Mein Leben und mein Chaos.

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Kapitel 21:

Am nächsten morgen wache ich mit höllischen Kopfschmerzen auf.

"Oh mein Gott! Was ist passiert?!", frage ich mich selbst. Ich zwinge mich aufzustehen.

'Ein Schritt vor den anderen...'

Wacklig versuche ich gerade zu laufen. Es will aber nicht klappen. Ich torkle die Treppen hinunter und finde einen schlafenden Tille auf der Couch.

"Tille? Was macht der denn hier?", frage ich eher mich selbst.

Er räkelt sich und schlägt die Augen auf.

"Morgen Partymaus. Wie geht's dir?" - "Ich habe üble Kopfschmerzen.. Wieso bist du da?" - "Warte ich mach dir ein Aspirin. Kannst du dich denn nicht mehr an gestern erinnern?"

Ich überlege. Das einzige was ich noch weiß ist, dass wir gestern noch ein paar Freunde in dem Club getroffen haben und die mich auf ein paar Drinks eingeladen haben.

"Ich glaub, ich hab nen leichten Filmriss.."

Tille lacht und geht in die Küche. Er kommt mit einem Aspirin und einem Glas Wasser wieder.

"Was ist gestern noch so passiert? Bitte hab ich mich nicht blamiert!" - "Naja, du hast recht viel gelacht und wir haben uns gestern noch geküsst..." Geschockt sehe ich ihn an.

"Nein! Das kann nicht sein! Bitte nicht... Tille, versteh mich nicht falsch, aber das mit uns..." Er unterbricht mich, indem er in lautes lachen ausbricht.

"Boah Tille! Lach nicht so laut! Mein Kopf platzt! Und jetzt erzähl mir, wie das passiert ist!" - "Oh Mann Kathi! Es ist rein gar nichts zwischen uns passiert! Wir haben uns nicht geküsst! Ich würde dich niemals ausnutzen, nur weil du betrunken bist!"

Ich sehe ihn an.

"Weißt du eigentlich, dass ich dir manchmal wirklich eine reinhauen könnte? Aber ich muss mich zusammenreißen..."

Er lacht wieder und ich stimme mit ein, höre jedoch gleich wieder auf, da mein Kopf dadurch nur noch mehr schmerzt.

"Dir geht's wirklich dreckig, oder?", fragt Tille grinsend.

"Ja. Hast du nichts getrunken oder warum geht's dir so gut?" - "Nur ganz wenig. Ich konnte sogar noch Auto fahren."

Ich trinke das Wasser mit dem Aspirin.

"Und jetzt sag! Was ist gestern noch so passiert?" - "Du hast ein paar Drinks spendiert bekommen, dann hast du mit jedem wild getanzt, dann wollte Moritz dich mit Jessy heimfahren, aber du wolltest, dass ich dich heimfahre. Dann wolltest du dich noch von den anderen verabschieden. Jenny hat in der Ecke gekotzt, während Sophia ihre Haare gehalten hat. Marina habe ich dann noch mit zur S-Bahn genommen und dich dann heim. Ich habe dich abgeschminkt und dich umgezogen." - "Warte mal!! Du hast mich umgezogen?! Ganz?!" - "Nein, das hast du sogar alleine gemacht."

Er zwinkert mir zu und ich bin froh, dass ich sogar in so einem Zustand mich geweigert habe, mich nackt zu zeigen.

"Und dann bist du friedlich eingeschlafen, aber ich wollte dich nicht ganz alleine lassen. Deshalb hab ich auf der Couch geschlafen."

Erleichtert atme ich auf. Es ist nichts passiert, worüber ich mir Sorgen machen müsste.

"Danke.", sage ich zu Tille.

"Für was?" - "Für alles! Heimfahren, umziehen, hier sein, das Aspirin!" - "War doch alles kein Problem. Ich kann ja eine betrunkene Kathi nicht einfach so ignorieren. Ich weiß nämlich, wie so etwas ausarten kann!"

Er grinst mich doof von der Seite an.

"Hey! Ich bin fast nie betrunken!" - "Ja aber wenn du mal betrunken bist, dann richtig."

Ja da hat er leider Recht... Ich bin so gut wie nie betrunken, aber wenn, dann wird das meistens richtig peinlich.

"Wie viel Uhr ist es eigentlich?" - "Ähm, halb elf." - "Okay. Soll ich dir noch irgendwas bringen?", fragt er mich lieb.

Langsam schüttle ich meinen Kopf.

"Du kannst gerne nach Hause fahren. Ich glaube, ich komme jetzt wieder allein klar." - "Nein ist schon gut. Ich verbringe gerne Zeit mit dir. Wir sehen uns sowieso so selten. Ich bleibe da und kümmere mich um dich."

Er ist einfach zu süß. So hilfsbereit.

Mhh.. Mir kommt da so eine Idee.

"Du Tille?" - "Ja?" - "Könntest du... Kannst du vielleicht für mich staubsaugen? Ich hab gestern vom beachen so viel Sand ins Haus gebracht..." - "Staubsaugen? Ernsthaft? Ja okay... Weil ich heute mal nett bin." - "Dankeschöön!", flöte ich zurück.

Ich lege mich auf die Couch, während Tille das Haus staubsaugt. Lächelnd mache ich mir ein Müsli und futtere es vergnügt. Als er fertig ist, setzt er sich geschafft neben mich.

"So.. Fertig!" - "Du bist ein Schatz!" - "Ich weiß..."

Tille und ich verbringen noch den ganzen Tag zusammen. Wir sehen uns Filme an und er kümmert sich um mich.

Jenny hat irgendwann um vier auch mal angerufen. Ihr geht es sogar schlechter als mir.

Am Abend verabschiedet sich Tille und ich bin alleine. Ich gehe relativ früh ins Bett, um morgen fit zu sein.

Als ich im Bett liege, kommt es mir, dass Harry heute sich kein einziges mal gemeldet hat! Was ist da los?

Mhh.. Vielleicht wegen den ganzen Stress um 'Little Things'. Es wurde ja heute veröffentlicht. Soll ich mal anrufen? Es ist erst halb neun. Wieso eigentlich nicht? Ich hole mein Handy und wähle Harrys Nummer.

"Hello?" - "Hey Harry." - "Oh hallo Kathi! Es tut mir so unendlich leid, dass ich mich heute nicht gemeldet hab! Aber es ist so ein Trubel um 'Little Things'!" - "Es ist dir verziehen. Wieso? Was ist mit 'Little Things'?" - "Es gefällt den Leuten. Wir bekommen viele Anrufe von Radiosendern und sollen Interviews geben und sowas." - "Das ist doch gut, oder?" - "Ja sehr sogar!" - "Schön, das freut mich. Der Song ist aber auch wunderschön!" - "Danke. Achja ich soll dir viele Grüße von Niall sagen! Er vermisst dich schon." - "Ohh.. Sag ihm, ich vermisse ihn auch!" - "Werde ich machen!" - "Gut. Wie geht es dir?" - "Ja es geht. Bisschen in Stress, aber sonst bin ich fit! Und dir? Wie war die Party gestern?" - "Boah frag nicht!" - "Wieso was war?" - "Naja... Ich hab ein wenig zu viel getrunken, aber sonst..." - "Oh ich verstehe! Böse Kathi! Wie geht's dir dann heute so?" - "Mittlerweile kann ich wieder geradeaus laufen." - "Ich versuche, jetzt nicht zu lachen, okay?" - "Du bist doof!" - "Ja ich hab dich auch lieb." - "Jaja schon gut. Also dann. Ich will jetzt aber nicht länger stören. Schönen Abend euch noch." - "Du störst nicht! Aber dir auch einen schönen Abend. Und Hände weg vom Alkohol!" - "Keine Sorge! Das werde ich tun!"

Ich lege lächelnd auf. Jetzt weiß ich wenigstens, dass alles in Ordnung ist und kann in Ruhe einschlafen.

Am nächsten Morgen werde ich von meinem Handy aufgeweckt. Es ist Marina.

"Aufstehen Schlafmütze!" - "Boah Marina. Lass mich in Ruhe weiterschlafen." - "Kommt gar nicht in Frage! Du und ich gehen heute zum See! Ein bisschen schwimmen und sonnen. Und die halbe Stadt wird wahrscheinlich auch da sein! Bei so einem Wetter!" - "Mann Marina... Wie viel Uhr ist es überhaupt?" - "Halb neun." - "Du bist verrückt." - "Ich weiß. Ich bin in einer halben Stunde bei dir! Sei da gefälligst fertig!"

Sie legt auf und ich schwinge meinen Hintern aus dem Bett.

Ich ziehe mir einen roten Bikini an und ein luftiges Sommerkleid darüber.

Ich packe meine Tasche. Ein paar Süßigkeiten, Sonnencreme, ein bisschen Obst, ein Handtuch, eine Sonnenbrille und mein Handy.

Es klingelt an der Tür und Marina steht davor.

"Fertig?" - "Jap!"

Gut gelaunt fahren wir mit dem Fahrrad zu dem nahegelegten See. Wir suchen uns ein schönes Plätzchen und legen unsere Handtücher aus.

"Die Sonne ist heute wirklich stark!", sagt Marina und holt ihre Sonnencreme aus ihrer Tasche.

"Aber echt! Kannst du mir meinen Rücken eincremen?" - "Klaro, komm her!"

Wir cremen und gegenseitig den Rücken ein und sonnen uns dann.

Nach einer Weile bekomme ich Hunger. Ich habe heute noch nichts gegessen! Wir stopfen uns mit Obst voll und gehen dann ins Wasser.

Es ist angenehm kühl und wir schwimmen eine Runde.

Wir verbringen so den ganzen Tag. Essen, sonnen, schwimmen.

Marina hatte Recht. Die halbe Stadt trifft man hier. Ich habe viele alte Bekannte getroffen und mit ihnen geredet.

Nach einem langem Tag machen Marina und ich uns auf den Weg zu mir nach Hause.

Dort angekommen koche ich uns was zum essen. Wir reden noch eine Weile und essen dabei.

"Und was machen wir jetzt?" - "Keine Ahnung. Auf was hast du Lust? Wie lange bleibst du noch in Deutschland?" - "Zwei Tage." - "Gehen wir morgen shoppen?" - "Jaah! Sehr gute Idee! Dann kann ich auch ein kleines Geschenk für Liam besorgen! Der hat morgen Geburtstag!" - "Ach echt? Und du kannst gar nicht mit feiern gehen?!" - "Ja man kann eben nicht alles haben."

Ich zwinkere ihr zu. Wir stellen das gebrauchte Geschirr in die Spülmaschine und Marina will gleich nach Hause.

Ich bringe sie noch zur S-Bahn.

Als ich wieder daheim bin, schalte ich den Fernseher an und sehe mir 'CSI Miami' an. Es sind mehrere Folgen und ich bin so gebannt, dass ich ganz die Zeit vergesse.

Ich sehe auf die Uhr. 03:57 Uhr. Oh... Doch schon relativ spät.

Ich schalte den Fernseher aus, krabble in mein Bett und versuche einzuschlafen. Es will aber nicht klappen.

Wer kennt diese Phasen nicht, dass man mitten in der Nacht nicht einfach einschlafen kann.

Lange wälze ich mich hin und her. Ich nehme mein Handy.

05:34 Uhr.

Wow... Ich bin topfit, nicht müde und habe nicht geschlafen. Irgendwas läuft hier falsch.

Marina will mich um zehn an der S-Bahn treffen, damit wir in die Innenstadt fahren können. Na toll... Powershopping und ich habe die Nacht davor nicht geschlafen... Das wird anstrengend.

Trotzdem versuche ich noch einzuschlafen.

Aber daraus wird nichts. Ich bin nun so verkrampft, dass ich gar nichts mehr machen kann. Gut, dann bleibe ich wenigstens noch liegen.

Ich schaue aus dem Fenster und sehe zu, wie es immer heller wird.

Als ich die Sonne schon hervorspitzen sehe, fallen auf einmal meine Augen zu. Ich bin tief und fest eingeschlafen.

Doch nach gefühlten zehn Sekunden klingelt der Wecker. Ich schrecke auf und mein Herz schlägt dreimal schneller als sonst.

"Neeeeeiiin! Wiesooooo? Lieber Gott! Wieso tust du mir das an?! Ich bin gerade eingeschlafen!"

Genervt stelle ich den Wecker aus. Halb neun.

Ich schlurfe unter die Dusche, um etwas frischer zu werden. Kaltes Wasser prasselt auf mich herab.

Danach fühle ich mich wenigstens etwas besser.

Meine Gedanken schweifen zu Harry. Dann zu Liam. Heute ist sein Geburtstag. Ich muss unbedingt anrufen! Und heute was in der Stadt für ihn als Geschenk kaufen!

Ich ziehe mich an und mache mich auf den weg zur S-Bahn.

Eine winkende Marina kommt fröhlich auf mich zu.

"Guten morgen! Gut geschlafen?" - "Nein. Vielleicht zehn Minuten. Mehr nicht." - "Was? Warum das?" - "Keine Ahnung! Es ging einfach nicht!" - "Oh Mann Kathi... Tja, dann müssen wir wohl erstmal einen Kaffee kaufen fahren! Komm! Die S-Bahn ist schon da!"

Wir steigen ein und fahren Richtung Stadt.

Nach einer halben Stunde sind wir da und machen uns auf zu Starbucks.

Jeder von uns bestellt sich einen Kaffee und dann geht die große Shoppingtour los.

Durch millionen von Laden laufen wir durch. Jedes Teil wird anprobiert und analysiert.

Ich bin eigentlich überhaupt kein Fan von shoppen. Meine Augen fangen nach einiger Zeit zu brennen an und mein Mund trocknet aus. Ich kann soviel trinken wie ich will, es passiert mir immer wieder.

Nach sechs Stunden Laden durchstöbern, sitzen wir wieder in der S-Bahn. Erschöpft und mit ein paar Tüten in den Händen lächeln wir uns an. Es war wirklich eine sehr erfolgreiche Shoppingtour!

"Krass... Meine Füße müssen platter als platt sein!", sage ich zu Marina.

"Da frag mal mich! Ich glaube, ich spüre sie nicht mehr!"

Wir lachen und fahren nach Hause.

Ich steige zwei Stationen früher als Marina aus. Sie ist gleich zu ihrer Wohnung, die sie mit ihrer Mama und ihren zwei Brüdern teilt, weiter gefahren.

Schwermütig mache ich mich zu Fuß auf den Weg nach Hause.

Dort angekommen lasse ich mich auf die Couch fallen und lege meine Füße hoch. Es ist halb vier.

Meine Tüten liegen im Gang verteilt. Ich habe sie einfach dort hingeschmissen und nun liegen sie verstreut herum.

Seufzend stehe ich auf und hole mir den Laptop meiner Eltern und melde mich bei Skype an.

Es wird angezeigt, dass Louis online ist. Die Jungs sind wahrscheinlich gerade alle zusammen und feiern Liams Geburtstag.

Ich glaube, ich mache einen Videoanruf bei ihnen.

Gesagt, getan.

Das vertraute 'blubb'-Geräusch ertönt und das Gesicht von Louis erscheint....



**



Dieses Kapitel geht an @amylee_98.
Es war die Liebe ^_^



Und wie findet ihr eigentlich das Album von den Jungs? :D Was ist euer Lieblingslied darauf? (: schreibt es mir (;


"question of the day":

'Enorm groß und rund. Besteht aus allem was es gibt. Was ist das?'



-Kathi

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