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Kapitel 11

Jungkook und Jimin lachten viel bei ihrem Treffen in dem schönen Café. Jimin genoss es sehr und fühlte sich glücklicher als je zuvor. Vor allem, da es all seine Unsicherheiten beseitigte, was neue Freunde finden anging.

Trotz seines Protestes bezahlte Jungkook seinen Kakao. Der Braunhaarige war übrigens älter als Jimin, was sie bei ihrem Gespräch festgestellt hatten.
"Ich gehe hier noch kurz auf Toilette. Möchtest du schon mal im Auto warten?", fragte Jungkook nun und hielt ihm seinen Autoschlüssel hin. Jimin freute sich, dass er ihm auch schon so sehr vertraute, dass er ihm seinen Autoschlüssel gab. Er nickte, nahm den Schlüssel und sah zu, wie Jungkook aufstand und in der Toilette verschwand.

Der Schwarzhaarige erhob sich daraufhin selber, legte den kurzen Weg bis zur Tür zurück und trat aus dem Café. Er hatte gar nicht gemerkt, wie viel Zeit vergangen war, denn die Sonne ging bereits unter und die Straßenlampen schalteten sich an.

Jimin sah auf den Schlüssel in seiner Hand und ging langsam auf das Auto zu, als sich plötzlich ein starker, haariger Arm um seinen Hals schloss. Erschrocken weitete er seine Augen und krallte seine beiden Hände in den Unterarm der Person, welche ihn nun grob in eine Gasse schleifte, die zum Abstellen von Mülltonnen genutzt wurde.

"L-lassen sie mich los!", der Neunzehnjährige zappelte panisch und sah, dass der Typ nicht alleine war. Ein Komplize stand vorne am Ausgang der Gasse und guckte nach, dass auch niemand in dem Moment vorbeikam.

"Haben wir dich endlich, kleiner Hurensohn!", zischte der Mann hinter ihm und schloss seinen Arm nur noch enger um seinen Hals, sodass Jimin krächzend nach Luft schnappen musste.
"W-wie haben Sie mich gefunden?" Sein erster Gedanke war, er musste die Männer ablenken. Um Hilfe rufen würde ihm wahrscheinlich nichts bringen und wenn er nur lange genug Zeit schindete, fand Jungkook ihn vielleicht.

"Ach Kleiner.. Dein Bild geht unter allen Gangs hier herum und wir hatten das Glück, dich hier anzutreffen." Diese Worte erleichterten Jimin. Also kamen sie nicht direkt von seinem Vater und wussten vor allem nicht, wo er wohnte.

"Hast du das Zeug, Hoseok?", fragte der Typ nun und der andere Mann nickte. Er holte eine Flasche aus seinem Rucksack heraus und dazu ein weißes Tuch.
"W-was ist das?" Jimin war sich fast vollkommen sicher, was das war. Chloroform. Ein einfacher Weg, jemanden für mehrere Minuten bewusstlos zu machen.

Er bekam es mit der Angst zu tun und strampelte, versuchte den Mann hinter sich irgendwie zu treten.
"Still halten!" mit nur einem Arm hielt er Jimin weiter fixiert und nahm das Tuch von seinem Komplizen an.

Der Junge in seinen Armen wurde währenddessen immer panischer. Wer weiß, was ihm in wenigen Minuten der Bewusstlosigkeit passieren konnte! Er musste hier weg!

Doch der schraubstockartige Griff um seinen Hals hielt ihn davon ab. Mit geweiteten Augen sah er, wie das in Chloroform getränkte Tuch seinem Gesicht immer näher kam. Jetzt blieb ihm nur noch eine Möglichkeit, und das war Luft anhalten.

Er atmete tief ein, ehe der Mann das Tuch auch schon auf sein Gesicht presste. Jimin konnte lange Luft anhalten, vielleicht war Jungkook zumindest bis dahin endlich mit seinem Toilettengang fertig.

Er versuchte, sich so wenig wie möglich zu bewegen, um keinen Sauerstoff zu verbrauchen. Vielleicht konnte er ja so tun, als wäre er bereits betäubt, aber das würde wahrscheinlich nicht klappen.

"Ist er schon weg?", fragte der Mann hinter ihm, der sein Gesicht natürlich nicht sehen konnte.
"Augen sind noch offen.", antwortete der andere und beobachtete Jimin genau. Dieser verspürte langsam ein Brennen im Hals, den quälenden Drang, endlich Luft zu holen.

Jetzt war es eh schon zu spät, sie würden merken, dass er nicht richtig betäubt war. Er kniff seine Augen zusammen und merkte, dass er entweder wegen dem Chloroform, oder durch Sauerstoffmangel bewusstlos werden würde.

Und da siegte sein Überlebensdrang. Jimin holte einmal tief Luft, sodass sein Brustkorb sich hob. Seine Augenlider flatterten und er fühlte sich sofort etwas leichter. Aber er durfte das nicht! Er konnte das nicht zulassen!

Dadurch, dass das Chloroform langsam zu wirken begann, konnte er seinen Drang zu atmen nicht mehr unterdrücken. Wieder holte Jimin Luft und fühlte sich langsam schwächer. Genau aus diesem Grund fing er an, wieder zu versuchen sich zu wehren, was aber nur als lächerliches Gestrampel endete.

Ein weiterer Atemzug und er sank von ganz allein gegen den Typen hinter sich, welcher das Tuch weiterhin gnadenlos auf sein Gesicht drückte. Blinzelnd sah Jimin sich um, aber es war keine Hilfe in Sicht.

Seine Augenlider wurden immer schwerer und er atmete wieder ein. Seine ganze Kraft verließ ihn, sodass er nur noch mit halboffenen Augen gegen die Brust des Manns lehnte.
"Gute Nacht, Kleiner." Er sah in das grinsende Gesicht des ihm gegenüber stehenden Mannes und da wurde plötzlich alles schwarz.

[...]

Als Jimin aufwachte, war alles still. Er konnte nur wenige Minuten weggewesen sein, das wusste er, da er alles in seiner Vobereitung auf das Leben als Mafioso gelernt hatte. Auch, was es für Mittel gab, um jemanden wehrlos zu machen.

Das Chloroform wirkte allerdings immer noch. Er konnte sich kaum bewegen und fühlte sich träge und müde. Nur seine Augen öffneten sich langsam, welche er aber sofort wieder zusammenkneifen musste, da es viel zu hell für ihn war.

"Jimin? Hey, ist alles gut?" Er öffnete seine Augen wieder und sah direkt in die Jungkooks. Aber antworten konnte er nicht, nur ein ganz leichtes Lächeln zierte seine Lippen. Also hatte Jungkook ihn doch noch gerettet.

"Komm.. Ich bringe dich lieber nach Hause." Der Ältere schlang seinen Arm um Jimins Schultern, den anderen um seine Kniekehlen und hob ihn vorsichtig im Brautstyle hoch.
"Die Typen habe ich wehrlos gemacht, also mach dir da keine Sorgen mehr.", erklärte er Jimin, da ihm wohl klar war, dass dieser gerade kein Wort über die Lippen brachte.

Find You || JikookWhere stories live. Discover now