火 4 - ELAN

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Wir waren mittlerweile im Prüfungsraum angekommen und Ibiki hatte die Regeln des Ganzen bereits erklärt. Während die Teilnehmer alle in ihren Teams aufgereiht eine Nummer zogen und ihre Plätze suchten, setzte ich mich auf den Platz neben Izumo und lächelte ihn erfreut an. Die Sache von vorhin war bereits vergessen. „Sei ehrlich. Du freust dich schon einige von den Kindern rauszuschmeißen", flüsterte ich ihm zu, sein breites Grinsen war schon Antwort genug. Da hatten wir was gemeinsam. Jeder Teilnehmer wurde mit seiner Nummer und denen seiner Teamkollegen auf einen Zettel geschrieben, damit wir überhaupt wussten, wen wir noch rausschmeißen mussten wenn einer es versaute. Ich zwinkerte Izumo zu, der einfach nur kurz auflachen musste. Da diese Aufgabe natürlich perfekt für mich war, weil ich einigen Kindern ihr Leben versauen konnte, saß ich übermotiviert auf meinem Stuhl und beobachtete jeden einzelnen so scharf, wie ich es vorher noch nie getan hatte. Mit Ausnahme von Sakura, Naruto und Sasuke. Die drei ignorierte ich gekonnt, auch wenn ich Naruto einmal erwischt hatte. Keiner von ihnen landete auf meinem Zettel.

Die Zeit verging schleichend langsam, umso mehr freute ich mich auf das Ende. Anko kam natürlich wieder zu früh durch das Fenster geflogen. Ich empfand es nicht als schlimm, denn so konnte ich schneller Feierabend machen. „Gut gemacht ihr drei! Ich wünsche euch viel Glück in der nächsten Runde!", meinte ich lächelnd zu meinem Team und gab allen einen Handschlag. Selbst Sasuke schlug grinsend ein. Langsam näherten wir uns wohl alle an. „Die nächste schaffen wir mit links", antwortete Naruto, doch ich blickte ihm nur zweifelnd ins Gesicht. Der Wald des Todes war nichts für schwache Nerven. Doch ich versuchte ihnen so viel Mut zuzusprechen wie ich konnte, den würden sie nämlich brauchen. Die drei stiefelten also mit den anderen hinter Anko her, während ich mit den Prüfern alles aufräumen musste. Wie in der Akademie. Immer schön alles sauber machen! Ich hasste es einfach nur.

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„Bitte!" „Nein" „Bitte!" „Nein!" „Bitte!!" „Mensch, Liv! Nein verdammt!". Schmollend verschränkte ich meine Arme vor der Brust. „Das ist so unfair!", maulte ich leise. Sarutobi zog an seiner Pfeife und stöhnte entnervt. „Ich möchte dich für etwas anderes hierbehalten, also werde ich dich nicht wieder auf eine ellenlange Mission schicken", erklärte er, während er in seinen Papieren umher wühlte. Eigentlich wollte ich vorerst keine Missionen mehr übernehmen und mich ausruhen, aber der Nervenkitzel reizte mich doch etwas. Überrascht über seine Bemerkung hob ich meine Augenbrauen. Das wurde mittlerweile zur Routine. „Und das wäre?", fragte ich neugierig nach. Er seufzte genervt. „Ich habe ein schlechtes Gefühl bei den Prüfungen", murmelte er, doch sah er mich dabei nicht an. Schnell schien er jedoch bemerkt zu haben, dass er etwas Falsches gesagt hatte und versuchte sich erschrocken raus zu reden. „Es wird dir gut tun mal zu entspannen. Das ist alles", meinte er und schmiss mich danach aus dem Büro. Er hatte ein schlechtes Gefühl? Ich habe auch ein schlechtes Gefühl im Bauch, wenn ich was Falsches gegessen hab. Doch mir war nicht entfallen, dass er eine Akte versucht hatte unter anderen Papieren zu verstecken. Er hatte mich angelogen und wollte irgendwas vor mir verbergen.

Jeder Idiot bekam eine Mission. Natürlich jeder außer ich. Sarutobi ließ mich ja noch nicht mal irgendwo Unkraut jäten oder Babysitten. Mürrisch machte ich mich wieder auf den Weg nach draußen. „Schlecht drauf?", wurde ich direkt gefragt, als ich durch die Haupttür nach draußen trat. Erschrocken schrie ich auf und sprang einige Meter in die Luft. Ein amüsiertes Lachen ertönte hinter mir und ich drehte mich angepisst um. „Verdammt! Musst du mich so erschrecken?", fragte ich Kakashi, der nur lässig mit den Schultern zuckte und sein Buch wieder wegpackte. Elender Lüstling! Natürlich kannte ich das Buch. Ich hatte mir davon einmal einige Seiten in einer Buchhandlung durchgelesen. Es war einfach nur widerlich und kitschig. Ich seufzte frustriert. „Hast du nicht irgendeine Aufgabe für mich?", fragte ich ihn und wechselte somit das Thema. Er machte kurz eine überlegende Geste, bevor er anfing zu sprechen. „Also du könntest gerne meine Wohnung aufräumen, meinen Papierkram erledigen oder meine Socken stopfen" „Was zur Hölle! Nein!". Er zuckte bedauernd mit den Schultern. „Schade", meinte er nur kichernd und stiefelte voran.

Ich lief ihm natürlich hinterher. Mit ihm war mir wenigstens nicht so langweilig. Ich wollte ihn gerade schon fragen, wann wir uns das nächste Mal mit den anderen trafen, doch fiel mir noch rechtzeitig ein, dass sie sich momentan im Wald des Todes befanden. Und das bereits seit einem Tag und in drei würde die dritte Prüfung beginnen. Ich hoffte wirklich, dass die drei es schaffen würden. „Viel wichtiger als deine Socken ist doch wohl, ob unser Team die zweite Prüfung schafft", sprach ich das Thema an und schaute erwartend zu Kakashi. Dieser blickte mich ebenso an, nur mit mehr Zuversicht im Blick. „Natürlich werden sie das. Ach ja, wenn die zweite Prüfung vorbei ist und unser Team es geschafft hat, dann müssen wir auch zum Turm. Alle Senseis der gewonnenen Teams werden da sein", informierte er mich und ich blickte ihn mit ein wenig Unglaube an. Eben sagte er noch, dass sie es schaffen würden und im nächsten Moment „WENN unser Team es geschafft hat". Diese Logik.


SENJU NO HI - GeheimnisseWhere stories live. Discover now