Wer ist Atana?

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Kakusa, Kakashi und Iruka machten sich in den dichten Wäldern des Feuerreiches auf die Suche nach Orochimaru. Sie versuchten Informationen über Informationen zu filtern, zu vergleichen und irgendwie einen Standort ausfindig zu machen, leider vergebens. Schon sieben Tage wanderten sie durch kleinere Dörfer, überschritten die Grenzen in das Regen und Windreich, doch es half nichts: Sie brauchten irgendeinen Anhaltspunkt. Langsam spielte Kakusa mit dem Gedanken ihre letzte Trumpfkarte auszuspielen, wohlwissend, dass sie das indirekt töten konnte. Je mehr Zeit und Distanz zwischen sie und Atana gedrängt wurde, desto größer wurde ihr Unwohlsein.

Eine kleine blaue Schnecke kroch beim Frühstück ihr linkes Bein herauf, schleimte über den Holztisch und wurde von Kakashi als erstes begrüßt.
»Hallo Katsuyu,« sagte er freundlich, »gibt es etwas Neues?«
»Tatsächlich, ja. Tsunade schickt mich. Mikasa, der Botenhund... Er ist bis heute nicht zurück gekommen. Außerdem kann ich ihn nicht aufspüren. Ich glaube, er hat Atana nicht erreichen können.«
Kakusa wunderte sich darüber, dass die kleine Schnecke sprechen konnte, bis sie begriff, dass sie der vertraute Geist von der Schneckenprinzessin Tsunade höchstpersönlich ist. Die Tiger waren mit den Schnecken verbündet, deshalb erachtete die Kunoichi das Lebenwesen als vertrauenswürdig.

»Das sind keine guten Neuigkeiten.« stellte Iruka fest und versuchte sich zu erklären, warum der Ninjahund immernoch nicht zurück war. Selbst wenn er Atanas Spur verloren hätte wäre er zurück nach Konohagakure gekehrt und hätte Tsunade davon berichtet. Aber so, wie Katsuyu es erklärte, war er einfach verschollen.
»Kannst du Lady Tsunade etwas überbringen?«
Die Schnecke reckte den Kopf in die Höhe und Kakusa übergab ihr die Schriftrolle von Jiraiya, die die Informationen über Atana Rückverfolgung beinhaltete. Das Pergament verschwand mit einem Schlürfgeräusch in der Schnecke und das kleine Wesen machte sich schleunigst auf den Weg nach Konoha.

»Uns läuft die Zeit davon. Wir brauchen langsam einen groben Plan, basierend auf allen Informationen, die wir über Atana haben.« murmelte Kakashi gedämpft. »Du und Atana hatten eine gemeinsame Vergangenheit, das steht außer Frage. Jetzt sag uns endlich, was du weißt. Es wird ernst.«
Kakashi stützte sich in seinen Augen auf bloße Vermutungen, aber er traf ins Schwarze. Er dachte, er spräche für sich und Iruka, doch letzterer kannte Atana beinahe genauso gut wie Kakusa. Wenn Kakashi das wüsste könnte er sich erklären, warum Iruka ihn nie unterstützte, wenn er Kakusa Informationen entlocken wollte.
»Ich weiß, dass es ernst wird.« antwortete sie gereizt. »Ich bin genauso ratlos wie ihr, dass könnt ihr mir glauben.«
»Wir haben keine Anhaltspunkte was Orochimaru angeht, keine für die Akatsuki und für Atana selbst. Das ist alles eine Sackgasse.« stöhnte Iruka. Auch ihm ging langsam die Luft aus.

Plötzlich ruckelte der Tisch ein wenig. Kakusa und Iruka sahen verwirrt, wie Kakashi sich vom Stuhl erhob, seinen Rucksack in die Hand nahm und extrem verstimmt sagte:
»Ich gehe zurück nach Konoha. Das hat alles keinen Sinn. Wir werden die Reise fortsetzen, wenn wir genug Informationen haben.«
Es war nicht so, dass Kakashi der Mut verlassen hatte. Doch jedes Mal, wenn er eine mögliche Strategie entwickeln wollte fehlten ihm Informationen, die Kakusa mit Sicherheit verschwieg. Er konnte und wollte nicht länger mit ihr kooperieren.
»Bist du jetzt beleidigt, weil du nicht das Kommando hast?« zischte Kakusa, der das Verhalten ihres Teammitglieds sichtlich störte. Iruka hielt sich zurück. Das war eine gute Entscheidung, denn es folgte ein Streit, in den niemand freiwillig geraten wollte.

»Es geht nicht um das Kommando.« knurrte Kakashi. »Es geht um deine fürchterlich egoistische und arrogante Art und Weise eine Mission zu führen. Du bringst uns mit deiner Engstirnigkeit alle um!«
»Ich bringe euch um? Wenn meine Engstirnigkeit dich stört, dann kannst du dir jemand anderen suchen, der Atana finden will! Ich habe keine Lust deine völlig fehlplatzierte Neugierde ständig im Weg zu haben!«
»Wenn es nur Neugierde wäre, könnte ich dich vielleicht verstehen, aber diese Informationen retten unser Leben und machen unseren Weg zum Ziel viel leichter! Du kennst Atana und seinen Kampfstil, das weiß ich. Du verrätst dich doch ständig. Sogar diese total unwichtigen Informationen, die du uns zuerst über ihn genannt hast, waren echt. Was ist so schwer daran-«
»Du bist nur beleidigt, dass die Lady Hokage und Lord Jiraiya mir mehr Vertrauen schenken als dir! Das stört dich doch am meisten, oder? Gib es zu!«

Blindfight - Die Fänge der AkatsukiWhere stories live. Discover now