Kapitel 38 - Silvester

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Wohin wir gingen, war für mich ein Rätsel. Es war Silvester, also hoffte ich nur darauf, dass wir nicht irgendwo drinnen waren und das Feuerwerk verpassen würden.

Ich las die digitale Uhr des Wagens ab, auf der acht Uhr stand.

"Wie magst du Silvester am liebsten feiern?", fragte mich Andrès.

"Am besten irgendwo, wo man die ganzen bunten Lichter sehen würde. Mit einem Klappstuhl, einer Decke und heißer Schokolade."

"Heißer Schokolade? Verflucht", gespielt holte er das Handy raus und tat so, als würde er einen Anruf an seinen nicht existierenden Manager tätigen, der unseren Abend geplant hätte.

Ich kicherte und schüttelte den Kopf. Er grinste.

Ich liebe ihn.

Liebst du ihn auch?

"Wie würdest du ihn denn gerne feiern?"

"Ich? Und feiern?", eine kurze Stille herrschte zwischen uns. Man hörte nur den Motor des Wagens und ich musterte Andrès konzentrierten Blick auf den Verkehr, als er mir doch antwortete: "Mit dir."

Mein Inneres erwärmte. Ich strich mir zufrieden über den Bauch und mein Gesichtsausdruck glich einem Honigkuchenpferd.

Andrès parkte den Wagen in einer der vielen aufgereihten Parkboxen. Die meisten Plätze waren belegt, weil hier eine Restaurantmeile war. Er stieg aus, hielt mir die Tür auf und streckte die Hand nach mir aus. Ich ergriff sie, sie war weich und warm.

"Wohin gehen wir essen?"

Mein Blick wanderte von Lokal zu Lokal.

"Hier zumindest nicht", teilte er mir mit und drückte mir einen dicken Schmatzer auf die Wange, "na komm."

Ich nahm seine Hand und gemeinsam erreichten wir einen Fußgängerweg, der gleich hinter den Boxen war.

Auf der anderen Seite des Weges war der wunderschöne Ausblick zum Pazifischen Ozean. Viele Paare spazierten hier, das fiel mir nun auf.

Völlig verliebt liefen wir am Ufer entlang. Wir redeten nicht miteinander, aber da war diese Spannung in der Luft. Wir genossen die Stille. Manchmal blickte er mich an, total nervös erwiderte ich es und verlor mich in seinen schimmernden Augen, die ich trotz der Dämmerung genau wahrnahm.

Die Straßenleuchten am Wegrand gaben der romantischen Atmosphäre den absoluten Rest.

Wir näherten uns bald einem Steg, auf dem Andrès zuzulaufen schien. Eine kleine, gigantische Yacht war daran angelegt, kleinere Gruppen standen davor und bewunderten es gaffend.

Er stand vor dem Eingang der Yacht und streckte mir erneut die Hand aus. Ein aufgehendes Lächeln umspielte seine Lippen.

"Warte- wie jetzt? Wir gehen da drauf?", ich zeigte mit dem Fingern auf die Yacht.

"Richtig, tesoro. Nimm meine Hand."

"Oh mein Gott", hauchte ich und meine Wangen brannten vor Aufregung. Ich ließ mich von ihm auf die Yacht ziehen und wir machten einen kleinen Rundgang.

 Ich ließ mich von ihm auf die Yacht ziehen und wir machten einen kleinen Rundgang

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If You Love Me Stay With Me [ABGESCHLOSSEN]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt