Byler

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⚠Trigger Warning⚠
Suizid
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Will und Mike waren nun schon seit zwei Jahren zusammen. Gerade waren sie im Wald spazieren. Es war Mitte November, ein ziemlich kalter November. Sie trugen dicke Winterjacken und Mützen. Will hielt Mikes Hand. Sie redeten und lachten viel.
„Wie lange dauert es eigentlich noch bis wir Mathe schreiben?" fragte Mike. Doch er bekam keine Antwort von Will. Stattdessen rief eine Stimme von hinten: „Vielleicht musst du sie gar nicht schreiben Wheeler!"

Troy.

Mike und Will drehten sich um und sahen zu Troy. Er hielt ein Messer in der Hand und hatte einen gruselig entschlossen Killer Ausdruck im Gesicht. Will umklammerte Mikes Hand fester. Troy kam auf die beiden zu. „Renn, Baby Renn so schnell du kannst!" schrie Mike und rannte los. Will dachte nicht lange nach und rannte ihm hinterher. Troy war dicht hinter ihnen und sie erkannten das sie keinen richtigen Ausweg hatten. Vor ihnen war die Klippe (aus Season 1) ,sie würden sterben würden sie darunter springen und hinter ihnen Troy, welchen sie möglicherweise  überleben würden.

Sie waren kurz vor der Klippe, daher mussten sie stehen bleiben.
„Willst du erstochen werden oder springen, Byers?... Wheeler?" fragte Troy in gefährlich ernstem Ton. Mike stellte sich schützend vor Will und sagte entschlossen: „Du wirst ihn nicht anfassen und er wird nicht springen!"
„Ach ja und was wird stattdessen deiner Meinung nach passieren?" fragte Troy. Mike sah ernst zu ihm rüber.
„Du kannst mich aufschlitzen, mich die Klippen runterschubsen, mich zusammen schlagen oder mich erschießen, solange du ihn noch anfasst" sagte er und Will bekam einen besorgten Ausdruck im Gesicht. Dann erhob Will das Wort: „Wenn du einen von uns tötest, dann mich. Aber lass Mike in Ruhe."
„Ach ja?...warum sollte ich?" sagte Troy.
„Weil mein Leben ohne ihn keine Sinn ergibt" schrie Mike und Will schrie: „Weil er der Sinn meines Leben ist und ich nicht ihn leben kann" (ich 2021: Gott war ich cringe)
Kurz schaute Troy verwirrt. Dann fing er sich wieder und sagte: „dann springt der doch beide"
Mike schüttelte den Kopf. „Wir werden nicht springen" sagte er. Will trat hinter Mike hervor und neben ihn. Troy trat ein wenig näher.
„Sicher?" fragte er, nun stand er direkt vor ihnen.
„Ja ziemlich" sagte Mike und wollte nach Wills Hand greifen, doch er konnte sie nicht mehr greifen. „Ich liebe dich, Mike" hörte man Will flüster kurz bevor er von Troy die Klippe runter geschubste wurde. Will konnte sich nicht mehr oben halten und fiel. Mike sah seinen Freund wie in Zeitlupe fallen. Er sah den angsterfüllten Ausdruck in seinen Augen. Er sah wie Will fiel und fiel, immer tiefer und dann schließlich das Wasser unter ihm zusammenbrach. Mike schrie. Er sah eine Weile lang auf das Wasser, doch Will tauchte nicht auf. Mike rannte los. Er rannte um die Klippen herum und versuchte irgendwie zum flachen Ufer zu kommen. Dort angekommen rannte er weiter ins Wasser und schwamm zu der Stelle an der Will gefallen war. Er sah nach unten. Will schwebte im Wasser. Sein einer Fuß war unter einem Stein und das Gelenk von seinem anderen Fuß war in Seegras oder so etwas verfangen. Mike tauchte zu Wills Füßen und versuchte diese zu befreien. Was ihm gelang. Will kam wieder an die Oberfläche. Er war bewusstlos, zumindest hoffte Mike dies. Er zog ihn ans Ufer und versuchte ihn aufzuwecken. Er versuchte alles was er in Erste Hilfe kurzen gelernt hatte. Doch es nütze nicht. Will war Tot. Mike weinte. Er lief nach Hause, eigentlich hätte Will heute bei ihm geschlafen.
Karen kam in den Flur und sah zu Mike. Sie war verwirrt. Wo war Will? Dann sah sie die Tränen im Gesicht ihres Sohnes und nahm ihn in den Arm.
„Was ist passiert Swettie?" fragte sie. Mike weinte und alles was er heraus brachte war: „die Klippen, Will.. Troy... Will fiel...T-t-t" er konnte es nicht über die Lippen bringen.
Karen sah ihn geschockt an. „Ich ruf die Polizei an." sagte sie und ging zum Telefon. Mike brach auf dem Boden zusammen und weinte. Einige Minuten später stand ein Polizeiwagen vor der Haustür der Wheelers.  Ein Polizist fragte ihn darüber was passiert war aus und Mike schaffte es gerade so alle fragen unter Tränen zu beantworten. Nach dem die Polizisten alle nötigen Informationen hatten ging Mike in sein Zimmer. Er schmiss sich auf sein Bett und brach in einen neuen Heulkrampf aus. Er könnte so nicht leben. Er brauchte Will. Er schrie in sein Kissen. All die Wut die er auf Troy und sich selbst hatte, weil er ihn nicht mehr rechtzeitig halten könnte, all die Trauer die Wills ertrinken hervorrief. Er würde niemals wieder Wills Lippen spüren, er würde ihm niemals wieder sagen könne „Ich liebe dich Will", er würde ihn niemals wieder umarmen können, aber am schlimmsten war: er würde nie Mals wieder seine liebevolle Wärme spüren. Er heulte die nächsten Tage andauernd. Er könnte nicht mehr aufhören. Seine Mutter brachte ihm oft Wasser und versuchte ihn zu beruhigen und ihm zu sagen, das es nicht seine Schuld war. Doch Mike konnte sich nicht beruhigen.

Einige Wochen später war Wills Beerdigung. Mike Weite mehr als jeder andere, mehr als Joyce und Jonathan, mehr als die Gruppe. In den letzten Wochen hatte sich  jeder Tag gleich angefühlt. Aufstehen, frühstücken, zur Schule, Unterricht, nach Hause, Hausaufgaben, um Will trauern, sich zwingen etwas zu essen, in dem Schlaf weinen und schlecht schlafen. Und nun stand Mike hier, an Wills Grab, in einem schwarzen Anzug und Tränen im ganzen Gesicht. Er stand am längsten am Grab und weite einfach. Er konnte nicht zu den anderen gehen. Zu den anderen die feierten. Es war ihm nicht möglich jetzt auch nur ansatzweise fröhlich zu sein. Er konnte das einfach nicht. Er ging nicht zu der Feier sondern gleich nach Hause und setzte sich an seinen Schreibtisch. Er schrieb zwei Briefe, einen für seine Familie und einen für seine Freunde. In diesen erklärte er das er ohne Will nicht leben könnte und sich deshalb das Leben nahm. Er holte Briefmarken klebte sie auf den Brief und brachte ihn zum nächsten Postkasten. Danach lief er nach Hause und holte ein großes, scharfes Küchenmesser. Er dachte nicht lange nach und rammte es sich in die Pulzader am Handgelenk. Es tat höllisch weh, es das Blut lief ihm nach einer Weile nicht aus den Wunden sondern, spritzte geradezu auf den Boden und die Schränke um ihn herum. Sein Atem wurde immer schneller und schnappender. Und dann. Stille und Dunkelheit. Doch das... was war das. Mike sah etwas und es wurde mit einer Weil immer klarer und langsamer. Es schien wie ein Film. Nach einer Weile erkannte er was es war. Es war sein Leben. Er sah sich als Grundschüler vor der Grundschule stehen, breit grinsend und mit einem Ransen auf dem Rücken. Er sah sich und seine Freunde wie sie D'nD in seinem Keller spielten. Wie sie El trafen. Seinen ersten Kuss. Den Demogorgon. Den Snowball. Will wie er zitternd auf dem Boden lag. Den Mindfayer. Seinen ersten Kuss mit Will.  Troy wie er Will die Klippe runterschubste und die letzten Wochen, an seinen Augen vorbeiziehen. Dann schien ein gleißend helles Licht. Mike wollte seine Hände vor seine Augen halten, doch es ging nicht. Er spürte seine Arme nicht. Das machte ihm kurz Angst, doch dann sah er wie eine Person aus dem Licht hervortrat. Diese Person hatte einen dunkelbraunen Topfschnitt und lächelte ihn fröhlich doch zu gleich auch traurig an.
„Will?" flüsterte er. Der Junge nickte. Mike spürte seinen Körper wieder, er stand auf und ging auf Will zu. Will kam auch auf ihn zu und umarmte ihn. Langsam sah Mike sich um. Er stand in der Küche seiner Familie. Auf dem Boden sah er sich selbst liegen. Aber wie war das möglich? Er war doch hier. „Ich wollte noch sagen ‚ich bin immer bei dir' aber dazu kam es leider nicht mehr. Aber ich bin trotzdem keinen Tag von deiner Seite gewichen" sagte Will, langsam bekam Mike wieder Tränen in die Augen.
„Hey, nicht weinen. Alles wird gut" sagte Will und nahm Mike in den Arm.
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1354 Wörter.
Sorry wenn ihr eine Vorstellung vom Afterlife habt. Das ist halt meine.😂💗
(edit 2021: eigentlich nicht oder zumindest nicht mehr, aber egal)

Oneshots es/Stranger thingsWhere stories live. Discover now