Kapitel 26

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„KLETTERT AUF DIE BÄUME!!!!" rief eine männliche Stimme.

Als ein etwas größerer Mann, zu dem wir die Stimme zufügen konnte an uns vorbei rannte, nahmen wir ebenfalls ein Platz auf dem letzten Baum am Abgrund ein. Wir blickten den Mann mit der Kapuze ganz tief im Gesicht an und erkannte nur einen blonden Bartwuchs.

„Fili, was machst du hier? Ich dachte,..."
„... wären zermatscht? Irgendwo Tod? Nein, wir sind in einen schmalen Fluss gelandet."

Er nahm die Kapuze ab und strahlte uns an. Kili nahm ihn sofort in den Arm und freute sich umso mehr.

„Aber wo hast du Emilia gelassen?" wollte er traurig in Erfahrung wissen.
„Das ist der Punkt. Ich musste sie zurücklassen um euch in Kenntnis zu setzen."
„WAAS? Du hast sie einfach sich selbst überlassen?" fragte ich unverständlich.

* Bisher bei Fili und Emilia*

Es waren einige Zeit vergangen, seit wir in einem schmalen Fluss mit enormer Tiefe geflogen waren. Mein gesundheitlicher Zustand war nicht sehr beschädigt, was man von Emilia nicht behaupten konnte. Sie lag noch immer neben mir in diesem kleinen heruntergekommenen Holzhäuschen. Ihre Augen waren noch immer geschlossen. Ihre blonden Haare hatten sich im Blut getränkt, welches ich durch ein Stück nassen Stoff von meiner Bekleidung abbinden konnte. Ich wollte nicht, dass sich die Wunde entzünden würde, wenn noch Dreck hinein kam.

Kili würde mich umbringen, wenn er erfahren würde, dass es ihr nicht gut gehen würde. Ich möchte mir nicht ausmalen, was Thorin mit mir machen würde, wenn er von ihrem Zustand mitbekommen würde. Ich wollte mir darüber keine Gedanken machen. Ein Blick hinaus und ich konnte nicht sagen, warum hier in einer kleinen Zufluchtshöhle ein kleines Häuschen stand. Ich meinte, es war zwar schon sehr heruntergekommen, aber irgendwann mussten doch hier welche gelebt haben.

An ein Feuer konnte ich auch nicht denken, da mir Holz und trockene Steine plus Holzstäbchen fehlten. Doch als ich bemerkte, dass Emilia zitterte, zog ich reflexartig mein Oberteil mit dem Pelz aus und legte es ihr über den Körper. Schnell beruhigte sich das Zittern und sie schien wieder weggetreten zu sein. Ich seufzte hilflos auf und musste meine Schwäche ertragen.

Ich hasste es zu Warten. Ich wollte mitten im Abenteuer stehen und nicht hier fernab davon. Wie es wohl den anderen ergangen waren? Vor allem Kili würde sich sicherlich Vorwürfe machen? Ich meinte, wer konnte schon wissen, dass ein Mädchen wie es Emilia war auch verletzt sein konnte. Hatte es ein Dimension auf ihre Macht, wenn sie erfuhr, dass sie verletzt wäre? Ich hatte vor nichts mehr Angst, wie, wenn sie noch einmal ohne Rüstung ausrasten würde.

„Kii...lii!" krächzte eine mir bekannte Stimme.

Mein Blick erfasste, die blassen Lippen von Emilia und ich bekam mit wie sie sich bewegten. Sie sagten immer den selben Namen.

„Nein, Kili ist bei den anderen. Du bist mit mir in die Tiefe gefallen." erklärte ich ihr ruhig.

Sie kniff ihre Lider schmerzhaft zusammen, obwohl sie weder mit enormen Lichteinfällen konfrontiert wurde, noch hatte sie ihre Augen offen gehabt.

„Hast du Schmerzen?"
„Du musst so schnell wie es geht zu den anderen. Sie brauchen dich." murmelte sie vor sich hin.

Ich blieb auf der Stelle sitzen und besah mir ihren Versuch in Richtung Wand zu bewegen, doch das gelang ihr nicht. Irgendwann ließ sie schmerzhaft an Ort und Stelle bleiben.

„Es fühlt sich an als wären sämtliche Knochen in mir gebrochen." stellte sie fest.
„Emilia, bleib liegen. Ich werde dich auch hier sicher nicht zurück lassen. Weißt du, was Kili mit mir machen würde, wenn er das wüsste?"
„Fili, hör auf damit. Wir wissen doch beide, dass du mich seit der Begegnung in Beutelsend nicht leiden konntest. Und jetzt sitzen wir hier, ich mit deinem Pelz und verpflichtet miteinander zu reden. Du hast beschlossen mit auf diese Unternehmung zu gehen und du wirst jetzt auch vorgehen und mich hier lassen. Ich werde wieder und dann komme ich nach, aber was bringt es ihnen, wenn ein starker Krieger weit fern von den Gefahren sitzt und darauf wartet, dass jemand, denn er nicht leiden kann wieder heil wird."

Ich hörte ihre melodische Stimme zu und sah sie schließlich fassungslos an.

„So schätzt du mich also ein?"
„Ich schätze dich nicht so ein, weil ich dich nicht so gut kenne, hatte ich mir noch kein Bild von dir gemacht."
„Aber du behauptest es zu wissen!"

Sie sah mich mit Thorins Augen an und ich versank schon fast darin. Nicht, weil ich dabei an meinen Onkel denken musste, sondern wie schön dieses himmelblau war. Ihre Augen waren ehrlich, während der Rest tückisch für ihre Feinde war. Sie hatte das Element: Luft in den Augen und das Element: Feuer im Körper.

„Nein, wieso sollte ich das behaupten, wenn du es sichtlich so verstanden hättest?"
„Weil ich dich schon seit der Zeit in Beutelsend faszinierend finde."

Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*Where stories live. Discover now