20 - Feuer!

1.4K 49 6
                                    

Die restlichen Tage vergingen wie im Flug. Außer fernsehen, essen und schlafen gab es für mich kein besonderes Programm.
Gestern teilte mir Alex mit, dass die Schulleitung mit Lena und mir heute nach der Schule reden wollte, um eine Lösung zu finden. Na toll. Das kann ja was werden.
Im Klassenzimmer war alles wie immer. Müde Gesichter erblickte ich in den Reihen. Zuerst eine Doppelstunde Deutsch, danach Biologie und dann Physik

Physik war so öde. Zum wiederholten Mal behandelten wir das Thema... Äh... Achja, was war das nochmal für ein Thema?! Ach egal.
Während unser Physiklehrer irgendwas von Zentripetalkräften redete, bekamen plötzlich ein Knall und ein schrilles Geräusch unsere volle Aufmerksamkeit. Auf einmal hörten wir Gekreische im Raum neben uns, dem Chemieraum. Kurz darauf wurde die Tür aufgerissen. „Feuer! Alle raus!" Panik brach aus und alle stürmten nach draußen. Ich folgte meiner Klasse. Der Weg nach draußen gestaltete sich als schwierig, denn neben uns war ja schließlich das Feuer ausgebrochen, welches sich nun im Flur verteilte und uns den Weg abschnitt. Wir versuchten es nun über den Neubau und rannten den Gang entlang. Ich hörte Stimmen, weshalb ich mich noch einmal kurz umdrehte, und was ich dort sah, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren.

Da war eine Person im Feuer! Sie schrie um Hilfe, was durch mehrmaliges Husten unterbrochen wurde. Ich überlegte nicht lange und näherte mich dem Feuer. Auf einmal erkannte ich diese Person. Es war Lena.

Sie lag auf dem Boden, hustete und konnte nicht aufstehen. Auch ich merkte nach und nach, wie mir die Luft immer enger wurde und begab mich auf den Boden. Sie schaute mir flehend in die Augen. „Mein Bein. Ich bin umgeknickt. Hilf mir, bitte!" Man konnte ihr die Angst förmlich aus dem Gesicht lesen. Ich blendete das Feuer aus und kroch auf dem Boden zu ihr. Mit aller Kraft versuchte ich sie zu stützen, aber ihre Beine gaben immer mehr nach, also nahm ich sie auf den Rücken und rannte so schnell es ging in den Neubau. Ich keuchte und hustete, mir war heiß und ich schwitze, das Feuer ließ mich seine Hitze spüren.
Nachdem ich die Treppe des Neubaus, Huckepack mit Lena, mehr oder weniger hinunterstieg, rannte ich durch den Notausgang raus, wo ich die bereits eingetroffenen Einsatzfahrzeuge sah. Die Luft wurde endlich besser, doch mein Hals brannte immer noch. Völlig außer Puste und voller Adrenalin kam ich bei den Einsatzkräften an, die uns schon erwarteten. Erst jetzt bemerkte ich einen schockierten Alex und sein Team. Ich trug Lena bis zu einer Trage, auf der ich sie ablud und mich schließlich auf den Bordstein setzte. Ich versuchte, mich zu beruhigen und meine Atmung zu kontrollieren. Das Husten erschwerte mir dies jedoch.

„Alles okay, Isa?", vergewisserte sich Alex kurz bei mir, was ich mit einem Nicken bestätigte. „Ich komm gleich nochmal, okay?", informierte er mich und eilte zum Rettungswagen, wohin Lena gebracht wurde.
Mir tat sie leid. Sie war so hilflos im Feuer. Es muss schrecklich gewesen sein, allein im Feuer zu liegen und die anderen wegrennen zu sehen. „Hey Isa, was machst du denn hier?", erschreckte mich eine Stimme von der Seite. Mir kam sie so bekannt vor. Ich hob meinen Kopf und sah Oli neben mir knien.
„Bekommst du genug Luft?", fragte er mich besorgt, als mich ein erneuter Hustenanfall überfiel. Japsend nach Luft schüttelte ich den Kopf, woraufhin Oli mir eine Maske aufsetzte. Langsam beruhigte sich auch mein Puls wieder. „So ist gut.", beruhigte mich Oli. Er fummelte irgendwas an meinem Oberarm rum, und ehe ich mich versah, schnitt er meine Kleidung auf. „Ey, was machst du da?", fragte ich ihn verdutzt. „Merkst du das gar nicht? Du hast da ne ordentliche Verbrennung." Jetzt bemerkte ich auch den verkohlten Ärmel meines Shirts, den Oli abgeschnitten hatte. „Aber ich hab gar keine Schmerzen.", gab ich zu. „Das kommt wahrscheinlich noch vom Adrenalin.", begründete Oli schmunzelnd. „Wir bringen dich jetzt erst mal in den RTW."

„Aber ich will nicht wieder ins Krankenhaus.", protestierte ich. Alex seufzte. „Aber die Leute sind doch ganz nett und falls was ist, können die immer eingreifen." „Aber zu Hause doch auch.", argumentierte ich. Ich wollte auf keinen Fall wieder ins Krankenhaus. Ich hab in den letzten Wochen schon genug Krankenhaus gesehen. „Hör zu, das muss auf jeden Fall im Krankenhaus gesäubert werden und dann schauen wir mal.", beharrte Alex. „Na gut.", gab ich zögerlich von mir.

—————
Hallöchen! Meine erste Präsenzwoche in der Schule ist jetzt rum. Und ich bin leider etwas krank geworden.

Übrigens durfte ich die Erfahrung machen - dadurch dass ich so viel durcheinander lese - dass ich vergesse, was überhaupt in meiner Geschichte schon alles passiert ist XD *dezent peinlich*

Ich hoffe, es geht euch allen gut und habt ein schönes Wochenende! 😘❤️

Du hast mir gezeigt, wie wertvoll mein Leben istWhere stories live. Discover now