The Coffee Of My Life (Minsung Ff)

Kapitel 13

Han Jisung Point Of View:

"So, und wie locken wir Felix jetzt her?", fragt Chan und wendet seinen Blick zu der Gruppe, welche sich schon einen Tisch gefunden hat und auf die Getränke wartet, die ich gerade für sie zubereite. Währenddessen kann ich erkennen, dass sich mein bester Freund neben Hyunjin gesetzt hat und die zwei sich prächtig unterhalten.
Changbin allerdings sitzt etwas am Rand der Gruppe und starrt Löcher in die Luft, während Mark und Jackson zumindest versuchen, ihn in ihr gerade eigentlich ziemlich gut funktionierendes Gespräch einzubringen, was aber so scheint, als würde dies scheitern.

"Jisung! Hörst du mir überhaupt zu?", reißt mich der blonde Australier aus meiner Beobachtung und verschränkt seine Arme.
"Äh, was?", frage ich etwas unbeholfen, da ich tatsächlich nicht aufgepasst habe. "Also nicht.", seufzt Chan und reibt sich seine Schläfe. Da ich immer noch nicht verstehe, was der Ältere meint, erkundige ich mich: "Was 'Also nicht'?"
"Dass du mir nicht zugehört hast!", erwidert Chan nun verzweifelt, was ich mit einem nervösen Lachen bestätige. Der Ältere von uns seufzt nun und greift zu seinem Mobiltelefon, welches er eigentlich immer in seiner Hosentasche dabei hat.
"Was hast du vor?", stelle ich meine in den Kopf geschossene Frage.
Chan beginnt zu grinsen.
"Das wirst du schon sehen."
Nun wählt Chan einen seiner Kontakte, wobei er mich dabei nicht auf sein Handy blicken lässt. Erst als es beginnt zu piepen, stellt der Junge seinen Hörr auf Lautsprecher und legt sein Telefon auf den Tisch.
"Wen rufst du denn jetzt an?", frage ich ungeduldig. Genervt sieht mich Chan an und erwidert: "Schau doch selber."
Seiner Bitte nachgehend, blicke ich auf das Display, des sich auf der Theke befindenden Telefons.
"Na toll, ich hätte mir eh denken können, dass es Felix ist.", murmle ich zu mir selbst, was den Älter kichern lässt.
"Du sagst kein Wort.", ermahnt mich mein Chef und atmet tief durch.
"Ich werde das alleine klären, ok?" Ein stummes Nicken meinerseits lässt den Australier zufrieden lächeln.

Einige Male hören wir noch, wie es Piept, bis Felix tatsächlich abhebt und den Älteren begrüßt: "Hallo?"
Seine Stimme klingt eher nach einem genervten Brummen, als nach einem fröhlichen und heiteren von mir gewohnten Felix.
"Was brauchst du?", fragt er nun etwas genervt. Chan lächelt leicht und stellt sich dann blöd: "Warum denn so schlecht gelaunt?"
Kurz herrscht Stille am anderen Ende des Hörers.
"Felix?", fragt der Ältere dann nach. "Ja, äh, alles gut." Der Jüngere atmet hörbar durch und spricht: "Ich bin nur nicht so gut drauf. Was brauchst du denn?"
Chans Lächeln wird breiter, was mir Zuversicht gibt, dass alles genau nach Plan läuft.
"Naja, wir haben im Moment sehr viel Kundschaft... und Jisung hat sich für heute krank gemeldet.", redet Chan um den heißen Brei herum.
Allmälig verstehe ich, was er vor hat und grinse den Blonden an.
"Und was hab ich damit zu tun?", fragt Felix etwas leiser.
"Ich schaffe das alleine nicht.", versucht Chan es so gut wie möglich auf den Punkt zu bringen.
"Ich brauche deine Hilfe...", vollendet der Blonde gespielt tragisch seine Bitte.
Erneut ist es still auf der anderen Seite, ehe Felix etwas verzweifelt meint: "Aber ich bin heute doch nicht im Dienst"
Da Chan anscheinend mit dieser Aussage gerechnet hat, grinst er erneut. "Ja aber ich schaffe das wirklich nicht. Bitte hilf mir.", fleht Chan.
Der Junge auf dem anderen Ende der Leitung muss schnauben.
"Sorry Chan, ich habe heute weder Lust, noch Zeit."
Verzweifelt blicke ich meinen Chef an, doch diese beruhigt mich mit einem einfachen Lächeln.
"Was hast du denn?", fragt Chan unschuldig.
"Ich weiß ja, dass du nicht so gerne hier arbeitest, aber willst du mir diese Bitte wirklich abschlagen?" Erneut ist es still am anderen Ende.
Der ältere Australier seufzt laut und meint dann: "Na schön, wenn du nicht möchtest... ich werde das alles irgendwie selber regeln. Danke für die Mühe.", mit diesen Worten legt mein Chef auf und blickt mich an.

Irgendwie bin ich enttäuscht von Felix, ich habe schon gewusst, dass er so gut es geht versucht zu vermeiden, sich in Changbins Nähe aufhält, aber wenn man bedenkt, wie Chan ihn darum gebeten hat, ihm zu helfen und er dies ablehnt, obwohl Chan uns immer zu Seite steht und alles für uns tun würde, ist das schon etwas traurig. Obwohl dies nicht echt ist.

Meine Stimmung befindet sich im Keller, ich habe so viel dafür gegeben, Changbin und Felix dazuzubringen, miteinander zu sprechen und der Dummkopf lässt sich diese Gelegenheit einfach so entgehen.

Chan scheint meine miesgelaunte Stimmung zu bemerkten und beruhigt mich: "Keine Sorge Jisung, Felix wird gleich anrufen." Verwirrt blicke ich in sie Augen des Blonden. "Achja? Was lässt dich da so sicher sein. Er hat ziemlich klar ausgedrückt, dass er nicht kommen will."
Der Älter lächelt mich warm an und klärt mich auf: "Er wird mich nicht hängen lassen. Vertraue auf seine treue. Er würde alles für uns tun, egal wie unangenehm ihm eine Situation wird."
"Und du Arsch nutzt das eiskalt aus?", lache ich. "Hey! Du willst, dass er herkommt.", streitet Chan ab. Doch bevor ich mir etwas darauf erwidern kann, klingelt auch schon das Handy des Älteren und auf dem Display erkenne ich Felix' Namen.
"Siehst du? Ich sagte, er lässt mich nicht im Stich." triomphiert der Ältere und hebt ab.
"Ach leck mich, ich komme in 10 Minuten.", mit diesen Worten legt Felix auf.

Erleichtert atme ich aus und grinse Chan dankend an. "Was würde ich nur ohne dich machen.", frage ich an den Älteren gewendet.
"Na jedenfalls ziemlich verzweifeln, da Felix nicht kommen würde." Wir beide lachen und in diesem Moment fällt mir auf, dass es schon ein Weilchen her ist, seit dem er so gelacht hat.

Unerwartet umarme ich meinen besten Freund und vergrabe meinen Kopf in seiner Halsbeuge. "Ich bin froh, dass du wieder lachst. Es steht dir nämlich." Mit diesen Worten löse ich mich von dem etwas überumpelten Chan, der meine Umarmung nicht kommen sehen hat und trage die nun fertig zubereiteten Getränke auf den Tisch der kleinen Gruppe, in der ich Hoffnung Felix bald dort sitzen zu sehen.