Kapitel 6

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"Good morning Mr. Tomson!" Sagte Frau Stone als wir gemeinsam, die Buchhalterin, Protokolführer, Manager und ich, Morgens um halb zehn am Konferrenztisch in New York saßen. Am anderen Ende des langen Tisches, saß der Chef unserer kooperierender Firma TomTomson. Er sah nicht besonders streng aus, hatte jedoch diese schleimige Art an sich. Er war freundlich, doch mir kam es vor, als wenn er zwei Gesichter besitzen würde. Das machte die Sache nur noch schlimmer als das ich sie schon empfand. Frau Stone stand an meiner linken Seite, während ich immer kleiner auf meinem Stuhl wurde und verunsichert auf die Gruppe von Mr. Tomson schaute.

"Wunderschönen guten Morgen auch ihnen Miss Stone." sagte Tomson mit einem starken amerikanischen Akzent als er aufstand. "Wir freuen sie hier empfangen zu dürfen und heißen sie und ihr Team herzlich Willkommen." Sein Gesicht übte ein schleimiges Lächeln aus und er nahm wieder Platz. Frau Stone blieb stehen, warf ihm ein streng- unangenehmes Lächeln zu und begann zu sprechen. Vor Nervösität bekam ich nur die Hälfte mit und versank in meinen Gedanken. Unbewusst blickte ich zu Frau Stone die mich nicht beachtet hatte. Sie trug einen relativ kurzen Bleistiftrock, weswegen man es gar nicht mehr richtig Bleistifrrock nennen konnte, eine weiße Bluse mit tiefen Ausschnitt und spitzen, schwarzen Pumps. Der Rock fand, ca 20 Zentimeter vor ihren Knien ein Ende und ließ einen angenehmen Blick auf ihre geraden Beine. Sie hatte gebräunte Haut, wahrscheinlich ging sie ins Solarium. An ihrem linken Handgelenk baumelte locker eine Armbanduhr die sich nach Innen trug. Ich sah es zum ersten Mal das jemand die eigentlich Uhr am inneren Handgelenk getragen hatte, trotzdem fand ich es seltsam interessant.

Sie blickte in die Runde des großen Konferenzsaals und kommunizierte mit Mund und Händen gleichzeitig. Wie immer klang sie überzeugend und selbstsicher, was sich in den Gesichtern der TomTomson Arbeiter zeigte, die begeistert und mitgerissen zuhörten und die Augen von ihr nicht nahmen. So gewärte ich also auch mir einen Blick zu Stone.

Sie trug eine dünne Strumpfhose die ihr hauteng an lag. Sie hatte eine straffe Haut und selbst mit hohen Schuhen sahen ihre Knie perfekt aus. In meinen Augen war das eins der größten Probleme der heutigen Stars: Die Knie sehen in hohen Schuhen einfach nur super hässlig aus. Frau Stone hatte es irgendwie gemeistert bekommen und sah atemberaubend aus. Moment...

Ich schüttelte innerlich meinen Kopf so doll, das mir der imaginäre Dutt von den Haaren fiel und ich eine Gehirnerschütterung erlitt.

Was? Wie sah sie aus? Es kann doch nicht wahr sein, was für Gedanken plagen mich eigentlich seit neustem und was haben..

Panik und Angst entriss mich wieder, aus meinem vorgestellten und gut geschützen Schlafzimmer, in dem ich imaginär immer dann verschwand, wenn mir alles zu viel wurde und ich phantasieren wollte, und warf mich auf den kalten Boden. Frau Stone richtete ihre Hand auf mich und plötzlich beobachteten mich alle Herrschaften, die am anderen Ende des Tisches saßen. Als ich dann geschafft hatte zuzuhören merkte ich jedoch das sie mich nur vorgestellt hatte und es später zu mir kommen würde. Ich nahm einen erleichterten Atemzug und verfolgte Stones Hände, die sie wieder zusammen gefalten hatte und weiter sprach.

Ja doch, sie hatte schmale und weibliche Finger. Es sah schön aus wie sie die Hände auf einander legte und die Finger zwischen einander zusammendrückte.  Manchmal hob sie den Kuli an und schlug sich leicht damit auf die Handfläche. Das sah attraktiv und sehr verlockend aus. Wenn ich mir vorstellen müsste, wie sie jemanden zum Ausgehen einlädt, beziehungsweise einige Andeutungen auf solche Dinge macht, da bezweifele ich das überhaupt jemand ablehnen könnte.

Ich starrte ihre Beine auf und runter. Ihre Haut war straff und glatt und hatte eine wirklich schöne Farbe. Man könnte sie irgendwo auch mit einer Südländerin verwechseln.. Vielleicht war sie es ja, das wusste ich gar nicht über sie.

Sie stellte kurz ihren Manager vor und nahm darauf Platz. Er stand auf.

Beim Hinsetzen hatte ich einen tieferen Blick auf ihre Beine! Sie trug gar keine Strumpfhosen sondern Stokings mit Strapsen! Ob es nun Einbildung oder Realität war, ich hatte das Gefühl als wenn meine Gesichtshaut rot wie eine Ampel aufläuchtete, denn ich spürte wie mein Herz permanent und unaufhaltsam schnell schlug. Auch dort waren ihre Beine straff und glatt und hatten die selbe Hautfarbe. Im Sitzen zog sie sich den Rock wieder zurecht über die Beine und platzierte ihre Ellbogen auf dem Tisch, während sie sich die Hände wie beim Gebet vor den Mund hielt.

Einige Minuten lang beobachtete ich diese Geste bis sie sich zu mir drehte und mich anlächelte.

Nein! War ich dran?! Ich schaute in die Runde und die ganzen Leute warfen erwartungsvolle Blicke auf mich. Sichtlich überfordert mit der gesamten Situation, warf ich Frau Stone unabsichtlich einen hilferufenden Blick zu und sie kicherte mir darauf entgegen. Ich hatte kein Wort mitbekommen und hatte keine Ahnung was ich Zutun hatte.

"Wie ich es schon erwähnt hatte, ist dies meine neue Assistentin und nun bitte ich um genauste Aufmerksamkeit. Sie wird euch von ihrer neuen Herbstidee berichten!" kündigte Frau Stone mich an. Unwillkürlich sprang ich auf und blickte mit verschlagener Sprache in die Runde. Frau Stones Gesicht zeichnete ein Lächeln und ich spürte wie zufrieden sie war, mich in diese seltsam unsichere Situation zu stellen. Ich empfand es als eine Art Strafe dafür, das ich nicht aufgepasst hatte. Jedoch bestand die Frage immer noch darin, ob sie nun die Herbstidee meinte, über die ich ihr einen Tag zuvor selbst ohne weiteren Plänen berichtete hatte? Ich hatte genau die gleiche Ahnung wie sie, davon wie es aussehen soll oder wird und ob es was gutes am Ende raus bringen könnte.

Das Problem lag ja darin; es war nur eine Idee. Aber vielleicht stimmte sie ja dem zu was ich ihr Gestern erzählt hatte und dies sollte ich als eine Art Lob oder so etwas ansehen? Seltsam wie sie die Anerkennung ihren Mitarbeitern überbringt.

Langsam merkte ich, das ich schon viel zu lange still stand und musste endlich was sagen.

"Guten Morgen erst mal." sagte ich leise und kaum hörbar. Die TomTomsons' verzogen ihre Gesichter da sie mich anscheinend nicht verstanden hatten. "Mein Name ist Bella Liebert." ich gab mir Mühe lauter und sicherer zu sprechen, jedoch scheiterte ich. Wieder schweigend vor dem gesamten Saal starrte ich in die leere Gesichter und versuchte die richtigen Worte zu finden als ich plötzlich etwas warmes an meiner linken Hand spürte. Verunsichert schaute ich zu Frau Stone und merkte erst dann das sie meine Hand hielt. Mein Gelenk fiel gegen die Tischkante und man sah nicht das meine Chefin mich an der Hand hielt. Sie drückte behutsam mein zitterndes Gelenk und lächelte beruhigend. Darauf begann ich zu reden. Ich erzählte ihnen meine Vorstellung und fühlte mich nach guten 10 Minuten mittendrin und frei. Sicher versank ich in meinem imaginärem Bild und versuchte es so gut wie es ging in Worte zu fassen.

Um ehrlich zu sein hatte ich es im Nachhinein erst, als ich fertig war, realisiert, wie begeistert und mitgerissen mir alle zugehört hatten. Und auch am Ende genoss ich den zufriedenen Blick von Frau Stone die mir zunickte und wie die anderen applaudierte.

*

"Haben sie wirklich gut gemacht Bella." sagte sie mir, als wir den Konferenzsaal verlassen hatten und auf dem Weg zu unserem Wagen waren. Es war am späten Nachmittag und ich war schrecklich müde." Sie haben das echt bis zum Ende durch gestanden und dies ist ihr erstes Meeting. Sehr gut!" ich lächelte ihr müde entgegen und sagte nichts. "Da wir erst Morgen wieder nach Deutschland fliegen und die Nacht noch Heute hier bleiben werden, würde ich sie gern auf einen Drink einladen." geschockt schaute ich zu Frau Stone hoch. Sie wollte mit mir trinken gehen. Wo, mit welchem Ziel, alleine und vorallen WARUM?!

"Ähmm also.." doch noch bevor ich irgendwelche Widerworte geben konnte unterbrach sie mich.

"Nein, ich bestehe darauf. Sie haben unser gesamtes Meeting gerettet. Ich würde mich freuen wenn sie heute um 8 bei mir vorbei schauen würden." ich nickte da ich es nicht geschafft hätte ihr abzusagen. Zu sagen ich hätte keine Luft, was irgendwie ja nicht der Fall war, wäre zu unhöflich. Und die Ausrede; Tut mir Leid, ich habe schon etwas vor, wäre dümmer als das Faktum, das ich letzte Nacht einen Lesbenporno geschaut hatte. Ich willigte Schweigend ein und verdrängte jeden meiner Gedanken bis ich schließlich in meinem Zimmer ankam und mein Kopf explodierte. Unbeholfen stellte ich mir die Frage was mit mir geschah schlief jedoch ohne Antwort darauf um 4 Uhr ein. So fand der Krieg in meinem Kopf erst mal ein Ende.. erst mal.

Nie (wieder) Sex || GirlxGirlWo Geschichten leben. Entdecke jetzt