Kapitel 8

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Sicht Leyla:
Noch immer bin ich unschlüssig ob ich die Einladung von Herrn Ahlbeck annehemen soll und doch stehe ich jetzt hier, vor dem Spiegel in meinem Büro. Mühasam versuche ich meine Löwenmähne zu bändigen. Ein erdiger Farbton umrandet meine braunen Augen. Schließlich streiche ich nocheinmal mein rotes Abendkleid glatt und frage mich selbst, was dieser Aufzug überhhaupt soll. Ein Cocktail mit deinem neuen Kollegen Leyla. Mehr ist es nicht. Und du? Du siehst aus, als wolltest du über den roten Teppich laufen wollen. Ich atme mehrmals tief durch, klemme mir eine Haartsrähne hinter mein rechtes Ohr, wodurch mein mit einem Strasssteinchen besetzter Ohrring noch mehr zum Vorschein kommt. Es nutzt nichts, entweder jetzt oder gar nicht. Ein wenig aufgeregt bahne ich mir den Weg in die kleine Bar auf dem oberen Deck. Ein Tisch am Fenster ist noch frei. Ich setzte mich. Herr Ahlbeck ist nirgendwo zu sehen. Warscheinlich bin ich viel zu früh dran. Wenn in den nächsten Stunden irgendjemand meine Hilfe bräuchte würde ich vermutlich durchdrehen. Ich spüre wie mein Herz irgendeinen meinem Kopf unbekannten Plan verfolgt. Mein Gott Leyla! Er ist doch so viel jünger als du! Um mich abzulenken schaue ich auf den kohlrabenschwarzen Ozean herab. Im Mondschein verliert er seine wunderschöne türkisblaue Farbe. Die Tische um mich herum sind in ein warmes Licht getaucht und spiegeln sich in de großen Glasfronten vor mir. Ich denke über so vieles nach, dass ich völlig die Zeit vergesse. Über Zoe, meine Fehler und das, was die Zukunft wohl bringen wird. Erst als mich eine raue und dennoch warme Stimme trifft erwache ich aus meinem Dornröschenschlaf. ,,Schön, dass Sie doch gekommen sind, Sie sehen wunderschön aus, Leyla."Seine Worte lassen mich zu ihm blicken. Wie sanft er meinen Namen betont. Sein Blick klebt förmlich an mir. Er setzt sich und fährt sich kurz durch sein braunes Haar. Wäre der Raum nicht so gut klimatisiert würde ich unter seinem Blick vermutlich dahinschmelzen. ,,Wollen wir etwas trinken?", ringe ich mir nach einem Augenblick der Stille ab. Er nickt und bestellt uns leider nur ein Glas mit zwei Strohhalmen. Ich hätte mir definitiv nicht das selbe Getränk aussuchen sollen. Wie dumm von mir. Während er noch mit der Bedinung spricht bemühe ich mich nicht wieder wie eine Tomate anzulaufen. Aussichtlos, ich verliere den Kampf. Als er mich anschaut landet wieder dieses freche Grinsen auf seinen Lippen. ,,Wie eine Erdbeere", spricht er meine Gesichtfarbe an. ,,Wohl eher eine Tomate", schieße ich zurück. ,,Aber Erdbeeren sind süßer", er spricht leiser, beugt sich ein wenig über den Tisch. Ich spüre, wie sich die Farbe von einer süßlichen Frucht in ein brennendes Streichholz verwandelt. ,,Darf ich Sie was fragen?" ,,Äh ja...ich denke schon." ,,Okay. dann Frage um Frage. Erst ich, dann Sie." Ich nicke und überlege verzweifelt, was ich ihn gleich fragen könnte. ,,Ungewöhnlich, ich weiß, aber...könnten Sie sich vorstellen mit mir auf Safari zu gehen?" Verwundert starre ich ihn an. Ich weiß nichts über ihn, gar nichts und soll mit ihm Zebras anschauen? Sofort erinnere ich mich an den Aushang an der Rezeption. Was soll ich ihm denn jetzt antworten? Unsicher streiche ich mir eine weitere Strähne hinter mein rechtes Ohr.

safari of heartsWhere stories live. Discover now