7 - Verlass mich nicht!

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Geweckt wurde ich von Alex, der sich auf die Bettkante setzte. Er gab mir so ein unglaublich vertrautes Gefühl. Auch wenn es mir miserabel ging. Es war Samstag. Wir frühstückten zusammen. „Kann ich heute nochmal zu Mama ins Krankenhaus?", fragte ich. „Ja klar, ich fahr dich.", antwortete er.

Angekommen im Krankenhaus begleitete er mich bis zur Intensivstation und gab mir noch schnell seine Handynummer falls ich früher gehen wollte oder irgendetwas sein sollte. Ich ging in Mamas Zimmer. Nichts hatte sich verändert. Ich setzte mich auf einen Stuhl neben dem Bett. „Mama, bitte wach doch auf. Ich bin hier, bei dir. Ich hab dich doch so lieb." Meine Augen wurden schon wieder feucht. Ich konnte es nicht unterdrücken. Ich will meine Mama zurück. Plötzlich begann ein Gerät neben mir zu piepsen. Im nächsten Moment stürmten auch schon mehrere Ärzte und Pfleger ins Zimmer. „Komm, du musst jetzt raus. Du kannst da jetzt nicht zugucken." „Aber ich will bei meiner Mama bleiben!" „Lass die Ärzte in Ruhe arbeiten. Die passen gut auf deine Mama auf." Unsanft wurde ich aus der Tür geschoben. Ich hörte die Stimmen aus dem Zimmer. „Nichts, nochmal... Weg vom Patienten..." Da stand ich nun, vor dem Zimmer meiner Mama, die gerade wiederbelebt werden musste. Ich ging den Gang runter und ließ mich an einer Wand auf den Boden gleiten. Ich heulte los. Mama, bitte, verlass mich nicht! Ich saß dort eine ganze Weile. Alex muss mich wohl schon gesucht haben, denn er nahm mich sofort in den Arm und versuchte, mich zu trösten. Ich war wohl eingeschlafen, denn ich wachte im Auto wieder auf. Zu Hause begrüßten mich Cem, André und Phil. Doch ich ging sofort in mein Zimmer. Ich hatte keine Lust auf ein Gespräch. Den restlichen Tag verbrachte ich schließlich dort.

Gegen 3 Uhr konnte ich immer noch nicht einschlafen also beschloss ich, einen Spaziergang zu machen. Auf den Esstisch legte ich einen Zettel mit der Aufschrift:

Ich bin zum Frühstück wieder zurück
Muss mal hier raus
Lg Isabella

Draußen lief ich bis an den Waldrand und setzte mich dort auf eine Bank. Es tat so gut, die frische Nachtluft einzuatmen. Plötzlich sah ich Personen über die Wiese kommen. Ich bekam Angst also rannte ich in den Wald. Immer schneller. Auf einmal lag ich auf dem Boden. Ich muss wohl über eine Wurzel gestolpert sein, denn mein Knöchel tat sehr weh. Ich lag sehr lang einfach nur da, in der Hoffnung, die Personen würden mich nicht gesehen haben. Und tatsächlich entdeckte ich eine ganze Weile niemanden in meiner Nähe. Puhh. Ziemlich erschöpft ließ ich meinen Kopf auf den Waldboden sinken und machte meine Augen zu.

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Was passiert wohl im nächsten Kapitel?
Habt noch einen schönen Tag! 😘

Du hast mir gezeigt, wie wertvoll mein Leben istWhere stories live. Discover now