Time for Payback

#54

•No Promises - Cheat Codes ft. Demi Lovato•

Donnerstag

Maddisons P.O.V.

»Ich verstehe nicht ganz«, gebe ich verunsichert von mir. Langsam legt er seine Hand auf meine, die auf seiner Wange liegt, und nimmt sie weg. Mir rutscht mein Herz in die Hose und ich bin irritiert über diese Aktion.

»Ich dachte wirklich, dass du mir vertraust. Mir ist klar, das Vertrauen einem nicht in den Schoss fällt. Jedoch glaube ich, dass ich dir oft genug bewiesen habe, dass ich dein Vertrauen verdiene, aber ich denke wir haben beide eine andere Vorstellung von Vertrauen«, seine ganze Haltung strahlt Verletztheit aus, weswegen meine Laune langsam sinkt und Trauer meinen Körper erfüllt. Mir treten langsam Tränen in die Augen, aber ich kann nicht verstehen, wieso er jetzt mit Vertrauen ankommt.

Was hat das mit dem Geschehen von Florian und ihm zutun?

»Brandon, bitte! Ich verstehe nicht wovon du redest«, spreche ich meine Gedanken aus und seine Augen verdunkeln sich.

»Ach, ja? Du kapierst es echt nicht, oder?«, seine Stimme wird unabsichtlich laut und ich presse meine Lippen zusammen, »Ich musste von Florian erfahren, dass ihr miteinander geschlafen habt.«

Ich zucke zusammen und kann es nicht fassen.

Wie bitte?

Wieso auf einmal?

Das macht keinen Sinn.

»Und das ist nicht einmal das Schlimmste«, fährt er aufgebracht fort, »Das Schlimmste ist, dass ich es von ihm und nicht von dir erfahren habe. Verdammt, Maddison! Ich habe dir sogar über meinen Vater erzählt, denkst du, dass es mir einfach gefallen ist, über ihn zu reden?!«

Ich will ihn unterbrechen, doch er läuft einen Schritt auf mich zu und ich halte meine Klappe.

»Ich weiss nicht, was du durchmachen musstest, aber was mir im Klaren ist, dass ich dein Vertrauen verdiene. Genauso wie die Wahrheit! Ohne dich hätte ich ihm nicht die Fresse poliert und wäre fast von dieser Schule geflogen. Du bist Schuld!«, ein letztes Mal sehen mich seine Augen verletzt und wütend an, bevor er an mir vorbei rauscht und mir sein Duft nach Pfefferminze entgegen strömt. Ich versuche ihn nicht aufzuhalten, denn er hat Recht.

Es ist meine Schuld. Hätte ich ihm die Geschichte von Florian und mir nicht verschwiegen, wäre uns vieles erspart geblieben.

Doch wie soll ich das schaffen, wenn nicht einmal meine Freunde die ganze Wahrheit wissen?

Natürlich haben diese mich desöfteren gefragt, was passiert ist, aber ich konnte es ihnen nie gestehen. Sie wissen nur soviel, wie die ganze Schule, und vielleicht ein bisschen mehr, aber das ist es auch schon gewesen. Vielleicht wird es an der Zeit meinen Freunden und Brandon die Wahrheit über meine Vergangenheit zu berichten. Egal, wie schwer es mir fällt dies einzugestehen, aber es geht nicht anders. Ich will nämlich nicht, dass sie es von jemand anderen erfahren oder am Schluss von der Schule fliegen.

*

Seit diesem Vorfall sind ein paar Wochen vorüber gegangen und heute ist Halloween. Von Nicolas habe ich in der Zwischenzeit erfahren, dass Brandon praktisch jede Minute im Fitnessstudio verbracht hat. Ich habe versucht mit ihm zu reden und jedes Mal hat er abgeblockt. Ich kann es ihm nicht Übel nehmen, denn dies ist meine Bestrafung.

Ich wollte dem Quarterback alles gestehen, unbedeutend davon, ob ich möchte oder nicht. Eines Tages hätte er darüber sicher erfahren, dann lieber jetzt, als nie. Doch je länger Zeit verstreicht und ich nicht dazu komme, desto mehr Mut verlässt mich. Der Schwarzhaarige hat die letzten Wochen blass und ungesund ausgehen, aber ich muss gestehen, dass ich mich nicht besser fühle. Das bevorstehende Gespräch lässt mich kaum schlafen und ich fühle mich deshalb schlapp, weswegen mich meine Freunde mehrfach gefragt haben, ob es mir gut geht. Natürlich habe ich jedes Mal die Frage bejaht. Ich wollte sie nicht in das Problem zwischen Brandon und mir einbeziehen. Ich habe mir die Suppe eingebrockt, als muss ich sie auch wieder auslöffeln.