Noch ein Bier bitte!

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Langsam öffnete ich die Augen und schielte in das helle Licht. Jedoch konnte ich mich im ersten Moment überhaupt nicht orientieren, deswegen blinzelte ich nochmal, um ein klareres Bild zu bekommen.

Da erinnerte ich mich endlich, ich war in einem Hotelzimmer zusammen mit Jörn. Dieser lag jetzt auch nur geschätzte drei Zentimeter von meinem Gesicht entfernt, was der Grund gewesen war, weswegen ich mich zuerst nicht ausgekannt hatte.

Ich musste lächeln, als ich Jörn dabei zusah, wie er still und friedlich dalag und wahrscheinlich gerade im Reich der Träume war. Gestern Abend hatte er sich, aus mir noch immer unbekannten Gründen so weit wie möglich von mir weggelegt, doch nun lag er auf meiner Seite des Bettes, nur eine Handbreit von mir entfernt.

Während ich noch immer unbewegt vor Jörn lag und ihn anstarrte, fing er an sich leicht zu bewegen. Seine Augen öffneten sich einen Spalt und sahen mich mit schlaftrunkenem Blick direkt an. Jörns Mundwinkel zogen sich eine Spur nach oben, während ich nicht genau wusste, ob er schon wach war, oder noch immer in einen Traum vertieft.

Plötzlich schlug Jörn die Augen auf und starrte mich mit leicht entsetztem Blick an. Kurz stammelte er etwas, während er versuchte sich auf seine Seite des Bettes zu rollen, was aber scheiterte, da er es irgendwie geschafft hatte seine Decke weg zu strampeln und sich zusammen mit mir in meine einzuwickeln.

Doch nun hatte er sich befreit und hatte sich auf seine Seite des Bettes geflüchtet. Ich spürte einen Kloß im Hals. Warum reagierte er so? Wir hatten doch schon öfters als einmal viel Zeit auf engstem Raum verbracht. Hatte er gestern vielleicht doch gemerkt, dass ich ihn hatte küssen wollen?

Verunsichert schaute ich Jörn an, der mich mit undefinierbarem Blick anstarrte.

„Guten Morgen?“, fragte ich zaghaft und schenkte ihm ein kleines unsicheres Lächeln.

„Ich… tut mir leid, dass ich auf deiner Seite gelegen bin. Ich hab geschlafen und hab das gar nicht mitbekommen. Es…“, stammelte Jörn und ich sah ihn fragend an. Deswegen machte er sich Sorgen? Weil er zu weit auf meiner Seite gelegen hatte? Langsam verstand ich ihn echt nicht mehr.

„Schon okay.“, unterbrach ich ihn noch immer verwirrt. „Das stört mich wirklich nicht und außerdem kannst du ja nichts dafür, was du im Schlaf tust.“, fügte ich noch hinzu und nun machte sich doch ein kleines unsicheres Lächeln auf Jörns Gesicht breit.

„Okay.“, murmelte er und verschwand schnell im Bad, während ich noch immer im Bett lag. Ich hatte das Gefühl, der Tag würde seltsam werden. Irgendetwas stimmte so gar nicht mit Jörn und ich hatte den unguten Verdacht, dass sein komisches Veralten mit mir zu tun hatte. Ich vermisste die Zeit, als ich noch normal mit Jörn reden konnte, ohne dass ich mich zusammen reißen musste, ihn nicht anzuschmachten und Jörn sich auch noch normal verhalten hatte.

Nachdem Jörn angezogen aus dem Bad gekommen war, verschwand ich kurze Zeit darin.

„Bist du fertig?“, fragte ich grinsend, als ich wieder ins Zimmer trat.

„Ich denke schon.“, meinte Jörn und stand auf.

„Komm beeilen wir uns, ich hab schon einen wahnsinnigen Hunger.“, sagte ich und stupste Jörn etwas an, damit er sich endlich bewegte.

„Ohja, es ist schon echt spät. Ich brauche eindeutig etwas im Magen.“, meinte Jörn und grinste endlich wieder normal.

Gemeinsam betraten wir den Speisesaal und sahen uns um. Wir gingen zusammen zum Frühstücksbuffet und beluden unsere Teller mit allem, was wir finden konnten.

„Ich glaub ich sterbe gleich, das Essen riecht so gut.“, schwärmte Jörn und ich grinste nur.

Die Tische waren fast alle schon besetzt, doch ich entdeckte Anton und Emily, die zusammen an einem Tisch in der Ecke saßen.

Jedes Blatt hat zwei Seiten (BoyxBoy)Tahanan ng mga kuwento. Tumuklas ngayon