Die Schlacht um die Hornburg

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 Die ersten Pfeile sirren durch die Luft und ein Uruk nach dem anderen fällt ächzend zu Boden.

Ihre Fackeln erlischen allmählich auf dem feuchten Boden und lauter Kampflärm dominiert in der eisigen Kälte der Vollmondnacht.

„Pfeile los!“ brüllt Aragorn, welcher das Kommando über den ersten und zweiten Ring übernommen hat und sofort schießen die Fußsoldaten, welche im inneren des Walls stehen, ihre Pfeile und Bolzen in die Luft und erneut fallen Uruks auf der anderen Seite.

„Diese Burg hat viele Belagerungen standgehalten!“ versichert unser Onkel und dreht sich zu Éomer und mir um. „Éomer, ich möchte, dass du dich mit Aragorn zusammen um den Wall kümmerst – Karliah, du hast den Befehl über die Verteidiger am Boden. Wenn es nötig sein sollte, ist es dir gestattet die Tore zu öffnen. Aber versuche dir Burg erst von innen zu verteidigen und das Tor zu schützen.“

Mit einem Nicken stürmen mein Bruder und ich sofort davon, beide unsere Schwerter gezückt und wir trennen uns an einer schmalen Treppe.

„Karliah, warte!“ hält eine Stimme mich zurück, doch es ist nicht die meines Bruders... Sie ist eher tief und brummen...

Gimli kommt mit schnellen Schritten auf mich zu gerannt und bleibt völlig außer Atem vor mir stehen.

„Nicht so schnell, Herr Zwerg!“ lache ich und grimmig blickt der Rothaarige zu mir auf. „Wohin willst du?“ frage ich nach, nachdem ich keine weitere Reaktion auf das Vorherige bekommen habe.

„Meine Axt soll heute noch Gebraucht werden – und nicht nur, um dem Elben eine rüber zu hauen!“ sagt er voller Euphorie und hält seine Axt kampfbereit neben seiner Hüfte. Verschmitzt grinse ich dem Zwerg entgegen und nehme mein Schwert in beide Hände.

„Lass uns Orks jagen!“ rufe ich, während ich bereits die Stufen hinabstürme, direkt in Richtung des Tores, wo bereits ein reges Treiben herrscht.

„Was ist hier los?“ lautet meine erste Frage, die einem Befehl zur Antwort ziemlich gleich kommt.

„Sie haben einen Rammbock! Sind aber noch nicht bis hier gekommen!“ ruft einer der Schützen, die über dem Tor postiert wurden.

„Wie viel Zeit bleibt uns noch?!“ schreie ich hinauf und er reckt fünf Finger in die Höhe.

„Gimli! Du hast den Befehl über den Bodentrupp! Ich muss zu Aragorn!“ sage ich und mit einem Nicken gibt der Zwerg mir zu verstehen, dass er hier alles unter Kontrolle haben wird.

Ohne ein weiteres Wort stürme ich die Treppenstufen hinauf, renne an den Schützen vorbei und komme erst wenige Zentimeter vor Aragorn und meinem Bruder zum stehen, welche mich fragend ansehen.

„Das Tor! Gebt den Schützen den Befehl das Tor zu verteidigen! Die Orks dürfen es nicht erreichen!“ bringe ich außer Atem hervor und sofort gibt der Dúnedain den Befehl zum Angriff.

„Danke!“ rufe ich noch kurz, bevor ich meinen Weg zurück wieder antrete.

Unten angekommen bemerke ich, wie panisch die Soldaten auf das Tor blicken, welches nur durch mehrere Holzbretter verkeilt ist. Doch es ist bereits zu spät. Der Rammbock hat sein Ziel erreicht und schlägt unerbittlich auf das Holz ein.

Ein dumpfer Schlag folgt auf den Nächsten und das Tor ist dem Bersten nahe.

„Holt Bretter, Fässer, Steine oder sonst was! Sie dürfen das Tor nicht durchbrechen!“ schreit Gimli den Befehl und die Soldaten scheinen auf ihn zu hören denn bis auf wenige, welche mit gespannten Bogen und gezückten Waffen Acht geben, beginnen die anderen damit, alles was sie in die Hände bekommen vor das Tor zu stapeln.

Der Herr der Ringe FanFiction - Die Vergessene TochterWhere stories live. Discover now