Die Flucht

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Frohe Weihnachten euch allen! Als mein Weihnachtsgeschenk gibt es hier direkt das nächste Kapitel. Feiert die nächsten Tage noch schön, auch wenn Dank Corona wahrscheinlich einiges anders ist...
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Kaum war Atana aus der Ohnmacht und dem langen Schlaf erwacht schreckte er hoch und stürzte auf den Boden. Das Pakett seines Zimmers gab ihm halt und knarzte leise. Noch war er nicht Herr seines Körpers, er fühlte sich viel zu schwach. Jedoch war Schwäche keine Option. Alles, was ihm übrig blieb, war die Flucht.

Ächzend stützte er sich am Schrank ab, schaffte es bis ins Badezimmer zu laufen und kippte sich eine große Ladung eiskaltes Wasser ins Gesicht. Im Spiegel sah er die tiefen Augenringe und eine ungesund blasse Haut. Die letzten Tage waren der Horror gewesen. Er konnte nicht mehr. Alles, was er sich wünschte, war eine kleine Pause. Ein bisschen Bedenkzeit.
»Hilfe.« murmelte er seinem Spiegelbild zu, doch dieses sah nur genauso hilflos zurück wie er sich fühlte. War das alles nur ein Traum? Hatte er wirklich die Pflicht ein Kind zu beschützen, welches nichtmal sein eigenes war? War Itachi ein Spion von Konohagakure? Hatte Deidara ihn wirklich geküsst. Er lachte verzweifelt.
»Das ist ein Scherz. Ein dummer Scherz.«

Sein Spiegelbild runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Verwundert rieb Atana sich die Augen. Sein Spiegelbild verschränkte daraufhin augenrollend die Arme. Wieder lachte Atana.
»Ich werde wahnsinnig. Ja, ich bin wahnsinnig geworden.«
»Scheint so.« antwortete sein Ich im Spiegel und seufzte. »Dabei wusstest du schon immer, wen du willst und was dein Ziel ist.«
»Ich will Frieden.«
»Nein, du bist ein Egoist.« antwortete der Spiegel genervt. »Du willst Kakashi und dafür würdest du alles opfern. Außer das Baby, das liebst du noch mehr. Und warum? Weil das Mädchen und du prinzipiell gleich seit. Ihr teilt euch eine Seele.«

Atana konnte immernoch nicht fassen, dass sein Spiegelbild mit ihm redete. Plötzlich schienen hinter der Projektion viele Menschen aufzutauchen und der Hokagefelsen. Das Stirnband war noch heil und nicht durchtrennt. Sein Ich lächelte.
»Du hast dich selbst verraten!« schimpfte es spöttisch. »Du hast Itachis Vertrauen missbraucht, Kakusa und Konoha hintergangen. Jetzt entscheide dich einmal für das, was du wirklich willst.«
»Ich will hier weg. Ich muss raus aus diesem Land. Bitte.« flehte Atana. Die Worte, die sein Spiegelbild sagte, formten seine eigenen Lippen. Er hörte seine Stimme sagen:
»Flieh. Flieh und vergiss, wer du warst.«

Im Spiegel sah er nun wieder sich selbst und seine Bewegungen. Die Erschöpfung und der psychische Druck zwangen ihm eine so gewaltige Halluzination auf, dass er fast wieder an seiner Realität zweifelte. Zuerst hatte er das Gefühl, dass diese Stimme aus dem Spiegel nur böses wollte, doch er sah langsam ein, schon immer auf der falschen Seite gestanden zu sein. Er interessierte sich nicht für Konoha. Nicht für die Akatsuki. Nicht für Kakusa. Sondern nur für sich selbst und in allererster Linie für sein Baby, sein Kind, welches er mit seinem Leben beschützen würde.

Als hätte sein Leben einen kurzen Zeitsprung gemacht befand sich Atana im nächsten Moment dicht an die Wand gepresst. Keuchend starrte er in Deidaras blaue Augen und spürte sein intensives Chakra. In seiner Hand hielt der Blonde ein Kunai, welches er Atana an die Kehle drückte. Atanas Herz schlug ihm bis zum Hals, dann spürte er seine Knie weich werden. Ein großer Anflug von Schwindel ließ Deidaras Stimme nur dumpf erklingen.
»Was wagst du es mich anzugreifen?«
Er ließ das Kunai fallen, als Atana ihm praktisch in die Arme fiel. Besorgt legte er sich seinen Oberarm um die Schulter und geleitete ihn zurück in sein Bett.

»Ich hab mich erschrocken...« murmelte Atana. »Wo ist das Baby? Wo ist...«
»Shh, schweig.« unterbrach Deidara ihn harsch und griff nach einer Wasserflasche »Das Kind ist oben. Hier, trink.«
Gierig trank Atana und bemerkte, dass er seit mehreren Tagen nichts gegessen hatte. Seine körperliche Verfassung war katastrophal. Wie wollte er von er fliehen, wenn er so schwach war? Er konnte Yahikas Chakra ein Stockwerk höher spüren, das von Obito nicht. Das beruhigte ihn. Sein Chakra hatte sich immernoch nicht erholt. Die Regeneration verzögerte sich, da er nur noch einen Bruchteil seines ursprünglichen Kerns besaß. Es schien unmöglich, dies zu heilen. Oder doch nicht?
»Ich muss runter in die Bibliothek.«

Blindfight - Die Fänge der AkatsukiOnde histórias criam vida. Descubra agora