When Dreams Come True- Benedict Cumberbatch Lovestory

New Doors

Meine Lieben,
nun geht es endlich im Sherlock Universum weiter und wir begleiten Haylie und Ben auf ihrer aufregenden Reise. Wer ihnen heute wohl auf dem Weg begegnen wird? Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen und freue mich wie immer auf eure Rückmeldungen!
Alles Liebe und bleibt gesund,
Eure Katie 💕

Als ich nach 60 Minuten mit José endlich unter meiner heißen Dusche stand, beschloss ich als Rache für mein Leiden, mindestens die Hälfte der Speisekarte des Breakfast Clubs zu bestellen. Mein Lieblingstrainer hatte mal wieder keine Gnade gezeigt und mich, während er über den neusten Klatsch und Tratsch philosophierte, hemmungslos auf dem Laufband und an den Geräten gescheucht. Ich hatte nicht geahnt, dass mein Körper so früh morgens schon zu solchen Leistungen fähig war, aber nun wusste und vor allem spürte ich es. Wenn ich mich heute am Set von Sherlock nur wie eine alte Frau bewegen würde, konnte sich das Team gerne bei José beschweren.
‚Nachher wirst du mir danken, wenn du deinem Sherlock mit dieser traumhaften Figur den Kopf verdrehst, Minha querida!' hatte der Brasilianer versucht mich zu motivieren. Als Antwort hatte ich nur geschnauft und versucht, mich mit den Gedanken an Ben von meinen schmerzenden Muskeln abzulenken. Ich wusste, dass José es nur gut meinte und bis auf den Muskelkater machte das Training mit ihm auch viel Spaß. Außerdem gehörte es ja zu meinem Job dazu. Trotzdem fand ich, dass bei der Berufsbeschreibung Schauspielerin und Model mehr davor gewarnt werden sollte, wie viel Sport man tatsächlich machen "durfte". Naja, nachher war man ja bekanntlich immer schlauer!

Nach einer ausgiebigen Dusche verließ ich zumindest halbwegs ausgeruht meine Wohnung. Es war merkwürdig nicht von George abgeholt zu werden und ich freute mich darauf, dass wir uns zumindest heute Nachmittag wieder sehen würden. Unsere morgendliche Fahrt war eine lieb gewonnene Routine geworden. Mein knurrender Magen konnte das Frühstück mit meiner Managerin Sam gar nicht mehr abwarten und ich hoffte darauf, von ihr professionelle Tipps für diese aufregende Woche zu erhalten. Irgendwann würde ich darin hoffentlich eine Routine entwickelt haben, aber momentan war ich aufgrund meines ersten Interviews wirklich sehr nervös. Da kam dieses Breakfast Date mit Sam genau richtig. Im Bus zum Café steckte ich meine Nase in mein Sherlock Skript und versuchte möglichst nicht aufzufallen. Noch konnte ich halbwegs unerkannt durch die Straßen Londons fahren, aber das dies mit jedem Tag etwas schwieriger wurde, war auch mir bewusst. Durch meine Rolle bei Sherlock war ich direkt ins kalte Wasser geworfen worden und nun musste mich auch mit den Schattenseiten des Erfolgs arrangieren. Meine Privatsphäre zu schützen, würde mich sicher noch einiges abverlangen. Mit einem Kopfschütteln versuchte ich diese bedrückenden Gedanken zu vertreiben und mich wieder darauf zu besinnen, was für ein Glück ich hatte, meinen Traum an der Seite von Ben leben zu können. Zu Bens Leben gehörte auch seine Präsenz in den Medien und ich würde mein bestes geben, um mich darauf einzustellen.

Wenig später begrüßte ich Sam im Breakfast Club im Londoner Stadtteil Angel. Sie war scheinbar einige Zeit vor mir eingetroffen und nutzte die Zeit wie immer zum arbeiten. Manchmal fragte ich mich ernsthaft, ob Sam überhaupt schlief. Während sie auf ihrem iPad herum tippte, erklärte sie irgendjemandem am Telefon, was dieser bei einer Lieferung falsch gemacht hatte. Sam war ein wirklicher Wirbelwind und ich war sehr froh, dass sie mit mir so viel Geduld hatte und sich immer Zeit für mich nahm. Zufrieden stellte ich fest, dass das Café an diesem Morgen nur mäßig besucht war und die wenigen Gäste sich nicht für ein neues Schauspielsternchen und ihre temperamentvolle Managerin interessierten.
‚Ich lege jetzt auf! Lösen Sie das Problem und zwar schon gestern!' erklärte sie rigoros und stand dann auf, um mich in eine feste Umarmung zu ziehen.
‚Haylie, meine Süße! Schön, dass wir uns trotz deines straffen Terminplanes kurz treffen können. War José heute Morgen noch nicht ganz wach, oder wie kommt es, dass du noch so erholt aussiehst?' fragte sie mich augenzwinkernd.
‚Ich bin froh, dass ich es überhaupt bis hier her geschafft habe! Nach Josés Sonderprogramm brauche ich heute ein extra großes Frühstück, um den Tag zu überstehen' antwortete ich ihr seufzend und ließ mich auf den Platz ihr gegenüber fallen.
‚Was für ein Glück, dass ich deine Managerin und nicht deine Ernährungsberaterin bin! Von mir aus kannst du alles essen, was dich glücklich macht' prostete sie mir mit ihrer Kaffeetasse zu.
‚Also das lasse ich mir nicht zweimal sagen' grinste ich und schlug dann schwungvoll die Speisekarte auf.
Als schließlich unsere Bestellungen kamen (für Sam ein paar Eggs Benedict, die sie natürlich mit einem extra Zwinkern bestellte und für mich ein Breakfast Sandwich mit Avocado, Ei und Käse sowie Hash Browns) waren wir vollkommen in unsere Unterhaltung vertieft. Sam hatte mir eröffnet, dass sie einige der Interviewfragen vorab erhalten hatte, die mir morgen vom Sender gestellt werden würden. Auf Fragen nach meinem Werdegang als Schauspielerin und meinen beruflichen Pläne war ich vorbereitet. Ich wusste, dass es eine Ausnahme war, dass für eine neue Hauptrolle einer weltberühmten Serie ein vollkommen unbekanntes Gesicht gewählt worden war. Mark und Steven hatten mit mir den Schritt ins Ungewisse gemacht und ich konnte nur hoffen, dass ich all ihre Erwartungen erfüllen würde. Ich wollte im Interview gerne zeigen, dass ich bescheiden war und das, was mir gerade passierte, nicht für selbstverständlich nahm. Ich freute mich darauf, den Fans der Serie zu berichten, wie warmherzig ich aufgenommen worden war und dass dies gerade das aufregendste Abenteuer meines ganzen Lebens war. Natürlich würden sie auch mehr über den Charakter von Sophie Watson erfahren wollen und wie ich sie an der Seite von Sherlock aka Ben zum Leben erwecken wollte. Mittlerweile war Sophie fast ein Teil von mir geworden und mir fiel es immer leichter, mich in ihre Gedanken-und Gefühlswelt einzufinden. Von daher sollte das hoffentlich kein Problem darstellen.