Kapitel 10: Die Zeit läuft!

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Also fragte ich ihn sofort mit etwas schüchterner und zitternder Stimme: „War das vorhin ernst gemeint, dass du mich liebst?"

Pan schwieg und wusste anscheinend nicht so wirklich, was er sagen sollte.

Ich gab es auf, stand auf und taumelte zur Luke. Er war wie immer. Pan konnte nie etwas zugeben und das verärgerte mich. Ich hörte wie die Bretter knatschten weswegen ich wusste, dass Pan aufgestanden war.

„Warte.", sprach er ohne Stimmung. Ich drehte mich um und merkte wie sehr meine Beine zitterten.

Ich begann umzukippen und kniff meine Augen zusammen. Doch warme Hände fingen mich auf. Vorsichtig schaute ich hoch und entnahm eine schreckliche Aura. Es war wieder diese Grauselige. Pan grinste mich an und sagte: ,,Ich habe dir doch gesagt, dass du liegen bleiben sollst!"

Sofort riss ich meine Augen auf und fasste an seine Hände. Aber ich war zu langsam. Erst fasste er an meinen Hinterkopf und zog mich dann zu sich.

Dann küsste er mich langsam auf den Mund und drückte meinen Körper immer näher an sich. Ich riss meine Augen immer weiter auf und verstand die Welt nicht mehr. Er hatte mich doch mit dieser Aura geschlagen?!

Mir kam es reichlich merkwürdig vor und stieß mich etwas von ihm weg. Gerade als er auf mich zukommen wollte ging die Luke auf und ein Junge kam hinein. Ich hatte ihn irgendwo schon mal gesehen. Aber mir wollte es erst nicht einfallen. Dann erinnerte ich, dass er der Junge war, der Pan vor dem Traumschatten gerettet hatte.

Pan drehte sich zu ihm um und sprach in meine Richtung: „Das ist Kyoji. Ich glaube du kennst ihn bereits." Ich nickte und winkte fröhlich zu ihm, was Kyoji ein Lächeln ins Gesicht zauberte. „Wenn ihr wollt könnt ihr euch etwas unterhalten, aber ich muss kurz zu Kite.", sprach er mit etwas Mysterie in der Stimme und verließ das Baumhaus.

In der Wirklichkeit war ich froh, dass ich aus der Situation erlöst war, denn ich konnte nicht deuten, was gerade mit Pan los war. Ich setzte mich mit Kyoji auf das Bett und überlegte was ich ihn fragen könnte. Rasch viel mir etwas ein.

„Warum bist du denn hier her gekommen?", lächelte ich ihn an. ,,Wurdest du auch vom Schatten geholt?", beendete ich den Satz. Er senkte Mitleid fordernd den Kopf und erzählte, dass seine Eltern bei einem Flugzeugunglück gestorben seien. Weiterhin sagte er, dass er mit seinem Bruder in ein Waisenhaus gekommen war und Yuji adoptiert wurde. Weswegen er Yuji seit diesem Zeitpunkt nie wieder gesehen hatte." Dann sprach er: „Pan hat mich aus dem Waisenhaus raus geholt... Ich war dort nichts als Staub auf einem Regal. Er hat mich wenigstens etwas von meinen Sorgen befreit." Ich schwieg für einen Moment und entgegnete, dass es bestimmt noch einen Weg gäbe Yuji wieder zu sehen. Doch Kyoji wich ab und entgegnete das Yuji tot war. Also ließ ich das Thema ruhen, doch als ich erzählen wollte, blockte er ab und sagte, dass er schon wisse wie ich hier her gekommen war. Nach unserer kurzen Unterhaltung stand er wieder auf und ließ mich alleine.

Pans Sichtweise

Ich war anscheinend zu grob vorgegangen. Ich wollte sie doch nur an mich reißen... Ich war einfach so glücklich, dass sie nicht an den Steinen zersprungen war, wie ein Glas was auf den Boden fällt und sofort risse bekommt wenn man es zu sehr drückt.

Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, denn ich spürte die Anwesenheit einer mächtigen Person. Ein seltsames Geräusch halte in meinen Ohren. Ein Schuss! Und Adrian stand vor mir. „Wo ist meine Tochter", keifte er mich an. Ich setzte ein Grinsen auf und sagte: „Du wirst sie eh nicht bekommen. Also nützt es dir auch nichts, dass du weißt wo sie ist."

Mit einmal spürte ich etwas Schmerzhaftes in meinem Bauch und hatte Blut an den Händen, als ich an ihn fasste. Atmen viel mir auch etwas schwerer. Ich bemerkte etwas Seltsames in Adrians Hand und glaubte mich daran zu erinnern, dass die Menschen in Melody es Pistole oder Revolver nannten.

Ich hörte ein dumpfes Schreien hinter mir. Zugleich verschwamm alles vor meinen Augen. Stehen konnte ich dennoch.

Roxi kam hinter mir hervor gerannt und machte einen ernsten Blick. Sie hatte den Schuss anscheinend gehört und war aus dem Baumhaus geklettert.

Adrian ließ die komische Waffe fallen und sprach etwas mir Undeutliches. Erst langsam bekam ich mein volles Seh- und Hörvermögen zurück.

Sofort riss ich Roxi in meine Arme und zog mein Schwert. Ich hielt es vor uns und setzte genau wie Roxi einen ernsten Blick auf.

„Pan lass sie gehen!", sprach Adrian und hob seine Pistole wieder auf.

„Es ist deine Entscheidung was du jetzt tust!", flüsterte ich Roxi ins Ohr und hoffte, dass sie bei mir bleiben würde. Sonst könnte es hässlich werden. Ich ließ sie los und entfernte mich etwas.

Roxis Sichtweise

„Was wollen Sie von mir?", sprach ich mit etwas Erschöpfung, da ich den ganzen Weg hier her gerannt war, um zu sehen was passiert war.

Der Mann kam etwas näher auf mich zu und antwortete: ,,Liebes ich bin dein Vater! Wir wollen dich nach Hause holen!" Erst dachte ich nach und überlegte, wen er mit "wir" meinte, doch dann kamen drei andere Personen aus den Büschen. Ich glaubte sogar kurz meine Mutter in einer der beiden Frauen zu sehen.

Ich riss meine Augen auf und wollte mir kurzzeitig eine knallen da ich meinen eigenen Vater nicht erkannte, doch dann blickte ich ihn an und entgegnete: ,,Und was wäre wenn ich nicht nach Hause will? Und hier bleiben möchte?"

Mein Vater schüttelte den Kopf und sagte: „Pan muss dir eine Gehirnwäsche verpasst haben! Jetzt komm!"

Ich schrie nochmals, dass ich nicht wollte, doch mit einmal schaltete sich Pan wieder ein. „Sie hat Nein gesagt!", murmelte er und schrie dann: ,,Jungs! Lasst uns spielen!"

Mein Vater schrie zu mir: ,,Mein Schatz glaube mir! Egal was er dir erzählt hat... Er will sich selbst retten und dafür braucht er dich!"

Pan griff nach meiner Hand und zog mich hinter sich her. Aber ich ließ es mir nicht entgehen immer wieder nach hinten zu schauen. ,,War diese eine Frau wirklich meine Mutter?" Gerade wollte ich Pan fragen doch genau in diesem Moment entgegnete er mit einem Ja.

Ich schrak etwas zurück und stellte fest, dass er meine Gedanken gelesen hatte. Er zerrte mich immer weiter in den Dschungel hinein, als würde er selber nicht wissen was er tat. Doch er wusste es genau.

Nach einer Weile waren wir unten am Strand angekommen. In der Ferne sah ich den Schädelfelsen. Ich wusste, was es mit ihm auf sich hatte. Er war erschienen als Pan in Wirklichkeit auf dieser Insel angekommen war. Denn vorher hatte sie ja nur in seinen Träumen existiert. Auf dieser Insel befand sich die Sanduhr der Zeit die für diese Insel bestimmt war.

Er begleitete mich auf ein kleines Boot und ergriff die Paddel. ,,Was willst du jetzt tun?", sprach ich aus mir heraus. Danach antwortete Pan: ,,Ich weiß es noch nicht genau, aber auf dieser Insel sind wir erst einmal sicher." Ich schaute ihn mit starrenden Augen an und entgegnete: ,,Du meinst wohl du bist dort sicher." Pan bemühte sich nicht mal den Kopf zu heben oder gar mir zu antworten. Drüben angekommen packte er wieder meine Hand und zog mich hinein. Auf der Mitte der Treppe zog er einen Strich und zauberte.

Mit den Worten ,,Das ist ein Schutzzauber" ging er weiter. Nun konnte ich ihm aus freien Stücken folgen, denn er hielt mich nicht mehr fest.

Nach langem Treppensteigen kamen wir endlich in den Raum mit der riesigen Sanduhr. Ich hatte sie bis jetzt nur auf gezeichneten Bildern gesehen und wusste bereits, dass sie riesig war, aber als ich sie jetzt in echt sah war ich noch mehr beeindruckt. Sie war wunderschön und hatte wirklich goldenen Sand in sich der langsam ablief. Er war gerade bei der Hälfte angelangt und es würde sicher nicht mehr lange dauern bis die Zeit ganz abgelaufen war.

"Weißt du Roxi, nicht nur ich sterbe, wenn diese Zeit abgelaufen ist, sondern die ganze Insel, auch alle, die sich dann auf der Insel befinden.", sagte er mit geknicktem Blick.

Ich entgegnete etwas entsetzt: ,,Also hast du mich hier her gebracht, damit ich sterbe?" Pan antwortete nicht und kam auf mich zu. Er schaute mich nicht an und hielt Inne.

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Heartless (Once Upon a Time/ Peter Pan FF)Where stories live. Discover now