18. Ende in NRW

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So zog ich mit knapp 16 Jahren nach NRW. Nun war ich insgesamt über 600 Kilometer von meinem Heimatort weg. Und hoffentlich auch weit genug vom schlechten Teil meiner Familie. Birte und Frank waren für mich mittlerweile eine Art Ersatzfamilie geworden und somit der gute Teil, der nun leider auch noch weiter entfernt war.

>Heimweh<

Es überkam mich von Zeit zur Zeit und ich wünschte mir das ich hätte in meiner Heimat bleiben können. In dem Haus, mit den mir vertrauten Mitbewohnern und Betreuern. Birte und Frank in meiner Nähe, auf meiner alten Schule mit den mir bekannten Klassenkameraden. Doch mittlerweile war ich soweit, um zu sagen das es okay war.

Hr.Alber hatte mich in einer kleinen Wohngruppe für junge Erwachse Untergebracht. Hier lebten wir zu viert, zwei Jungen und zwei Mädchen. Eigentlich waren wir drei Mädchen, aber Kimberly, war ein Transgender und wurde Kim genannt. Er war 17 Jahre alt, groß bestimmt an die 1.80 m und sehr schlank. Seine Pech schwarz gefärbten Haare trug er als Untercut, so das er sein Deckhaar zu einem kleinen Zopf binden konnte, was sein kantiges Gesicht betonte und seine grünen Augen zur Geltung brachte. Er wirkte Männlich, so sehr, dass ich mir ihn nur schwer als Frau vorstellen konnte. Dazu verbarg er seine weiblichen Merkmale immer.

Der andere Junge war Matthias oder auch Matze. Er war bereits 18 Jahre alt, aber noch nicht bereit alleine zu leben. Er wirkte durch seine rundliche und kleine vielleicht war er 1.65 m große Statur jünger. Er schnitt seine blonden Haare stets auf ein paar Millimeter ab, so sah es von weitem aus, als habe er eine Glatze. Seine großen blauen Augen strahlten immer etwas weiches und liebevolles aus.

Die dritte war Jasmin, sie war ebenfalls 17 Jahre alt, mollig und ca.1.70m groß. Sie hatte dunkel blonde Kinnlange Haare und ihre blauen Augen wurden von einer kantigen Brille betont.

Ich für meinen Teil war mittlerweile 16 Jahre alt und ein paar cm größer als Jasmin. Meine Figur war immer noch schlank, jedoch weiblicher geworden. Lang hatte es gedauert, aber auch ich hatte Brüste und weiblichere Rundungen bekommen. Es gab Zeiten da wollte ich keinen weiblichen Körper bekommen, aber ich lernte es zu akzeptieren. Meine hellbraunen leicht gelockten Haaren hielt ich immer Schulterlang und wie Kim neidvoll meinte habe ich ausdrucksstarke blau-graue Augen. Wobei ich mich erinnern kann das sie mal strahlend Blau waren, aber die Zeit war wohl nicht spurlos an mir vorbei gegangen.

Wir leben in einer ruhigen Wohnsiedlung mit Einkaufsmöglichkeiten, Schulen, Kindergärten und guten Bus- und Bahnverbindungen. Es ist ein normales Mehrfamilienhaus bestehend aus sechs Wohnung. Wir belegten in der zweiten Etage zwei Wohnungen die auf unsere Bedürfnisse angepasst und umgebaut waren, so sind sie miteinander über einen innen liegenden Flur verbunden, aber es gab weiterhin zwei Haustüren. Durch die Tür auf der linken Seite kam man direkt zu unseren Zimmern und einem Bad und durch die rechte Tür in den Wohnbereich mit einem größeren Bad und einem Büro für die Betreuer.

Unsere Zimmer waren fast alle gleich groß. Das von Kim ist ursprünglich mal die Küche gewesen, da er ein extra Waschbecken im Zimmer hatte, um das wir ihn beneideten.

Mein Zimmer war nicht groß aber ausreichend. Wenn man durch die Tür kam stand fast über die gesamte Länge der linke Wand mein Kleiderschrank. Gegenüber der Tür waren zwei Fenster, darunter stand mittig mein Schreibtisch. Rechts neben der Tür befand sich ein Regal und dahinter an der Wand mein Bett mit einen Nachtisch. Daneben lag ein schwarzer Sitzsack, den der Bewohner vor mir zurück gelassen hatte.

Der Wohnbereich bestand aus einer Küche mit Durchgang ins Wohn-Esszimmer. In dem ein Esstisch für sechs Personen stand, eine Drei- und Zweisitzer Couch und ein Sessel, gegenüber einer großen Schrankwand mit Fernseher. Aus diesem Zimmer gelangte man auf den kleinen Balkon der überwiegend von den Rauchern genutzt wurde. Das Büro war mit einem großzügigen Schreibtisch, einer Regalwand und einem kleineren Tisch mit drei Stühlen für diverse Besprechungen ausgestattet. Das kleinste Zimmer was direkt an den Flur zu unseren Zimmern grenzte, wurde als Schlafraum von dem Betreuer genutzt der Nachtbereitschaft hatte.

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