die übrigen Tage

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Die Tage vergingen immer schneller. Yuris Anfälle traten immer öfter auf und Viktor machte sich immer mehr Sorgen. Er wollte keinen Tag ohne Yuri verbringen müssen. Also nahm er sich so oft wie es nur ging frei, um so viel Zeit mit ihm zu verbringen, wie es nur möglich war. Die Tage, die Yuri im Krankenhaus verbrachte, häuften sich. Eines Tages, als sie wieder wegen einem Anfall im Krankenhaus waren, bekam Yuri mit, wie die Ärzte sich über ihn austauschten. Erst dadurch erfuhr Yuri was mit ihm nicht stimmte. Davor wollte es ihm keiner sagen. Zuerst war er etwas beleidigt, da Viktor ihm nichts davon erzählt hat aber schließlich war er froh, dass er ihm nichts erzählt hatte. Er hatte ihm viele negative Gedanken erspart. Viktor wollte doch einfach, dass Yuri ein paar Tage mehr normal sein konnte, ohne zu wissen, dass er vielleicht bald sterben wird. Dadurch, dass er letztlich die Wahrheit über sich erfahren hat, plagten ihn Vorwürfe. Er konnte doch nicht einfach Viktor zurücklassen. Er wollte ihn nicht alleine lassen. Das konnte er ihm nicht antun. Jedesmal, wenn er Viktor darauf ansprach und sich förmlich entschuldigte, streitete Viktor Yuris Vorwürfe gegen sich selber ab und meinte, dass Yuri überhaupt nichts dafür kann. "Ich liebe dich, Katsuki Yuri, und daran wird sich auch in hundert Jahren nichts ändern!" Dieser Satz ging Yuri immer wieder und wieder durch den Kopf. Oft musste er einfach anfangen zu weinen, denn er wollte Viktor nicht verlassen. Er wollte für immer an seiner Seite bleiben. Und das wusste Viktor. Er wollte nicht darüber nachdenken, wie es weitergehen sollte, wenn Yuri nicht mehr da wäre. Es versuchte es zu vermeiden daran zu denken. Viktor war emotional stark, doch selbst er konnte dem nicht standhalten. Wenn er sah, wie Yuri sich wegen seiner Krankheit den Kopf zerbrach, versuchte Viktor zu lächeln. Doch jedesmal kamen ihm Tränen aus den Augen. Er umarmte Yuri und heulte mit. Manchmal endete es damit, dass beide anfingen zu lachen, weil sie nicht  wussten, wie sie ihre Emotionen unter Kontrolle bekommen. 

Yuri konnte jeden Moment einen Anfall bekommen. Zudem wurden die Anfälle immer schlimmer und gefährlicher. Yuri ging es immer schlechter und an manchen Tagen konnte er nicht mal aus dem Bett, ohne gleich umzukippen. Viktor kümmerte sich so gut es ging um Yuri. Er brachte ihn regelmäßig zur Kontrolle ins Krankenhaus. Sie mussten manchmal nur einige Minuten, manchmal auch eine Stunde vor einem Raum auf relativ unbequemen Stühlen warten. Mit jedem weiteren mal, mit dem sie durch die kahlen und leeren Gänge laufen mussten und den typischen Geruch eines Krankenhauses wahrnahmen, hassten sie es immer mehr. Doch sie mussten hin. Anders ging nicht. Beide waren froh, wenn sie sich zu Hause nebeneinander aufs Bett oder aufs Sofa kuscheln konnten und einfach entspannen oder fern gucken konnten. Trotz der Umstände machte es Yuri mehr als glücklich zu Hause mit der Liebe seines Lebens zu sein.

Beide legten sich wieder schlafen und deckten sich mit der großen warmen Decke zu. Yuri schlief sofort in Viktors Armen ein. Doch Viktor hatte Probleme einschlafen zu können. Er wollte sich keine Gedanken über die Zukunft machen, doch sie kamen einfach aus dem nichts. Viktors Augen füllten sich mit Tränen. Sie kullerten an den Wangen runter und tropften auf die Bettdecke. Viktor küsste sanft Yuris Stirn und versuchte einzuschlafen. Nach einigen langen Minuten, die sich wie Stunden anfühlten, gelang es ihm endlich. In der Nacht hatte er einen bösen Traum.

Yuri on Ice - Wie Zeit vergeht | FFWhere stories live. Discover now