Kapitel 89- Zusammenstoß

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"Vielleicht solltest du Mama auch mal schreiben. Über die Sache mit Gaara", sagte Itachi und schaute Sasuke besorgt an.

"Ich weiß nicht recht. Meinst du?", fragte dieser. Er wollte eigentlich nicht mehr so gerne darüber nachdenken. Aber er wollte auch nicht, dass er plötzlich davon erzählte und seine Mama aus allen Wolken fiel. Ja, vielleicht war es das Beste.

"Ja, ich glaube das würde dir gut tun", sagte Itachi mit Nachdruck. Auch er fand, dass ihre Mama Bescheid wissen sollte. Sie war Spezialistin in dem Fach Namens Trösten und Ratschläge geben. Itachi hatte immer noch etwas von ihr zu lernen.

"Dann mache ich das", erwiderte Sasuke entschlossen und schnappte sich die kleine, dunkelblaue Feder mit goldenem Kiel, die Itachi sonst nie rausgerückt hätte. Nur jetzt, weil er wusste, wie sehr Sasuke der Zusammenstoß mit Gaara und Kankuro mitgenommen hatte. Sasuke kannte ihn schon ziemlich genau. Itachi lächelte nachsichtig und schaute dabei zu wie Sasuke Pergament heranzog.

Es war nicht so, als würde Itachi die Sache nicht genauso mitnehmen wie Sasuke, immerhin brachte er Sasuke mit seiner bloßen Anwesenheit immer wieder in Schwierigkeiten. Das nagte sehr an ihm. Doch er tröstete sich, dass Gaara und Kankuro auch mit Sicherheit andere Dinge gefunden hätten, über die sie stänkerten. Dass ausgerechnet Sasukes und seine Verbindung viel solchen Ärger heraufbeschwor machte ihn unglücklich, aber er hegte den Verdacht, dass das nicht an ihnen lag, sondern dass viele Eifersüchtig auf diese innige Beziehung waren.

Gerade bei Gaara war er sich nicht sicher, ob er nicht gerade auf die Sache mit dem großen Bruder so ansprang, weil sein eigener alles andere als fürsorglich war. Gehässig traf es eher.

Trotzdem war es ihm zu wieder. Das war einfach nicht okay Sasuke deshalb anzugreifen, weil er etwas hatte, dass Gaara nicht hatte und ihm auch nie wegnehmen könnte. Itachi betrachtete Sasukes Rücken, als er sich weit über das Pergament beugte und zu kritzeln begann.

Er bewunderte immer wieder wie schnell und auf eine Art auch selbstsicher, Sasuke das was geschehen war und all die wiederstreitenden Gefühle, die es in ihm auslöste zu Papier brachte. Er selbst hätte das nie geschafft. Itachi glaubte nicht, dass Sasuke sich wirklich bewusst war, welche unglaubliche Macht er damit besaß. Ohne den anderen anzusehen, auszudrücken was man fühlte war nicht einfach. Und es so zu verpacken, dass der andere es gerne las, obwohl es etwas trauriges oder bedrückendes war, das war noch eine höhere Kunst. Genauso wie etwas zu schreiben, dass andere aufheiterte.

Sasuke hatte ihm mal einen wunderbaren tröstenden Brief geschrieben, den Itachi immer aufbewahrt hatte. Wenn irgendjemand etwas richtig gemeines zur völlig falschen Zeit sagte, las er ihn und jedes Mal fühlte er sich sehr viel besser. Solche Briefe vermochten nur Sasuke und seine Mutter zu schreiben. Er selbst hatte da kein Händchen für.

Itachi wusste noch genau wie er hier gesessen hatte und mit sich rang, was er seiner Familie schrieb nachdem er die Gefilde des dunklen Lords verlassen hatte. Am Ende hatte er es darauf runtergebrochen ihnen mitzuteilen, dass es ihm gut ginge und er in Hogwarts lehrte. Er hatte sich ziemlich gut ausmalen können, was Sasuke und seine Eltern gedacht haben mussten, als sie den Brief erhalten hatten, aber etwas anderes hatte er beim besten Willen nicht zustande gebracht.

Manchmal hatte er das Gefühl, was das zwischenmenschliche Anging völlig auf dem Holzweg zu sein. Und manchmal wieder ging es ihm so leicht von der Hand wie der Abwasch. Sasuke sagte immer, dass er gut darin war. Dass er super trösten konnte, tolle Witze machte und einfach toll war. Und wenn Sasuke das sagte, dann musste da ja was dran sein.

Er schaute Sasukes Hand dabei zu, wie sie mit der Feder über das Pergament huschte und fand es abermals erstaunlich wie viel Macht Worte hatten und wie einfach Sasuke sich ihrer bediente. Er war ein wahrer Meister darin.

Sasuke schrieb recht lange an dem Brief. Zwei vollgeschriebene Seiten und 47 Mal Gähnen von Naruto später richtete er sich stolz auf und rief: "Ich hab es."

Itachi, der beim Anfang der zweiten Seite zu lesen begonnen hatte, klappte das Buch zu, tippte Naruto auf die Schulter, um ihn aufzuwecken und sagte: "Super. Wollen wir dann zur Eulerei gehen?" Sasuke nickte eifrig und Naruto verschlafen. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg.

"Ist ja schrecklich, wenn du immer von hier unten laufen musst", keuchte Naruto nach der ersten Treppe und Itachi grinste.

"Tja, hält fit."

Sie ärgerten sich und lachten, bis sie vom vielen Treppensteigen kaum noch Luft bekamen und das
Reden einstellen mussten.

Sie traten gerade auf einen Gang hinaus, da die Treppe an der Ostseite der Schule ab diesem Stockwerk Montags woanders hinführte, als sie an dessen Ende jemanden erblickten, den sie lieber nicht so schnell wieder gesehen hätten.

Itachi zog lautlos seinen Zauberstab und hielt ihn in den Falten seiner Robe verborgen.

Da schaute Professor Yakushi auch schon auf.

"So schnell sieht man sich wieder", flüsterte er lächelnd.

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Na,wessen Adrenalinspiegel ist gerade auch von 0 auf 180 geschossen? x3

Jedenfalls wird es heute noch ein Kapitel geben. Wie versprochen. Weiter gehts. ^^

𝐍𝐚𝐫𝐮𝐭𝐨 𝐢𝐧 𝐇𝐨𝐠𝐰𝐚𝐫𝐭𝐬- Freundschaft und Familienbande /Crossover ffDonde viven las historias. Descúbrelo ahora