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Kapitel 4

Taehyungs Wohnung war wahrscheinlich größer, als durchschnittliche Wohnungen, jedoch war sie auch nicht zu groß. Sie hatte genau genug Platz für zwei Bäder, zwei Schlafzimmer und einen offenen Bereich, in dem Küche und Wohnzimmer waren. Jimin fühlte sich schon jetzt zuhause und betrat endlich sein neues Zimmer.

Ein weiß bezogenes Bett stand in der Mitte und direkt dort neben war tatsächlich ein riesiges Panoramafenster, mit dem man freie Sicht auf die Stadt und sogar bis auf das Meer hatte. Der Schwarzhaarige schaute sich das alles lächelnd an und sprang dann auf sein neues Bett. Die Matratze war schön weich und in das Kissen hatte er sich auch sofort verliebt.

"Na, gefällt es dir?", fragte sein blauhaariger Freund, welcher im Türrahmen lehnte und das ganze schmunzelnd beobachtete.
"Es ist sooo schön~", schwärmte Jimin und schloss ein wenig die Augen.
"Freut mich, dass es dir gefällt... Ich hätte das eh nicht länger mit ansehen können, wie du in den Fängen deines Vaters verrottest.", gab Taehyung zu und sprang zu ihm auf das Bett.

"Ich auch nicht.", murmelte Jimin und unterdrückte alle Erinnerungen an seinen Vater mit aller Kraft. Dieser Mann war nicht sein Vater. Er war ein Monster, welches anderem zu seinem Vergnügen weh tat, allerdings genau für seine Bestimmung als Mafiaboss richtig war. Jimin fühlte sich neben ihm wie ein kleines hilfloses Kücken, nie würde er werden wie sein Vater.

"Ich würde vorschlagen, du hältst jetzt ein kleines Nickerchen und später gehen wir dann in meinen Lieblings-Club, um dort deine Ankunft zu feiern!" Taehyung lächelte vorfreudig.
"Mh.. gute Idee." Damit meine Jimin zwar vorerst nur das Schlafen, aber das brauchte sein bester Freund ja nicht zu wissen. Er gähnte herzlich und streckte sich, hörte wie Taehyung die Tür schloss und kuschelte sich unter seine Decke. Dass er dabei noch Alltagsklamotten trug, war ihm ziemlich egal.

[...]

Die Sonne war bereits am Untergehen, als Jimin von einem blauen Knäuel auf sich geweckt wurde. Er grummelte leise vor sich hin, während das Knäuel sich auf ihm hin und her wälzte.
"Wach auf Jiminnnn! Wir gehen jetzt zum Club~", rief Taehyung und Angesprochener musste zugeben, in diesem Moment fand er diesen ziemlich nervtötend.
"Ich komm ja schon..", murmelte er und öffnete langsam seine Augen. Das Nickerchen nach seiner langen Reise hatte echt gut getan.

Mit einem leichten Grummeln schubste er den Älteren von sich runter, um sich ausgiebig zu strecken. Die beiden hatten sich zwar noch nie zuvor in ihrem Leben in echt gesehen, aber es fühlte sich jetzt schon so an, als wären sie zwei Freunde, die schon jahrelang miteinander wohnten. Jimin fuhr sich durch sein schwarzes Haar und stand nun entgültig auf. Er trug ja noch seine Alltagsklamotten und hatte nicht vor, sich noch umzuziehen, als konnten sie direkt los zu dem Club gehen.

Taehyung war den ganzen Weg dorthin über, den sie zu Fuß zurücklegten, sehr freudig gestimmt. Er hatte oft über diesen Club geredet, vor allem bei ihren endlosen Telefonaten, die manchmal die ganze Nacht andauerten. Wahrscheinlich freute er sich auch, da ein guter Freund von ihm, Kim Namjoon, dort arbeitete. Dieser war ein wenig älter als die beiden, schien aber nach Taehyungs Aussagen ein echt netter Typ zu sein.

Sie brauchten nur fünf Minuten bis zu dem Club und schon vor der Tür konnte man hören, was für eine Party dort drinnen gerade am Gange war. Jimin schlich sich ein Lächeln auf die Lippen und er trat langsam nach Taehyung ein. Es war recht gut besucht, vor allem die Tanzfläche war gefüllt. Blinkende LED-Lichter in allen möglichen Farben erleuchteten den Club und laute Musik dröhnte in den Ohren.

Jimin war so gefangen in dem Geschehen, dass er fast seinen besten Freund im Gedränge verlor. Allerdings auch nur fast, da die blauen Haare echt überall zu erkennen waren. Schnell quetschte er sich zwischen den Menschen hindurch und folgte Taehyung bis zu der Bar, die in der linken Ecke des Clubs war. An dieser arbeiteten mehrere, also konnte Jimin nicht direkt erkennen, wer von ihnen Namjoon war. Erst, als Taehyung mit diesem redete, erkannte er ihn schließlich und musste erstmal leicht schlucken.

Dieser Typ, dessen Haare einen dunklen Braunton hatten, war um einiges größer als er selbst. Außerdem hatte er allgemein eine recht breite Statur und strahlte so viel Dominanz aus, dass es jeden in seiner Nähe sofort etwas einschüchterte. Der nun etwas eingeschüchterte Jimin stellte sich neben seinen blauhaarigen Freund und begrüßte Namjoon mit einem Lächeln. Als sein Lächeln sofort erwidert wurde, bemerkte er auch die auffallenden Grübchen, die nur noch besser zu diesem Mann passten.

"Alsoo.. Was wollt ihr beiden denn trinken?", fragte Namjoon und behielt das Lächeln bei.
"Das Übliche.", antwortete Taehyung, was wohl nur die beiden kannten.
"Für mich ein Bier bitte.", bestellte Jimin. Er wollte sich nicht groß betrinken, obwohl er sich ja auch über seine Ankunft in L.A. freute.

Wahrscheinlich lag dies daran, dass er sich schon jetzt etwas paranoid fühlte. Die meisten hier schenkten ihm überhaupt keine Beachtung, aber wenn mal ein Typ in einer dunklen Ecke sitzend ihn für kurze Zeit anschaute, fühlte er sich sofort beobachtet. Was, wenn dieser Mensch ihn kannte? Wenn er ihn zurück zu seinem Vater bringen würde? Er musste vorsichtig sein, das wusste er. Allerdings wollte er auch sein Leben genießen können.

Namjoon stellte Jimin das Bier vor die Nase und der Schwarzhaarige bedankte sich kurz, ehe er auch schon begann, es in schnellen Schlücken wegzuexen. Taehyung tat das selbe, allerdings hatte er sich ein paar Shots bestellt und trank sie nacheinander in einem Schluck aus. Sofort machte sich Jimin Gedanken darüber, ob sein bester Freund später noch dazu in der Lage sein würde, auf beiden Füßen nach Hause zu gehen.

Find You || JikookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt