Richtung, so dass ich ihm in die Augen schauen musste. Er grinste mich breit an, doch ich versuchte standhaft zu bleiben. Als er seine Lippen auf meine legte, waren alle Versuche nicht zu lächeln, komplett sinnlos.

Seine Hände ruhten auf meiner Taille und ich fuhr ihm durch seine Haare. Wie glücklich mich solche kleinen Momente machen. Wie glücklich er mich einfach machte. Plötzlich klopfte es an der Tür. Harry und ich fuhren auseinander und ich rutschte schnell von seinem Schoß herunter. Kurze Zeit später betrat Zayn den Raum und musterte uns. "Also eigentlich bin ich nur vorbei gekommen, um euch zu sagen, dass es gleich essen gibt, und dass ihr nicht allzu hohe Anforderungen haben solltet, da Louis kocht." "Okay, danke Zayn", antwortete ich ihm kurz und knapp, aus der Hoffnung, dass er nichts bemerken würde. "Ihr seht ziemlich ertappt aus", fügte er hinzu, schloss die Tür hinter sich und ließ sich gegenüber von uns auf die Couch nieder. Fuck. "Ähm- wir haben ähm- nur etwas- geschlafen", versuchte Harry uns zu retten. Wow, er konnte tatsächlich nicht lügen. "Harry, gibs auf." Ich stützte meinen Kopf in meine Hände ab. "Genau Hazza, du kannst einfach nicht lügen", fügte nun auch Zayn hinzu. "Okay, was ist hier wirklich los?" Harry seufzte und fing an die komplette Sache zu erklären.

"Wow, ihr haltet das alles jetzt wie lange geheim?"
"Knappe 4 Monate."
"Unglaublich. Habt ihr vor, es Liam zu sagen?"
"Wir warten ähm- nur auf den Richtigen Zeitpunkt."
"Mh, verstehe. Seid ihr eigentlich ein offizielles Paar?"

Ich sah Harry fragend an.

"Nein", antwortete dieser für uns beide, eine gewisse Unsicherheit lag in seinen Augen, als hätte er Angst, falsch geantwortet zu haben.
Wow. Ich wusste selbst nicht was das zwischen uns war, aber jetzt hatte ich wohl die Antwort. Okay gut, vielleicht waren wir kein offizielles Paar und jeder hat eine andere Auffassung von 'offiziell'. In Hinsicht darauf: Was ja nicht ist, kann ja noch werden.

"Bitte sag Liam davon nichts"
"Hatte ich nicht vor, Mad's. Aber um nochmal auf Liam zurückzukommen: Ich glaube kaum, dass er sauer sein würde. Für ihn sind wir alle Familie. Genauso, wir er es für uns ist. Wir vertrauen uns gegenseitig und freuen uns für die anderen. Und wenn ihr glücklich zusammen seit, wird er es akzeptieren. Ihr tut euch gegenseitig gut und macht euch glücklich, was sollte Liam dagegen haben"
"Der letzte Satz hat sich falsch angehört, Malik", warf Harry in die eigentlich ernst zu nehmende Unterhaltung. "Wow Styles, du schaffst es echt, jeden Moment zu zerstören." Mit der flachen Hand schlug Zayn sich gegen die Stirn und ich musste lächeln. Wenigstens weiß Zayn jetzt Bescheid. Immerhin ein Anfang.

Plötzlich ertönte ein piepsendes Geräusch, was sich stark nach einem Feuermelder anhörte. Als Zayn die Türe aufriss, um nachzusehen was los war, fiel sein Blick auf Louis der verzweifelt versuchte, den Rauch zu stoppen. "Tomlinson, was ist passiert?", rief Paul von unten während er nach oben rannte. "Uhm- keine Ahnung, irgendwie hat der Pfannkuchen angefangen zu brennen", antwortete er Paul unschuldig, während er die Pfanne ins Waschbecken unter leufendes Wasser hielt, was das Ganze noch mehr aufdampfen ließ. Liam hatte unterdessen den Rauchmelder ausgeschaltet und widmete sich dem Reinigen des Herds, der komplett versaut von den Überresten des Teiges war, den Louis verschüttet hatte. "Ich glaube wir essen doch lieber Toast", sagte Liam und warf Louis einen bösen Blick zu. "Toast? TOAAAAAAST!", schrie Harry durch den kompletten Bus und grinste bis über beide Ohren. Ich und Zayn musterten uns nur kurz, wir beide dachten im Moment das selbe: Wir sind doch wirklich nur von Idioten und Geistesgestörten umzingellt.

Paul stand komplett außer Atem da und sah Louis noch böser an, als es Liam getan hatte: "Du. Kochst. Nie. Wieder. Tomlinson." "Aber-", versuchte Louis Paul zu widersprechen. "Keine Widerredem vergiss es. Ich werde nicht riskieren, dass du den kompletten Tourbus niederbrennst!"

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