5.disappointment

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Der nächste Tag verläuft wie in einem Film.

Grade als alle in einer totalen Stimmung sind, hat Francesco sich vor Marta gekniet und um ihre Hand angehalten.

Mariell war natürlich diejenige die am meisten geweint hat.

Und da wären wir...

Ich lege meine Arme um ihre Schulter und nehme sie fest in den Arm.

Sie schnauft und schlingt ihre Arme auch um mich herum.

Wir stehen in mitten meiner feiernden Familie und alle gratulieren das frisch verlobte Paar.

,,Es macht mich so glücklich" flüstert sie und vergräbt ihr Gesicht in meinem Hals.

Ganz sachte gebe ich ihr einen Kuss auf die Stirn.

,,Es fügt sich alles Matteo. Ich glaube, dass es alles endlich ein Ende hat" höre ich sie und ich höre nur sie.

Alles andere blende ich aus.

Ich weiß natürlich, was sie meint.

Jedoch ist es für mich nicht so und ich sehe es auch nicht so.

Aber ich will es ihr nicht sagen, da sie damit so glücklich ist.

So glücklich mit dieser Lüge.

Ich werde sie immer schützen.

Es war mein Versprechen an ihr und dieses werde ich mit all meiner Kraft halten.

Sie wischt sich erneut die Tränen aus den Augen, was mich schmunzeln und all die Gedanken vergessen lässt.

Ich nehme ihre Hände in meine und beginne wieder zu Tanzen.

Fran und Marta werde ich später gratulieren.

Sie sind noch immer total belagert von allen.

Und dann stößt auf noch die verheulte Tina zu uns und fällt Mariell in die Arme.

Wieder stehe ich nur daneben und muss schmunzeln.

Wieder stehe ich da mit meinem schlechten Bauchgefühl.

Ich muss jetzt endlich ins Büro.

Ich wende mich zu den beiden, aber die sind so vertieft in ihrem Gespräch, dass sie mich garnicht wahrnehmen.

Francesco wirft mir einen gequält aber belustigen Blick zu und die anderen sehe ich nur als Menge.

Langsam wende ich mich von den Feierlichkeiten ab und trete vom Garten ins Haus.

Ich liebe es hier.

Es entspricht viel mehr uns und unserer Kultur.

Aber hier fühle ich mich so weit weg von Vater und Mutter und das ist das schlimmste.

Zwischendurch hab ich versucht es bei Fran anzusprechen, doch dieser hat es nicht an sich herran gelassen.

Er ist ganz zufrieden mit dem ruhigen Leben, welches wir grade führen.

Obwohl wir alle wissen, dass es nicht von Dauer ist.

Einige der anderen Familien haben bereits Koalitionen angeboten, die wir aber nicht eingehen werden.

Denn wir sind die Lucchases.

Immer tiefer komme ich in dieses verschachtelte Haus, welches mein Namensgeber einst erbaute.

Großvater.

Seit seinem erbauen hat sich nicht viel geändert.

Bloß die Menschen die es bewohnen wurden mehr.

Omertà & Pentito Where stories live. Discover now