Kapitel 17: Dance

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Pan starrte mich nun auch an und betrachtete meine Augen. Endlich erwachte ich und zog meine Hand weg. Darauf fing Pan an zu Grinsen und sagte, dass ich verloren hatte. Ich verdrehte meine Augen und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Plötzlich sah ich, dass ich sein Blut an den Händen hatte und rieb es weg.

Am Abend fand eine kleine Feier statt. Angeblich wurde sie für mich und Henry gegeben, da wir nun endlich angekommen waren, wie Kite mir erklärte. Doch ich saß nur am Rand herum und starrte ins Feuer. Henry hatte jedoch seinen Spaß.

Pan spielte auf seiner Panflöte, während die anderen mit glücklichen Gesichtern umher tanzten. Der Wind war fast still und ließ den Tönen Platz. Erst als ich genauer hin hörte merkte ich, dass es ein wunderbarer Klang war, aber mir war wirklich nicht nach Tanzen zu Mute. Es erinnerte mich zu sehr an Zuhause.

Ich wollte nur wieder bei meiner Familie sein. Ich vermisste sie bereits. Aber Pan würde mich wahrscheinlich lieber töten, als mich wieder gehen zu lassen. Weswegen auch immer.

Ich bekam einen Schrecken, da ich kurz weg getreten war und er nun vor mir stand. Pan streckte mir seine Hand hin und fragte, warum ich nicht tanzen wollte.

Ich begründete mit, dass ich gerade nicht in der Stimmung war und dass ich nicht wirklich gut tanzen konnte.

Doch er zog mich gegen meinen Willen auf die Füße und riss mich ins Getümmel. Er steckte seine Panflöte beiseite und hielt mir beide Hände hin. ,,Ich werde es dir beibringen!", lächelte er mich nett an. Obwohl ich nicht wirklich Lust auf kleine Späßchen hatte, folgte ich ihm.

Ich glaubte es kaum, aber er hatte es in Sekundenschnelle geschafft, dass meine Stimmung sich verbessert hatte. Pan tanzte mit mir herum und ich fühlte mich gleich besser. Nach einer Weile waren wir fast die einzigen auf dem Platz. Doch das machte mir und ihm anscheinend auch nichts. Die anderen sollten und konnten deutlich sehen, dass es uns Spaß machte, zusammen zu tanzen.

Es vergingen mindestens 20 Minuten, in denen wir uns nur anlächelten und sich unsere Hände berührten. Wie im Märchen...

Doch mit einmal übergab er mich Kite, womit das Märchen beendet war. Ich ließ ihn los und fragte wo er hin wollte, aber er antwortete mir nicht mehr. Kite zog mich wieder zu sich und fing an zu tanzen. Seine Schritte waren viel schneller als Pans woran ich mich erst einmal gewöhnen musste. Nach ein paar Minuten stiegen die anderen wieder ein und tanzten um uns herum. Ich hatte wirklich nicht gedacht, dass Tanzen mit den Jungs wirklich so viel Spaß machen würde. Kites Stil war elegant... was mich an Jenny erinnerte. Damals hatte sie auch immer versucht mir das Tanzen bei zu bringen, aber ich hatte immer keine Lust mehr. Bücher waren viel besser. Nun fühlte ich mich etwas schlecht, da ich es mir jetzt von den Jungs beibringen ließ.

Irgendwann kam die Zeit in der ich müde wurde, weswegen ich mich bei Kite für den Tanz bedankte und mich wieder auf meinen Baumstumpf setzte. Es war jetzt schon etwas her, dass Pan das Lager verlassen hatte. Deswegen kam ich wieder hoch und ging in den Dschungel hinein. Irgendwo musste er ja sein, denn er war in diese Richtung gelaufen, in die ich auch eingebogen war. Ein kleines beleuchtetes Baumhaus tauchte vor meinen Augen auf. Ich schaute nach oben und erkannte grelles Licht, was wohl von einer Laterne stammen musste, die hoch oben neben dem Baumhaus hing.

Ich setzte den ersten Fuß auf die Leiter und kletterte hoch. Natürlich vergaß ich anzuklopfen und riss die Luke einfach auf. Pan stand mit nacktem Oberkörper über mir und wollte sich gerade sein Hemd wieder anziehen. Ich spürte richtig wie sich mein Gesicht rot färbte. ,,Komm rauf...", entgegnete er dann. Ich schwieg vor mich hin und schloss langsam die Luke, als ich im Baumhaus stand.

Ich hatte mich wie ein braves Mädchen aufgestellt und blickte förmlich zu Boden. Pan kam auf mich zu und fasste an mein Kinn. ,,Hast du dir Sorgen gemacht?", lächelte er mich an. Ich schüttelte meinen Kopf und wollte eine Erklärung nennen, doch es schien mir unwichtig, weswegen ich lieber meinen Mund hielt.

Er fasste an meine Hände und fing wieder an zu tanzen. Erst wollte ich nicht, doch dann ließ ich mich mitreißen. Vorhin hatte ich gesagt das Kites Tanzstil elegant sei. Doch Pans, war ruhig und entspannt. Pan bemerkte schlagartig, dass ich fast vor Müdigkeit umkippte und fing mich auf. Nur schwer konnte ich meine Augenlider noch aufhalten. Jedenfalls konnte ich den Geruch von ihm noch wahrnehmen... Es war ein angenehmer Rosenduft. Der Duft war wie eine Sucht für mich. Er war so beruhigend und wunderbar. Rosen waren wunderbar... in allen Variationen und Formen... Sie sahen sogar noch wunderschön aus wenn sie verwelkt waren. Rosen... waren meine Lieblingsblumen...

Pans Sichtweise

Endlich legte sie ihren Kopf entspannt gegen meine Brust. Ich bemerkte, wie sie ruhig und gleichmäßig atmete. Sie fühlte sich wohl... was mir zusagte. Ich hob sie langsam auf meine Arme, was sie kaum noch mitbekam. Ich legte sie auf mein Bett und deckte sie zu. Doch als ich aufstehen wollte hielt sie meine Hand fest. Sie zitterte etwas was mir verriet, dass sie es eigentlich gar nicht erst wollte. Sie hatte sich gerade erst dazu entschieden meine Hand zu greifen. ,,Bleib doch hier...", sprach sie mit leiser Stimme. Und ich nickte darauf. Bis sie schlief...

Jennys Sichtweise

Es war so langweilig in einem kalten Kerker zu sitzen und niemanden zu sprechen zu haben. Ich hörte jede Sekunde wie die Wassertropfen der Gitterstäbe auf den kalten Steinboden klatschten. Ja... es stimmte. Die böse Königin hatte mich gefangen genommen und die Truppe meines Vaters hinrichten lassen. Ich hatte keine Ahnung, ob mein Vater schon nach mir suchen ließ. Es war schon ewig her, dass ich eine Menschenseele zu Gesicht bekommen hatte, doch mit einmal stand eine Person vor meiner Zelle. Sie marschierte an den Gitterstäben vorbei und stand plötzlich vor mir. Sofort raffte ich mich auf und kniff meine Augen etwas zusammen. Ich konnte nur eine dunkle Gestalt erkennen, die einen Umhang trug.

Der Junge fragte ob er mir helfen sollte zu entkommen, aber ich schwieg fürs erste. Dann zog er seine Kapuze nach hinten und sprach: ,,Kennst du mich schon nicht mehr oder warum beantwortest du meine Frage nicht?

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Ich freue mich, dass du bis hier dabei bist :)

 


Heartless (Once Upon a Time/ Peter Pan FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt