Teil 38🎈

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PoV Eddie

Zwei Tage, dachte ich.
Zwei Tage und alles, woran ich denken kann, sind Richies verletzte Augen, als ich mich von ihm abwandt.
Zwei Tage und die einzige Frage, die ich mir stellen kann, ist war es ein Fehler?
Ich hasse mich selbst gerade mehr als jeden anderen, doch was, wenn Greta wirklich die Wahrheit gesagt hat?
Wenn sie irgendwie Kontakt zu Connor hat und die beiden miteinander gesprochen haben.
Alles was ich wollte, war bei Richie zu sein.
In seinen Armen zu liegen und einfach seinen ruhigen, gleichmäßigen Herzschlag zu hören.
Ich möchte nicht mehr von ihm getrennt sein, doch ich kann ihm nicht glauben.
Wieso sollte er mir nicht fremdgehen?
Wieso sollte er mich Connor vorziehen?
Oder irgendjemand anderem.
Wie gerne ich einfach nur wissen würde, wie es Richie geht.
Wo er gerade ist, was er gerade macht.
Ob er bei Beverly ist? Oder einem anderen Mitglied des Klubs? Oder vielleicht sogar bei Henrys Cousin?
Egal wo er ist, bei wem er ist, er soll glücklich sein.
Ich erinnerte mich an den Morgen, an dem ich nach oben sah und Greta Bowie über mir stehen sah.
Der morgen kam mir vor, als wäre er schon Wochen oder Monate her, dabei waren es nur zwei Tage.

Ich lag immernoch - so wie gestern den ganzen Tag - auf der Matratze auf Stan Uris' Fußboden.
Seit gestern habe ich nicht mehr die Kraft gefunden, aufzustehen, mir etwas anderes anzuziehen oder einfach nur etwas zu essen.
Stan kam manchmal rein wenn er Hausaufgaben machen musste, doch sonst blieb er den ganzen Tag weg um mit Bill oder den anderen etwas zu machen.
Er hat mich mehrmals gefragt, ob ich mitkommen wollte, doch ich habe jedes Mal abgelehnt.

"Hey, Eddie. Wie geht's dir?"
Stan streckte seinen Kopf durch die Tür und sah mich an.
Ich richtete mich auf, schob die Decke zurück und sah Stan an.
Der Junge setzte sich neben mich und legte mir einen Arm um die Schulter.
"Hör mal, Eddie. Dich nimmt diese Trennung verdammt doll mit. Außerdem glaube ich nicht, dass Richie dir das antun würde. Wirklich nicht. Bitte rede noch einmal mit ihm."
Ich hatte mir das schon öfters anhören müsse.
Natürlich wollte ich Richie zurück, schließlich liebe ich ihn, aber das ist schon das zweite Mal, dass ich an Richies Treue gezweifelt habe.
Es hatte mich verletzt auch nur gesagt zu bekommen, er würde mich betrügen.
Ich möchte nicht mehr riskieren, verletzt zu werden.
Das hört sich selbstverliebt, egositisch an, aber ich muss darauf hören, was mein Bauchgefühl mir sagt.
(Ich möchte zu Richie!)
Nämlich, dass ich jetzt erstmal Abstand brauche.
Ich schüttelte nur den Kopf, Stan seufzte und stand auf.
"Wenn du etwas brauchst, dann sag mir bitte bescheid, okay?"
Mein bester Freund verließ mit einem leichten Lächeln auf dem Gesicht das Zimmer und ich begann wieder zu weinen.
Ich wollte Richie nicht mehr vertrauen können.
Ich wollte nicht so schwach sein.
Ich wollte Richie.

PoV 3. Person

Richie lief in Derry umher, die Hände in dicken Handschuhen und er hörte dem durchgehenden Geplappere seiner besten Freundin zu.
Auch Beverly Marsh hatte Handschuhe, ihre waren rot mit einem goldenen Band um den Teil, der das Handgelenk vor der beißenden Novemberkälte schützte.
Richie wusste, dass Bev er es nur gut meinte, sie wollte ihn ablenken, doch alles, woran Richie denken konnte, war Eddie.
Der Junge, der ihm immer noch ein Lächeln auf's Gesicht zaubern könnte, würde er nur einfach reden.
Mit ihm.
Wenn er einfach da wäre.

"Richie?"
Der Lockenkopf drehte sich zu dem Rotschopf um und sah sie fragend an.
"Du hast ihn nicht betrogen, oder?"
Erschrocken sah er sie an.
"Keine Angst, natürlich glaube ich das nicht, ich frage trotzdem."
"Nein, habe ich nicht. Ich liebe Eddie. Warum glaubt er Greta Bowie eher als mir?", seufzte er frustriert.
"Ich weiß es nicht, aber bitte gib ihm Zeit. Eddie wird bestimmt bemerken, dass du ihm die Wahrheit gesagt hast, aber zwinge ihn zu nichts, okay?"
Richie nickte und lief weiter.

Einige Meter von ihnen entfernt - mitlerweile streiften die Freunde durch dir Barrens - saßen Mike, Stan, Bill und Ben in einem Kreis, alle sahen bedrückt aus.
Es sah so aus, als hätte Stan gerade erzählt, was zwischen Eddie und Richie vorgefallen war.
Als Mike die beiden erblickte sprang er auf und rannte auf Bev und Richie zu.
Sobald er vor beiden stand nahm er Richie in den Arm und drückte ihn fest.
"Hey Mikey", lachte Richie, man konnte in seiner Stimme hören, dass durch die Umarmung alle Luft aus seinen Lungen gedrückt wurden.
"Wie geht's dir, Rich? Was genau ist eigentlich passiert?"
"Jetzt lass ihn mal zu Atem kommen, Mike", lachte Beverly.
Mike entschuldigte sich verlegen und ließ von Richie ab.

Als die sechs Freunde in einem Kreis auf dem Boden saßen begann Richie zu erzählen, was zwischen ihm und seinem (Freund) Ex-Freund vorgefallen war.
"Er kam dann nach der Schule nach Haus, lief einfach an mir vorbei und begann mir zu erzählen, dass er von Greta gehört hatte, dass ich heimlich mit Connor Bowers zusammen wäre. Ich habe versucht ihm zu erklären, dass das Bullshit ist und dass ich ihn wirklich liebe, aber Eddie hat mir keine Zeit gelassen. Ich würde nur gerne wissen, warum er mir so wenig vertraute."
Zum Ende hin wurde Richie immer leiser, bis die Tränen seine Stimme erstickte.
Es gab genau sechs Personen, vor denen er so weinen, zu denen er so ehrlich sein konnte.
Bev, Mike, Bill, Stan, Ben und Eddie.
Vor allem Eddie.
Ben lächelte ihm aufmunzernd zu.
"Hey, hey, alles wird gut, Richie. Alles wird gut. Wenn ihr beide eich wieder beruhigt habt, dann wird das schon wieder."
"Danke, Haystack."

"Richie, Eddie hat mir erzählt, warum er so reagiert hat. Vielleicht sollt ihr selber darüber reden, aber vielleicht möchtest du es hören."
Richie wusste nicht, ob er wirklich hören wollte, was Stan zu sagen hatte, doch er nickte schlussendlich.
"Sicher, Stan? Sollte Eddie nicht selber sagen, was er denkt?"
"Lass ihn reden, Bill. Bitte."
Bill nickte und ließ Stan erzählen.
"Eddie hat Angst, dir nicht mehr vertrauen zu können. Nach der Sache mit Connor, verstehst du? Er hat sofort an deiner Treue gezweifelt, als Greta ihm dies erzählt hat, weil er immer noch verletzt war, von dem letzten Vorfall mit Henrys Cousin."

Richie nickte langsam.
Er verstand jetzt irgendwo, warum Eddie so reagiert hatte.
Andererseitz verletzte es ihn noch tiefer zu wissen, dass er Eddie nicht das Gefühl geben konnte, geliebt zu sein und Richie vertrauen zu können.

























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Well...

Hater or lover?♡ ~ReddieWhere stories live. Discover now