20 || ... In deinen Armen zu liegen, deine Nähe zu spüren, dich zu berühren ...

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Mit Yoongi einen Abend zu verbringen, war so viel besser als ihn in mir in meinem Kopf vorzustellen. Nachdem mein Herz nämlich verstanden hatte, dass ich hier verdammt nochmal nicht weg gehen werde, hatte es sich allmählich etwas beruhigt. Nicht, dass ich jetzt gar nichts mehr spürte, weil Yoongi bei mir war, aber es war besser. Es war so schön...

"Hat dir der Film gefallen?" Ich nickte mit meinem Kopf, legte ihn dann zurück auf meine Knie. "Wie wäre es, wenn wir schlafen gehen?" Er war ein Schatz! Sah er, wie müde ich war? So müde, weil ich heute so oft ausgerastet bin. "Willst du noch duschen, Jimin?" Ich biss mir auf die Lippen. Entweder er fragte mich das als eine Anforderung, weil ich echt nicht gut rieche oder es war einfach eine normale Frage. Ich war noch nie bei jemandem übernachten und deswegen wusste ich es nicht...

"Ja." Mit einer Dusche kann ich echt nicht viel falsch machen. Ich würde... heilige Mutter Maria! Ich werde nach Yoongi riechen!!! Ja! Ich will duschen. Ich werde Yoongi an seinem Duschgel riechen können! Ja! "Gut, dann gebe ich dir ein Handtuch." Ja! Gib mir deins. Ich will mich mit dem Abtrocknen, das du auch immer benutzt.

"Hier und einen Schlafanzug hast du ja, oder?" Oh mein Gott. Er hatte seinen Schrank auf und Gott... Ich sehe seine Unterwäsche. Normale Unterwäsche, aber von Yoongi... "Jimin? Schläfst du schon?" Er lachte leise, während ich ihm nur erschrocken und vor allem verlegen das Handtuch abnahm. Nein, ich schlafe nicht. Ich habe versucht, mir deine Unterwäsche ins Gedächtnis zu brennen. "Äh... Ja. Ja, ich habe meine Schlafanzug... dabei."

Es war ein nervlich kompletter Kraftakt mir meine Unterwäsche aus dem Koffer zu holen, ohne dass Yoongi es sah, dabei war er mit in dem Raum. Vielleicht hatte er es gesehen, vielleicht nicht, aber ich bin sofort ins Bad geflüchtet.

Scheiße. Ich muss mich ausziehen. Ich werde vollkommen nackt in Yoongis Wohnung stehen und ich werde es genießen! Ich werde diesen Nervenkitzel genießen, weil er mein Verlobter war. Ha! Jetzt hattest du nicht nur eine nackte Frau bei dir in der Wohnung stehen! Sondern auch - vor allem - deinen Verlobten, so es sich eigentlich gehörte!

Ich stieg nervös in die Dusche, sah mir hier alles an. Warmes Wasser, kaltes Wasser, sein Duschgel, sein Shampoo und etwas für das Gesicht. Vielleicht hatte er deswegen immer so eine wunderschöne, ansehbare Haut... Ich machte das Wasser an, versuchte die Dusche zu genießen ohne hier drei Stunden zu stehen, denn das würde ich sonst echt machen wollen.

Aber Jimin wäre nicht Jimin, wenn er nicht etwas kaputt machen würde. Gut, kaputt ist nichts, aber mir ist die eine Duschgelflasche aus der Hand gefallen und richtig laut aufgekommen. Ich hatte so die Panik und wenn ich das hatte, dann war alles vorbei. Ich haute noch sein Shampoo runter, was mir zum Glück auf den Fuß fiel. Denn das brauchte mir zwar Schmerzen, dämpfte den Lärm aber.

Ich wusste auch, dass alles endgültig vorbei war, als ich aus der Dusche stieg. Ich stieg raus und kaum wollte ich mir das Handtuch holen, rutschte ich wegen dem Wasser aus. Vielleicht hätte ich mir etwas unter die Füße legen sollen. Das dachte ich mir, als ich mit einem lauten Aufschrei des Schreckens auf meinem Ellenbogen landete. Schmerz, lass nach!

Aber nein. Ich zischte auf, hielt ihn mir und kniff die Augen zusammen. Das tat weh. Verdammt tat das weh. "Jimin? Ist alles okay?" Nein! Hilf mir! Scheiße, was soll ich darauf antworten? Ich hatte jetzt echt keinen Nerv dafür. "Ja!" Nein! Ich schnappte mir das Handtuch, rubbelte mir die Haut trocken, oder so... "Was ist passiert?" Ja, was wohl!? "Ich bin nur ausgerutscht!" Ja, passierte doch ständig. "Geht es dir wirklich gut?" Nein! "Ja!"

Hektisch öffnete ich die Tür, lief voll in Yoongi rein. Woher sollte ich wissen, dass er immer noch vor der Tür stand? Und ich Vollidiot rempelte ihn mit meinem dunkelblauen Schlafanzug mit grauen Sternen an! Bist du ein Kind? Nein, ich liebe nur Sterne. Aber wenigstens war das mein Schlafanzug für den Winter. Lange Hose, lange Ärmel. Niemand wollte die vielen blauen Flecken und Prellungen an den Knien sehen.

"Bist du okay?" Ich nickte schnell. Ja, jetzt. Er sah mich an und das konnte ich nicht. Ich hatte mir gerade mein Puder abgewaschen, hatte meine benutzte Unterhose in dem Handtuch, um es vorsichtig wieder in meinen Koffer zu schmuggeln. Er war mir viel zu nah. "Ich muss mir meine Zahnbürste holen gehen." Und mich beruhigen. Yoongi stellte keine weiteren Fragen, als ich ins Schlafzimmer ging. Ich war ihm so unendlich dankbar, dass er mir nicht folgte.

Wo um Himmels Willen sollte ich heute schlafen? Bei Yoongi im Bett mit? Jaa! Ich meine, Nein. Das kann ich unmöglich. Ich... habe noch nie mit jemanden zusammen im Bett gelegen. Vielleicht als Kind und eigentlich öfter mit meinem Vater, wenn ich ihm wecken muss, aber sonst? Mit Namjoon stimmt! Aber da hatte ich auch nur die ganze Zeit an Yoongi denken müssen, also zählte ich das nicht. Es war einer meiner größten Träume mir mit Yoongi ein Bett zu teilen.

Aber ich konnte ihm nichts sagen. Ich konnte ihm nicht sagen, dass ich dafür vermutlich nicht bereit war. Denn ich sah den nächsten Blackout schon kommen und das wollte ich verhindern. Ich werde es körperlich nicht schaffen mit Yoongi in einem Bett zu liegen. Herzinfarkt, Panikattacke und Tod war da vorprogrammiert. "Du willst nicht, dass wir zusammen im Bett liegen, oder?" Yoongis Stimme holte mich aus meinen grässlichen Gedanken. Woher wusste er das? Schaute ich so gequält, wie ich mich fühlte?

Aber die Frage war nicht, ob ich das wollte. Die Frage war, ob ich das überleben würde. Und dazu war der Tag viel zu anstrengend, viel zu schwer und nervenaufreibend. "Nein, mir macht es nichts aus." Natürlich machte es mir in dem Sinne nichts aus. Es würde anfangen, etwas auszumachen, wenn ich mit einer Panikattacke und dem schnellen Herzen neben Yoongi lag. Aber so wünschte ich mir seit Jahren eine Nacht mit Yoongi zusammen. "Schon gut. Ich gehe aufs Sofa." Nein! Das war doch nicht fair! Schicke mich aufs Sofa! Ich habe es nicht verdient im Paradies zu schlafen.

"Aber-" Was, wenn er wieder denkt, dass ihn nicht mag? Das wäre ja die reinste Katastrophe wieder. Irgendwie zog ich die Katastrophen magisch an. "Jiminie, ist schon gut. Wirklich. Ich bin auch nicht böse deswegen." Ja, aber! Ich... Er nahm sich sein Kissen und verschwand aus dem Schlafzimmer. Ich war so ein grauenhafter Verlobter, sage ich doch. Ich... konnte ihm nicht einmal sagen, wie sehr ich ihn liebte, geschweige denn überhaupt meine Liebe wenigstens andeuten. "Gute Nacht, Jimin. Schlaf schön." Ja, nein. Das hatte ich jetzt so gar nicht verdient.

Verlobt, Verliebt, Verheiratet || YoonminWhere stories live. Discover now