Kapitel 24

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Was dann folgte sollte Hermine später als die schlimmsten Stunden ihres Lebens beezeichnen. Nichts und niemand hatte sie darauf vorbereiten können auf die Entscheidung des Zaubergamots zu warten. Nicht einmal die Zeit mit Harry und Ron auf Horcruxjagd war je annähernd so schrecklich gewesen.
Alle Unterhaltungen die um sie herum geführt wurden hörte sie wie durch Watte, die Angst in ihr ihre Kinder vielleicht zu verlieren wuchs von Minute zu Minute. Hinzu kam das die Übelkeit ständig zunahm. Nur der warme Arm des Mannes den sie liebte hielt sie aufrecht.
Draco sah seine Verlobte besorgt von der Seite an, sie saß neben ihm in der Kantine des Ministeriums und war doch nicht wirklich anwesend. Was mochte in ihrem Kopf vorgehen? Sie hatte es abgelehnt etwas zu essen, nippte nur ab und zu an dem Kaffee vor ihr, wobei die Hand die ihre Tasse hielt stark zitterte.
Der junge Zauberer hoffte das Alles gut ausgehen würde, sollte das nicht der Fall sein und das Gamot gegen sie entscheiden, würde er seinem Namen alle Ehre machen und mit Hermine und den Kindern verschwinden. Wohin würde er dann entscheiden, Hauptsache weit genug um von Ron und seiner dummen Freundin nicht gefunden zu werden.
Rose schaute sich interessiert um und trank den kakao den er ihr bestellt hatte. Draco war sehr stolz auf sie, auf seine Tochter. Denn das war sie für ihn, so viel stand fest, egal wie das Gamot auch entscheiden würde. Hugo schlief, Merlin sei Dank, friedlich. Liebevoll warf der junge Mann einen Blick in den Kinderwagen. Dann drückte er Hermine kurz an sich:" Wir sollten wieder runter gehen Liebes, die zwei Stunden sind bald um!"
Sie erwiederte Nichts, sah ihn nur an, die Augen voll stummer Verzweiflung. Wut wallte in ihm auf, darauf das ganz besonders sie dem ihr ausgeliefert war und Wut auf das Wiesel, dessen Schuld das war.

Im Flur vor dem Gerichtssaal lief Lavender Brown aufgebracht hin und her:"Ronwon, warum hast du dich nicht genauer erkundigt was Malfoy vor hat? Er wollte die Kinder adoptieren , wir wären sie los gewesen. Am Ende spricht man sie uns jetzt zu!"
Der Rothaarige warf die Arme in die Luft:" Das hätte ich Malfoy einfach nicht zugetraut, du weißt doch wie er in der Schule war. Er als Vater, das ist irgendiwe schwer vorstellbar!"
"Ach ja, dann gewöhne dich lieber schonmal an den Gedanken, Wiesel!", Draco war aus dem Schatten getreten und ragte bedrohlich über Ron und Lavender auf.
Beide zuckten zusammen, erinnerte sie der düster wirkende Mann doch zu sehr an Lucius Malfoy. Das "Wiesel" hatte dieser nur gezischt, was die Illusion fast perfekt machte. Wir sehr sie sich doch täuschten.

Pünktlich trat ein Mitglied des Gamots vor die Tür und bat alle Beteiligten herein. Hermine schwankte leicht, Angst und Übelkeit drohten jetzt übermächtig zu werden.Der Großmeister saß bereits an seinem Platz und sah sie Alle der Reihe nach an.
"Kinder gehören in ein liebevolles Umfeld, und wir haben uns die Entscheidung sicher nicht leicht gemacht. Rose hier hat uns eindrucksvoll gezeigt was es heißt für das was man liebt einzustehen. Leider kann man das von Mr. Weasley nicht wirklich sagen. Frau oder jetzt Exfrau und Kinder in Kälte und Winter vor die Tür zu setzen qualifiziert sie nicht gerade dazu ein guter Vater zu sein, dennoch sind sie der Vater dieser Kinder. Mr.Malfoy dagegen hat eindrucksvoll bewiesen das ein Mensch anders sein kann als es zunächst scheint. Ihm scheint wirklich etwas an seiner neuen, kleinen Familie zu liegen. Nicht zuletzt hat er der Mutter dieser Kinder Miss Granger einen Heiratsantrag gemacht. Trotzdem mussten wir auch Mr. Malfoys Vergangenheit bedenken und abwägen ob seine persönliche Veränderung ausreichend ist um Vater zu sein, nicht nur für heute und morgen, sondern für den Rest seines Lebens."
Der Großmeister machte eine Pause in der Draco nach Hermine's Hand griff und diese drückte, sie war eiskalt.
"Dennoch ist das Zaubergamot zu einem einstimmigen Ergebnis gekommen. Mr. Malfoy, ich darf ihnen gratulieren, sie sind von diesem Augenblick an der Vater eines wirklich erstaunlichen, kleinen Mädchens und eines Sohnes. Würden sie bitte mit den Kindern nach vorne kommen damit wir die nötigen Zauber sprechen können."
Einen Augenblick lang war es totenstill im Raum, dann begann das gesamte Gamot zu applaudieren.
In Draco löste sich etwas, er küsste zuerst Hermine dann Rose und Hugo:" Meine Kinder!", sagte er leise als er mit Rose auf dem einen Arm und Hugo auf dem anderen nach vorne ging.
Der zuständige Zauberer trat vor und beschwor ein magisches Band das die Kinder und ihn für immer verband. Ganz nah an seinem Herzen wurde ihm warm und eine einzelne Träne nahm ihren Weg über seine Wange.
"Nicht weinen Daddy, ist doch Alles gut gegangen. Wir gehen jetzt nach Hause, oder?"
"Ja Rosi, wir gehen nach Hause!"
Er drehte sich zu Hermine um und sein Herz setzte einen Schlag aus. Sie war zu Boden gesunken und hatte im allgemeinen Tumult unbemerkt das Bewusstsein verloren.
Die in höchster Eile gerufenen Medizauberer brachten sie umgehend ins St. Mungos, wo sofort mehrere Heiler nach der Ursache ihrer Ohnmacht suchten. Sie war zwar schnell wieder zu sich gekommen, konnte sich aber nicht erklären warum sie ohnmächtig geworden war.
Draco und Rose waren in höchster Sorge, der junge Zauberer ließ ihre Hand nicht los.
"Es ist vorbei ,oder?", sie sah ihn flehentlich an.
"Ja,mein Schatz, es ist vorbei, es kann uns Nichts mehr passieren. Als du ohnmächtig warst hat man die Zauber bereits gesprochen, ich bin Vater Hermine!"
Sie lächelte, etwas matt zwar noch, aber sie lächelte was für Draco die Welt bedeutete.
"Schade, da wäre ich zu gerne dabei gewesen!", es stimmte sie ein Wenig traurig nicht gesehen zu haben wie ihre Kinder den Vater bekamen den sie brauchten und verdienten.
Ein junger Heiler trat ins Zimmer: "Wie geht es ihnen Miss Granger?"
"Schon viel besser!", sie wollte aufstehen doch der Heiler hielt sie zurück.
"Bitte, bleiben sie noch einen Moment liegen, wir können sie gleich entlassen. Es war die Aufregung die ihnen nicht gut getan hat, das ist momentan Gift für sie!"
Hermine hatte sich nun doch aufgesetzt und sah den Heiler besorgt an:" Wieso Gift, was fehlt mir denn?"
"Nun ja, es fehlt ihnen eigentlich überhaupt Nichts, es ist eher etwas hinzu gekommen. Ich darf ihnen gratulieren und ihnen wohl auch Mr. Malfoy, es ist zwar noch ganz frisch, aber sie sind schwanger."

Der Fuchs || DramioneWhere stories live. Discover now