16. Kapitel

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Leise schlich er durch das Schulhaus um niemanden zu wecken, als er Schritte hinter sich hörte. Er drehte sich um, doch sah niemanden, "Hallo? Wer ist da?" seine Stimme zitterte. Keine Antwort. Er fing an zu rennen, die Schritte hinter ihm wurden lauter. Er rannte schneller. Die Schritte wurden abermals lauter. "Hallo?" Wieder keine Antwort. Das Gefühl beobachtet zu werden kam in ihm auf. Absichtlich machte er einige Umwege um den Verfolger abzuschütteln. Plötzlich packte ihn eine Hand an der Schulter. Er fing an zu schreien "Hilfe, Hilfe! Ich brauche Hilfe!" Ein scharfer Schmerz durchzuckte seinen Körper... die Gestalt hatte ihn auf den Boden geschmissen und war seinem Gesicht ganz nah. Dann ein erneuter Schmerz...

Schweißgebadet wachte Teddy auf. Er atmete schwer. Was zum Teufel war das denn? Und vor allem wer? Nein, es war nur ein Traum dachte er sich und versuchte wieder einzuschlafen, doch vergebens. Teddy sah auf seinen Wecker es war Punkt genau 3:00 Uhr. Er stand auf und ging leise in den Gemeinschaftsraum. Der Kamin war fast aus, nur noch die Glut knisterte leise vor sich hin. Da Teddy sich sicher war, dass er nicht mehr schlafen konnte, setzte er sich in einen Sessel. Im Kopf ging er noch einmal das Gespräch mit Rubien durch. Das war alles so verrückt. Bestimmt hatte er deshalb diesen Traum gehabt. Immer wenn irgendetwas Seltsames passierte, hatte er Albträume. Plötzlich ging die Portrait Tür auf und jemand kam herein. Es war Remus, er hatte einen kastanienbraunen, viel zu großen Pulover an. Teddy machte sich möglichst klein um nicht aufzufallen. Er hatte keine Lust mit irgendjemandem zu reden. Trotzdem hatte Remus ihn entdeckt. Schnell griff Teddy nach dem nächsten Buch und tat als ob er lesen würde. Remus kam auf ihn zu und fing an zu lachen. "Wen willst du denn verzaubern?" Teddy blickte vom Buch auf und schaute verdutzt zu Remus. "Ähm was meinst du?" "Dein Buch. Aber was machst du eigentlich hier?" Teddy sah auf den Namen des Buches Liebestränke brauen für Blödis von Dorothe der Dummern lautete der Titel. Teddy wurde rot. "Äh ja, das Buch muss ich lesen für...ähm für den Zaubertrankunterricht. Genau, für Zaubertränke. Ja, was machst du denn hier?" "Ich musste Prof. McGonagall noch meine Hausaufgaben bringen." Teddy wusste, dass das eine Lüge war, sagte aber nichts. "Ah, ok." "Ja, also ich geh jetzt mal schlafen, gute Nacht." "Gute Nacht" dann verschwand Remus im Schlafsaal und Teddy blieb allein zurück. In Gedanken ohrfeigte er sich selber, wie hirnlos er war, einfach IRGENDEIN Buch zu nehmen. Naja, wenigstens war er jetzt wieder alleine. Mittlerweile war auch die Glut abgekühlt und es wurde zunehmend sehr kalt. Ein Wind kam draußen auf und rüttelte an den Fenstern, bis eins aufging und an die Wand knallte. Teddy, welcher die Augen zugemacht hatte und trotz allem versuchte zu schlafen, schreckte hoch. Kalter Wind blies in den Raum. Teddy stand auf und schloss das Fenster. Dabei kam er an einem kleinen Tisch vorbei, auf dem ein Brief lag. Er war in vergilbtes Papier eingewickelt, aber nicht adressiert. Teddy nahm ihn in die Hand und begutachtete ihn. Er war ziemlich schwer für einen Brief. Er öffnete den Brief langsam, was sollte schon passieren? Er holte den eigentlichen Beief aus dem Umschlag und faltete ihn auseinander. Die Schrift war verschlungen und in violett geschrieben. Er fing an ihn zu lesen.

Liebe Rubien,
Wir hoffen, dir gefällt es auf Hogwarts,
Hast du schon Freunde gefunden?
Uns hier geht es gut, wie geht es dir?
Wir vermissen dich unendlich. Kommst du zu Weihnachten nach Hause? Mama hat zwar gesagt du sollst nicht kommen, aber das machst du doch trotzdem, oder? Mama ist in letzter Zeit lieb zu uns und Papa. Bitte sei auch nett zu den anderen, auch wenn es dir oft nicht gut geht. Benutze auch deine Fähigkeiten nicht zu oft. Wir lieben dich unendlich!
Bis bald und melde dich mal wieder

Alex und May

PS. Wenn du uns Briefe schreibst, adressier sie nicht, wegen Mama oder dem Ministerium

Teddy legte den Brief weg, Rubien hatte also nicht gelogen. Sie hatte einfach nur Probleme mit ihrer Familie. Er schaute noch einmal in den Umschlag und fand einige Fotos, auf ihnen waren Alex und May drauf. Auf manchen auch noch ein Mann, der anscheinend ihr Vater war. Teddy schluckte, dann packte er den Brief und die Fotos zurück in den Umschlag und legte ihn wieder auf den Tisch. Warum hatte er jetzt so ein schlechtes Gefühl? Warum hatte er überhaupt den Umschlag geöffnet? Rubien tat ihm furchtbar leid. Vielleicht sollte er ihr seine Freundschaft anbieten?

Pov. Rubien

Ich war kurz davor laut los zu schreien, so glücklich war ich. Er hatte den Brief gelesen... jetzt hatte ich sein vollstes Vertrauen. Ich hatte alles durch das Schlüsselloch des Gemeinschaftsraums beobachtet und war jetzt überglücklich. Ich vollführte einen Siegestanz, ja, ich hatte gewonnen. Plötzlich stieß ich an etwas, es war eine Vase, welche sogleich herunter fiel und zu Bruch ging. Sofort wurde ich still und schaute was Teddy jetzt machte. Er stand kerzengerade vor dem Sessel, von dem er aufgesprungen war. Langsam drehte er seinen Kopf in die Richtung aus der das Klirren gekommen war. Ich schlich leise aber zügig zurück in den Mädchenschlafsaal. Trotz des abrupten Endes, war ich überglücklich. Ich hatte es geschafft, Teddy hatte jetzt Vertrauen zu mir und ahnte nichts. Endlich hatte ich es geschafft. Vicktorie, welche in dem Bett neben mir lag, drehte sich. Da Morgen ein weiterer anstrengender Tag werden würde, machte ich meine Augen zu und versuchte zu schlafen. Doch irgendwie hatte ich auch ein schlechtes Gewissen. Warum stellte ich es so an? Warum war ich nicht von Anfang an nett gewesen? Dann wäre vieles einfacher gewesen. Aber naja, jetzt war es nun mal so. Ich musste Teddys Freundschaft einfach ab jetzt gut Pflegen und vielleicht schaffte ich, was ich vor hatte. Nein, nicht vielleicht, sondern definitiv. Dann schlief ich ein.

Zeitreisen?! ( Mischung aus Rumtreiber und HP new generation )Where stories live. Discover now