Kapitel 51

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„Nein, verdammt, Brüderchen, merkst du nicht, dass sie dich in ihrem Herzen trägt? Du warst, bist und wirst es immer sein. Schon allein, dass ich ihre Stirn küssen wollte, sie dabei hochsah und ich ihre Lippen berührte..."
„WANN?" fragte ich bissig nach.
„Damals als wir gestürzt waren."
„Ach, dass nannte sie also gut gepflegt. War sie wenigstens gut? Hast du es genossen?"

Meine Stimme klang gefährlich ruhig und dennoch schien es Fili Angst einzujagen.

„Es war nur ein versehen. Meinst du wirklich ich könnte dir die Freundin ausspannen? Würdest du mich so einschätzen?"
„Wenn ich ehrlich sein kann? Ja!"
„KILI!!! FILI!!!" durchbrach Thorin unsere Diskussion.
„Merkt ihr das gar nicht? Das zwischen euch ist keine Geschwistersache mehr. Klärt das auf normale Weise. Redet miteinander darüber wie erwachsene Leute. Kili, greif deinen Bruder nicht immer an nur weil er dein Mädchen ohne Hintergedanken nur ein Kuss aufgesetzt hatte, den er hoffentlich gleich gelöst hatte..."

Thorin sah Fili fragend und sogleich flehend an. Doch mit einem einfachen Nicken war seine Worte bestätigt.

„... Außerdem war das nur ein Einbildung vom Arkenstein, welcher uns glauben ließ, wir sehen sie. Schaut euch doch an, ihr seit noch immer von diesem Schein geblendet. Wenn ihr Emilia seht, denkt ich automatisch an diese Halluzination anstatt sie zu nehmen, wie sie wirklich ist. Also ich war auch traurig als ich erfahren hatte, dass sich meine Tochter mit Smaug davonflog und nun herauskam, dass es dieses Mädchen nie in meiner Welt existiert hatte. Wir müssen anfangen, diese Frau neu kennen zu lernen um dann erst zu sagen, ja, dass ist sie. Und bis dahin will ich kein Gestreite mehr von euch hören. HABEN WIR UNS VERSTANDEN?"
„JA, Onkel!" gaben wir kleinlaut bei.

„Wie geht es euch eigentlich?" drang Bofur aus der Stille.
„Außer von den Prellungen her, eigentlich gut." meinte Fili.

Der Zwerg mit der Mütze sah mich fragend an und erwartete eine ordnungsgemäße Antwort.

„Sieht schlimmer aus wie es ist."

Augenblicklich klopfte es an der Tür, die sich langsam öffnete und dahinter kam ein kleines Mädchen hervor.

„Entschuldigt mich, aber ich wollte nach den Zwergen sehen." lächelte sie uns freundlich an.
„Komm nur herein." empfing Bilbo die Kleine herzlich.

Sie kam herein geschlichen, schloss mit Bedacht die Türe langsam und leise. Sie lief lautlos über den Boden zu uns hinüber.

„Solltest du nicht schon längst schlafen?" wollte Dwalin unsicher wissen.
„Ich konnte nicht schlafen, da Mama noch bei Großvater ist und mit ihm über eure Freilassung diskutiert. Sie muss sich anscheinend eine Predigt von ihm anhören, schließlich dient sie auch ihm und nicht dem euren."
„Verständlich, hoffentlich ist die Diskussion nicht allzu heftig."
„Mama, hatte schon so oft mit ihm darüber geredet. Weil er sie nach dem Tod seiner Frau beschützen wollte, deswegen auch die Verlobung mit dem Elben Amrod. Er war in seinen Augen ein würdiger Ehemann und doch wollte das Schicksal ihre Wege nicht zusammenführen. Versteht Thranduil in dieser Hinsicht, er wollte einen Elben für sie und keinen Zwerg."
„Ich kann ihn verstehen, schließlich wäre ich auch nicht davon angetan, wenn ein Zwerg mit einer Elbe zusammen leben möchte, aber ich würde es ihnen nicht unterbinden, weil ich es einst vor vielen Jahren auch wollte."

„Großvater denkt darüber anders und gegen den sturen Kopf meiner Mutter kommt nicht einmal Dain oder Kali an."
„Aber nicht etwa den Kali und Dain II?" - Balin.
„Dain II Eisenfuß und Kali. Sohn von Liren."
„Woher kennt deine Mutter diese zwei?" - Thorin.
„Sie waren vor drei Jahren zu Besuch hier und schienen ebenfalls ziemlich angetan von der Idee sie zu Frau zu nehmen. Allerdings hatte nicht Thranduil abgelehnt sondern sie selbst."

Das Mädchen lachte erinnerungsvoll auf.

„Sie hatte mir damals gesagt, dass sie mit keinem von ihnen klar kam. Ihr müsst wissen, sie setzt ihre Maße sehr hoch schon fast perfekt, möchte ich meinen."
„Sirenia, erzählt uns noch mehr über die Äußerungen deiner Mutter über die zwei Zwergenfürsten?" bat nun Dwalin höflichst.
„Nun, wo soll ich nur anfangen: Wir nehmen doch am Besten den Stummen zu erst. Wie soll sie sich mit jemanden verständigen, der nur durch die Gedankenwelt kommunizieren möchte. Sie möchte mit ihrem Mann reden können und nicht schweigend vor sich hin leben. Außerdem wollte sie mir das Licht der Sterne nicht verwehren durch eine Heirat mit ihm...."

Die Wiedergeburt des Arkensteins *beendet*Donde viven las historias. Descúbrelo ahora