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Kapitel 10

Es dauerte noch ein wenig, bis dann Jungkook wirklich direkt vor ihrer Wohnungstür stand und klingelte. Taehyung guckte schon wieder sehr skeptisch, während Jimin vom Sofa aufsprang und freudig die Tür öffnete.

"Komm doch kurz rein! Ich ziehe noch kurz meine Schuhe an.", begrüßte Jimin ihn und ließ ihn eintreten. Jungkook sah sich um und dann fiel sein Blick auf Taehyung, welcher ihn feindselig anguckte. Er beachtete es nicht weiter und schlenderte etwas in der Wohnung herum, während Jimin seine Schnürsenkel zuband.

Als er fertig war ging er mit Jungkook zur Tür, als Taehyung plötzlich das Wort erhob.
"Pass auf dich auf Jimin!", sagte er ernst. Sein bester Freund nickte und sah zu Jungkook. Dieser lächelte bloß und wirkte harmloser als je zuvor.

"Das werde ich.", Jimin versuchte Taehyung mit einem Lächeln zu beruhigen, was leider nicht all zu gut klappte.
"Gehen wir?", drängte da aber Jungkook von der Seite. Jimin nickte ein weiteres mal und ging endlich mit ihm aus der Tür. So ließen sie den nicht gerade freudig gestimmten Taehyung in dessen Wohnung zurück.

"Du sag mal Jungkook..", fing Jimin direkt an, als sie im Fahrstuhl nach unten fuhren.
"Woher wusstest du eigentlich, wo ich wohne?" Er sah den jungen Mann neben sich mit großen Augen an, in der Hoffnung, eine plausible Erklärung zu bekommen.
"Ach Jimin.." Jungkook fing an zu lachen und am liebsten wollte Jimin mit einstimmen, aber er verstand nicht, wieso.

"Ich bin ein Fan von Taehyung, weißt du? Und seine Adresse ist nicht gerade unberühmt im Internet. Also nicht, dass dadurch alle fünf Minuten jemand vor seiner Haustür stehen würde, aber theoretisch könnte ihn jeder einfach besuchen kommen."
"Wirklich?" Auf Jimins Gesicht bildete sich ein Lächeln. Also war Taehyung wirklich nur etwas zu paranoid gewesen, was Jungkook anging.

"Ja.. Tut mir leid, wenn das komisch rüberkam." Der Größere der beiden kratzte sich mit einem verlegenen Lächeln am Hinterkopf.
"Nein, es ist alles gut! Taehyung war nur etwas besorgt.", erklärte Jimin und folgte Jungkook zu dessen Auto, welches direkt vor dem Gebäude am Straßenrand geparkt war.

"Ja, ich merke schon, dass der Typ mich nicht besonders mag. Vielleicht liegt ed ja daran, dass er berühmt ist. Da wird man schneller mal misstrauisch.", überlegte Jungkook.
"Kann schon sein." Jimin sah aus dem Fenster als sie losfuhren und guckte sich neugierig die ganzen Leute an, die hier frei leben konnten, egal welcher Nationalität oder auch Sexualität sie angehörten.

Sie fuhren ungefähr zehn Minuten, bis Jungkook vor einem recht großen Café hielt, in dem bereits viel los war. Jimin schaute es sich begeistert an und stieg aus dem Auto aus, nachdem Jungkook ihm die Tür öffnete.

"Ich war noch nie hier, aber es sah auf den Bildern ganz schön aus.", erklärte Jungkook und hielt ihm ebenfalls die Eingangstür auf.
"Ich finde es auch echt schön!", der Schwarzhaarige sah sich um und folgte dem Anderen dann zu einem Tisch, an den sie sich setzten.

"Also.. Wie lange leben du und dein Bruder jetzt schon hier?", begann er das Gespräch.
"Seit wenigen Tagen. Wir sind ziemlich spontan umgezogen, musst du wissen.", erzählte Jungkook und griff nach der Speisekarte.
"Und du?", fragte er, nachdem er einen kurzen Blick auf diese geworfen hatte.

"Ach.. Mein Umzug war schon länger geplant. Ich wollte hier sowas wie ein neues Leben anfangen. Und da hat Taehyung mir natürlich angeboten, bei ihm zu wohnen. Er ist mein bester Freund."
"Fandest du es in Korea nicht schön?", fragte Jungkook ganz offen nach.
"Um ehrlich zu sein, nein. Erstens natürlich wegen der Akzeptanz... Wenn ich.. Zum Beispiel meiner Familie gesagt hätte, dass ich schwul bin, wäre ich bei denen unten durch gewesen."

"Du bist schwul?" Jimin blinzelte überrascht und versuchte überfordert zu überlegen, wie er antworten sollte.
"Ähm.. H-hättest du denn was dagegen?", fragte er unsicher.
"Nein, überhaupt nicht. Ich bin selber bisexuell."

Erleichtert atmete der Kleinere aus und fuhr sich durch sein Haar.
"Ja, bin ich.. Das war einer der Gründe."
"Gab es denn noch mehr?" Wow, Jungkook war echt hartnäckig, dachte sich Jimin. Er wollte aber so ehrlich wie möglich zu seinem neuen Freund sein. Natürlich konnte er nicht sofort damit rausrücken, dass er eigentlich Mafioso sein sollte, aber wenn er Jungkook erstmal vertraute, würde er auf jeden Fall viel Wahrheits-nahes erzählen.

"Meine Familie." lautete Jimins Antwort.
"Ach so.. Da habe ich ja Glück mit meiner. Sie wollten sogar, dass ich mit Jin hierher ziehe, da wir hier einfach mehr Möglichkeiten haben."

Sie unterhielten sich noch etwas und bestellten dann, als eine freundliche Kellnerin zu ihnen kam. Jungkook bestellte sich ein großes Eis, während Jimin nur einen Kakao wählte. Seinem Vater war sogar wichtig gewesen, wie er aussah, weshalb er des Öfteren harte Diäten durchmachen musste. Er sollte eben das perfekte Kind werden.

Und deswegen konnte Jimin bis zu diesem Tag nicht besonders viel Essen zu sich nehmen. Sein Körper war einfach schon zu sehr an diese harte Form der Ernährung gewöhnt.

"Ach ja, was ich dich noch fragen wollte..", fiel ihm da plötzlich ein.
"Kann ich einem Freund von Taehyung Jins Nummer weitergeben?"
"Wieso das denn?" Jungkook leckte sich etwas Eis aus den Mundwinkeln.
"Nun ja.. Er findet, wie wir alle, denke ich mal, deinen Bruder sehr gutaussehend! Er heißt übrigens Namjoon."
"Oh Gott, ich weiß nicht, ob Jin das so toll finden wird." der Braunhaarige lachte.

"Wieso sollte er es nicht toll finden? Namjoon ist ein echt netter Kerl", verteidigte Jimin Taehyungs Freund.
"Daran zweifele ich ja auch gar nicht.. Aber Jin wird jeden Tag mehrmals gefragt, ob jemand seine Nummer haben kann. Von den verschiedensten Leuten. Ich habe fast das Gefühl, er ist mittlerweile etwas genervt davon. Aber versuchen kann dieser Namjoon es ja trotzdem."

Nun lachte Jimin auch ein bisschen und nippte an seinem Kakao. Danach holte er sein Handy raus, um den Kontakt an Namjoon weiterzuleiten.

Danke für fast 1k reads🥺

Find You || JikookWhere stories live. Discover now