Und deine Eltern?

1.6K 146 113
                                    

Ratet mal, wer bei 32 Grad in einem winzigen und stickigen Zimmer eigentlich Mathehausaufgaben machen und für Chemie lernen muss und es nicht macht, weil sich das Gehirn dieser ominösen Person in vergammelten Kartoffelbrei verwandelt hat.

Richtig, ich.

Aber ich habe eine kUrZe Story für euch, yeyy!

(Nur so, das Kapitel hab ich im Juli oder so geschrieben 😅)

Ich war vor einigen Wochen auf der Geburtstagsfeier von dem Mann von meiner Oma, der aus der Türkei kommt, aber seit über 20 Jahren in Deutschland lebt.

Sooo, die Gäste waren also die Kinder von seiner Schwester und alle so um die 40.

Lange Rede kurzer Sinn:

Die Gäste sind keine Türken, sondern Deutsche. Sie sehen aber türkisch aus, weil ihre Urgroßeltern oder so Türken waren. Aber die ganzen 2 Generationen nach den Großeltern wurden in Deutschland geboren.

Sie sind Deutsche.

Und trotzdem muss sich (Ich hab den Namen vergessen 😫, ich sag jetzt einfach "die Mutter von Jale") die Mutter von Jale immer wieder diese Diskussion antun:

"Woher kommst du?"

"Berlin"

"Ja, schon klar,
aber woher kommst
du wirklich?"

"Berlin?"

"Und deine Eltern?"

"Meine Mutter kommt
aus der Türkei"

"Ahhh, ja das meinte ich"

👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏👏

Fragst du andere Deutsche, wo ihre Eltern herkommen? Ich denke mal nicht.

Alta.
Sie "sieht nur Türkisch" aus. Wie auch immer man das definiert, sie trägt kein Kopftuch und ihre Hautfarbe ist etwas dunkler.

Mehr nicht.

Sie spricht PERFEKT Deutsch, ihre Tochter spricht PERFEKT Deutsch und ihr Bruder berlinert genauso stark wie mein Vater.

Was erwartet man denn, wenn man so etwas fragt? Die andere Person fühlt sich dadurch nicht akzeptiert.

Stattdessen sollten wir "Urdeutschen" mal akzeptieren, dass nicht alle Deutschen blond sind und blaue Augen haben. 💁‍♀️

Ich hab dazu ein Video für euch, was eigentlich genau zum Thema passt.

Man muss jetzt natürlich zwischen Interesse und Rassismus unterscheiden.

Damit meine ich, dass wenn man jemanden fragt, der ausländisch aussieht, wo er herkommt, das nicht unbedingt aus einer rassistischen Intuition heraus kommt.

(Seit wann so hochsprachlich?)

Es kann auch wirklich einfach nur Interesse sein und einige beantworten Fragen über ihre Herkunft, Familie und Kultur auch sehr gerne.

Es kann aber eben auch rassistisch sein.

Und ich muss nochmal auf das oben geschriebene eingehen und zwar ist es ebenfalls nicht zielführend, wenn man immer nur mit "Berlin" antwortet, weil man schließlich weiß, was gemeint ist. (Dazu gleich mehr in dem folgenden Video)

Das heißt jetzt nicht, dass man Leute gar nicht mehr fragen darf, woher sie kommen.

Aber wenn die Person, wie die Mutter von Jale, schon mehrmals mit "Berlin" geantwortet hat, muss man nicht nochmal nachfragen. (Dazu ebenfalls gleich mehr)

Das ist einfach nur unnötig und auch das ist schon ein Teil von Rassismus.
Und man kann ihn so leicht vermeiden. Und was bringt es dir denn, zu wissen, woher die Urgroßeltern von irgendjemandem kommen?

Also einfach zufrieden sein, wenn die Person sagt, dass sie deutsch ist, auch wenn sie auf den ersten Blick vielleicht nicht so aussieht.

Jeder Mensch reagiert anders auf diese Frage. Einige finden es auch schön, wenn man sich für ihre Kultur interessiert, andere fühlen sich dadurch ausgeschlossen und wieder andere verbinden vielleicht auch schlechte Errinerungen damit, wenn sie zum Beispiel vor Krieg fliehen mussten.

Ich habe hier auch noch ein Video dazu, welches ich wirklich sehr gut finde und eigentlich sagt es auch genau das alles, was ich eben versucht habe, zu formulieren.

Aber hier noch ein funfact, der eh niemanden interessiert, aber juckt mich nicht.

Meine Familie väterlicherseits ist komplett deutsch, aber irgendwie sieht mein Vater "nicht so deutsch" aus.

Mit anderen Worten:
Er wurde schon 100 Mal auf Türkisch oder Arabisch angesprochen und hat natürlich kein Wort verstanden 😂

Ok, tschüss.

MERKSTE SELBER, WA?! | Zitate von IdiotenWhere stories live. Discover now