Hallo Schwester

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„Eure Schwester.", ergänzt Odin noch.
Ich starre nur geschockt vor mich hin. Ich kenne diesen Namen, ich habe eine Form im Kopf, aber ich kann sie nicht definieren. Woher? Wann? Wieso?
„Unsere was?", fragt Thor außer Atem.
„Ihre gewalttätige Gier überforderte mich. Ich hatte sie nicht unter Kontrolle, also... sperrte ich sie ein, schloss sie weg. Sie zieht ihre Kraft aus Asgard und..."
Ich schaue auf, sowohl Loki, als auch Thor wollen es nicht glauben.
„Und wenn sie erst dort ist, wird ihre Macht grenzenlos sein."
Thor schüttelt ungläubig den Kopf.
„Was immer sie ist, wir... wir können sie aufhalten, gemeinsam. Wir treten alle gegen sie an."
„Nein werden wir nicht. Denn mein Weg ist nun ein anderer.", Odin schaut zur Seite, aber Thor nicht direkt an.
„Ihr müsst euch ihr allein stellen."
Odin macht eine Pause.
„Ich liebe euch, meine Söhne... Serena..."
Ich schaue ihn an. Ich merke, dass Loki's und Thors Augen glitzern und meine bleiben auch nicht trocken.
„Seht euch das an.", Odin zeigt auf die See hinaus. Ich drehe meinen Kopf und kann nicht mal erkennen, wo das Meer aufhört und der Himmel anfängt.
„Vergesst diesen Ort niemals. Heimat."
Plötzlich bin ich von goldenen Funken umgeben. Schnell drehe ich den Kopf, aber Odin ist schon verschwunden. Ich schniefe. Loki und Thor erheben sich und Loki streckt mir eine Hand entgegen. Ich nehme sie und ohne sie wieder los zu lassen, gehen wir den Funken zur Klippe hinterher. Sie verteilen sich und verschwinden nach und nach. Ich drehe mich zu Loki und vergrabe mein Gesicht an seiner Schulter. Ich spüre seine Hand auf meinen Haaren, die sanft darüber streichen, um mich zu beruhigen.
Plötzlich wird alles dunkel und ich höre donnergrollen.
„Bruder.", sagt Loki und lässt mich los.
Ich drehe mich zu Thor. Er atmet schwer und ich sehe Blitze an seiner Hand zucken. Er macht eine Faust und sieht uns wütend an.
„Das ist euer Werk.", sagt er bedrohlich.
Loki's Miene verfinstert sich, doch bevor sie aufeinander losgehen, ist ein Zischen zu hören. Wir drehen uns alle gleichzeitig um und ich sehe eine grün, schwarze Wolke, die immer größer wird.
Loki und Thor sehen sich an und gehen darauf zu. Beide verwandeln ihre Kleidung in ihre 'normalen' Sachen zurück. Loki dezent mit seiner Magie und Thor muss natürlich wieder übertreiben und es mit Mjölnir und einem riesigen Blitz machen. Ich laufe ihnen schnell hinterher und der Nebel verwandelt meine Sachen in meine Rüstung.
Wow, ich kann mich gar nicht daran erinnern, dass das Ding so schwer war. Aber zum Glück habe ich endlich mein Schwert wieder in der Hand. Behände und leicht, ziehe ich es und stelle mich in Angriffsposition neben Loki. Dieser schaut mich kurz besorgt an.
Aus der grünen Wolke formt sich eine Gestalt. Sie macht ein paar Schritte nach vorne. Es ist eine Frau in einem engen, schwarzen Kostüm, das hier und da zerrissen ist.
Sie schaut uns der Reihe nach an. Ihr Blick ruht etwas länger auf mir, als auf den anderen Beiden. Ich packe den Griff meines Schwertes fester.
Die grüne Wolke zieht sich zusammen und verschwindet hinter der Frau mit den langen schwarzen Haaren.
„Er ist also tot.", bemerkt sie zynisch.
Keiner von uns sagt etwas.
„Eine Schande, ich wünschte, ich hätts gesehen."
„Du musst Hela sein.", bemerkt Thor nun, „Ich bin Thor, Sohn von Odin."
„Wirklich?", sie wirkt unbeeindruckt, „Du siehst gar nicht aus wie er."
„Vielleicht können wir zu einer Einigung kommen.", sagt Loki mit zusammengezogen Augenbrauen.
„Du, klingst wie er.", abfällig schaut sie ihn an.
Sie schenkt mir wieder einen langen Blick. Es wirkt, als würde sie rausfinden wollen, wer ich bin. Der Nebel in mir zuckt unruhig. Er will am liebsten davonlaufen.
„Kniet nieder.", sagt Hela.
„Wie war das bitte?", fragt Loki.
Hela streckt ihre Hand aus und eine schwarze lange Klinge taucht darin auf. Meine Knöchel werden schon weiß, so feste packe ich den Griff mit beiden Händen und halte das Schwert neben mir bereit.
„Kniet nieder.", wiederholt Hela, „Vor eurer Königin."
„Kannst du vergessen.", Thor macht einen Schritt auf Hela zu.
Er holt aus und wirft Mjölnir auf sie zu. Sie streckt ihren Arm aus und fängt den Hammer in der Luft. Mein Kiefer klappt auf und meine Augen weiten sich.
Vielleicht sollte ich auf den Nebel hören...
Sie hält Mjölnirs Druck mühelos aus.
„D-das ist nicht möglich.", stottert Thor.
Ich mache einen Schritt zurück.
„Schätzchen, du hast ja keine Ahnung, was alles möglich ist.", Hela grinst hämisch.
Es scheint, dass sie den Hammer eindrückt. Ein heller Blitz tritt aus Mjölnir aus und wir gehen alle drei in die Knie und halten den Arm schützend vor den Kopf.
Ich öffne die Augen und sehe den Hammer in mehreren Teilen kaputt am Boden liegen.
Wir sind verloren...
Hela nimmt die Hände hoch und streift sie über ihren Kopf. Ihre Haare verschwinden und ein riesiges schwarzes Geweih wächst stattdessen.
Mein Herz setzt aus und meine Atem stockt.
„D-du! DU!", rufe ich und lasse mein Schwert fallen.
Sie sieht mich mit verengten Augen an. Loki dreht den Kopf zu mir und sieht meine Angst.
Hela bekommt zwei Klingen in ihre Hände.
Loki sieht mich auch ängstlich an, reißt den Kopf hoch und schreit.
„BRING UNS ZURÜCK!"
„NEIN!", schreit auch Thor.
Thor will loslaufen, aber ich sehe schon das Regenbogenlicht. Mein Bauch wird wieder mulmig. Ich öffne die Augen und bereue es direkt. Durch das Licht wird mir schwindelig und übel. Ich sehe durch das ganze Licht Loki und Thor über mir. Thor schaut runter. Ich sehe es gerade so, da packt mich was am Fuß.
„UAAAAH!"
Ich schaue nach unten und sehe nur noch Helas Kopf, da grinst sie schon und wirft mich zur Seite.
Ich knalle gegen die Seite des Bifröst. Zu meinem Erstaunen gibt die auch noch nach und ich falle aus dem Licht.
„AAAAAAH!", ich ruder wild mit Armen und Beinen.
Ich falle durchs Universum und sehe nur, wie der bunte Lichtstrahl im Nichts verschwindet.
Mit großen Augen falle ich weiter nach unten.
„LOOOOOKIIIIII!"
Noch ein paar Sekunden ruder ich rum, bevor ich mich fange und umdrehe. Unter mir sehe ich einen Planeten, auf den ich zuzusteuern zu scheine.
Ich lege die Arme an und lehne mich nach vorne. Ich verschnellere meinen Fall und der Flugwind treibt mir die Tränen in die Augen. Ich sehe nur noch verschwommen und viel zu spät den Boden... glaube ich...
Ich knalle gegen oder in etwas, höre Geschrei und alles wird schwarz.
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Äh, jaaa, ich dachte das wird noch ein bisschen dauern, aber hier sind wir...
Naja, jetzt ist ja viiiiel Zeit und Freiraum😈
(Ich scheine mich wohl wirklich ablenken zu müssen vor morgen... wichtiger Tag😬)
Bis bald, Eure LunasDaughter💚💚💚

Nebel und Schabernack III (Loki FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt