24 || ... ich kann dir nicht wehtun, ohne mich selbst zu verletzen.

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Ich hörte Yoongi beim Duschen zu, während ich in seinem Bett lag. Das Wasser fließt runter, über sein Gesicht, seine Brust, seinen Bauch, seine Hüften und die Beine. Ich wünschte mir, irgendwann auch mal zusammen mit ihm duschen zu können. Aber mit meiner derzeitigen Einstellung wird das auf ewig nur ein Wunsch bleiben. Ich konnte mich einfach nicht überwinden. Seine Schüchternheit abzulegen, um wenigstens mit dem Verlobten reden zu können, war dann doch etwas zu anstrengend für mich.

Ich lag wach, versuchte nicht in Panik zu geraten. Bloß ruhig bleiben. Es war alles gut, denn noch liegt ihr beiden nicht zusammen in einem Bett. Aber verdammt! Das war es ja! Ich wollte mit ihm in einem Bett liegen. Ich wollte von ihm in seine Arme gezogen werden und mich dann mit meinem Rücken an seine Brust kuscheln. Ich wollte ja, dass er mir einen kleinen Kuss auf meinen Nacken gab, bevor er sich ganz nah neben mich legte und dann mit mir zusammen einschlief. Ich wollte und ich konnte es nicht. Weil ich so ein verdammt anstrengender Junge war. Yoongi wird mich bald wirklich einfach verlassen.

Ich hörte die Tür zum Badezimmer aufgehen, die leise Schritte und das Rascheln von Kleidung. Ich traute mich nicht, jetzt zur Tür zu sehen. Ich hatte meine Augen versichtig geschlossen und dann schielte ich ein bisschen. Yoongi stand genau vor mir, aber mit dem Rücken zugewandt. Ich sah mir seine kurze Shorts an, die er wohl zum Schlafen tragen wurde. Die dünnen hellen Beine und die Härchen auf ihnen. Verdammt. Ich liebte seine Beine - irgendwie. Er legte seine Kleidung in seinen Schrank, drehte sich zu mir um. Ich schloss die Augen wieder panisch und weil ich Angst hatte, dass ich beim Starren erwischt worden war, da drehte ich mich gleich auch noch um.

Jetzt spürte ich seinen Blick zwar in meinem Rücken, aber er sah meine roten, heißen Wangen nicht mehr. Ich fühlte mich nervös hibbelig und trotzdem waren meine Muskeln wie versteift. Ich zog mir lediglich die Bettdecke hoch bis über die Nase zurück, zog meine Beine hoch an die Brust. Das Kribbeln in meinem Bauch war so besser auszuhalten, ohne vom Bett zu fallen. Ich wollte mir selbst etwas gegen meinen Magen schlagen. Scheiß Schmetterlinge! Aber ich konnte nichts machen. Ich war so panisch und ich fing das Schwitzen an, weil ich es kaum noch erwarten konnte, dass sich Yoongi neben mich legen würde.

Ich lag an diesem einen Wochenende zwar schon mit Namjoon in einem Bett, aber das war doch wirklich nicht dasselbe. Es war ganz etwas anderes, denn jetzt war es doch mein geliebter Yoongi, der sich neben mich legen würde. Ich freute mich so wahnsinnig darauf und kurz dachte ich selbst, wie albern das alles war. Aber dann tauchte Yoongi wieder in meinem Kopf auf. Yoongi, Yoongi, Yoongi, Yoongi, Yoongi, Yoongi. YOONGI LEGT SICH GERADE NEBEN MICH HIN!

Kurz durchatmen, still für sich lächeln. "Alles gut, Jimin? Ist dir kalt?" Erschrocken schlug ich die Augen auf, biss mir auf die Lippen. Kalt? Wie kann mir kalt sein, wenn du mich alleine mit deiner Anwesenheit zum Kochen bringst? Ich schüttelte den Kopf, sah ihn kurz an, bevor ich das nicht mehr konnte. Seine Haare waren nass. Yoongi sah mit nassen Haaren noch viel heißer aus. Gott. Ich will ihm in die Haare fassen und daran riechen.

Aber dann musste ich mich selbst ermahnen, dass man nicht an Menschen roch. Und ich wünschte, es wäre mir bei Yoongi erlaubt. Aber damit würde ich meinen Verlobten nur verschrecken und das wollte ich auf gar keinen Fall.

"Nein." Yoongi legte sich hin, das konnte ich hören und das machte mich ganz nervös. "Du liegst so zusammengekauert da." Ja, weil ich gleich einfach nur kotze vor Liebe! Ich blinzelte ihn verwirrt an, streckte meine Beine aus. Aber jetzt war das Kribbeln so schlimm! Wie soll ich denn so einschlafen? Wie denn bloß?

Yoongi lachte los, schüttelte den Kopf. "Schon gut. Lege dich so hin, wie du willst." Ja... Er knipste das Licht aus, ließ mich in voller Dunkelheit neben ihm zurück. Oh je... Es war plötzlich so leise, dass ich schon Angst hatte, er würde mein Herz schlagen hören. Es war plötzlich so laut... Yoongi drehte sich etwas, raschelte mit der Decke und dann spürte ich seinen Atem an meinem Gesicht.

Verlobt, Verliebt, Verheiratet || YoonminWhere stories live. Discover now