Wann fangen wir an?

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Steve Pov:

Gemeinsam mit Sam stand ich auf dem Friedhof und sah auf den Grabstein vor uns, in dem Furys Initialen eingraviert waren. Und genau dieser Mann, in Kapuzenjacke und Sonnenbrille gekleidet, kam auf uns zu, stellte sich neben uns und sah ebenfalls auf seinen eigenen Grabstein.

"Also, Sie haben ja sowas auch schonmal durchgemacht." fing er an.

"Man gewöhnt sich dran." beruhigte ich ihn, wobei er sich wahrscheinlich keinerlei Sorgen darum machte.

"Wir haben alle Daten von Hydra ausgewertet. Einige Ratten sind nicht mit dem Schiff untergegangen." klärte er uns auf, weswegen ich verstehend nickte. Das heißt also weiter suchen. Die restlichen Überbleibenden ausfindig machen, schnappen und erledigen. Es sollen nicht noch mehr Menschen durch Hydra sterben. Zu viele mussten ihretwegen schon daran glauben.

"Ich breche heute Abend nach Europa auf und wollte fragen ob Sie mitkommen." fragend sah er zu mir. Kurz überlegte ich, lehnte das Angebot dann doch ab.

"Ich muss vorher noch was erledigen."

Und das würde nicht unbedingt einfach werden. Zwei ausgebildete Killer die einem Geist ähneln zu finden, sehe ich leider nicht als leicht an. Aber ich muss sie finden. Sowohl Bucky, jetzt wo ich weiß das er wieder lebt, wie auch Anastasia. Ich kann nur hoffen das sie nicht wirklich zum Red Room zurück gekehrt ist.

"Was ist mit Ihnen, Wilson? Einen Mann wie Sie könnte ich brauchen." wandte sich der ehemalige Direktor von S.H.I.E.L.D. an Sam.

"Ich bin mehr Soldat als Spion." schlug auch dieser sein Angebot aus.

"Na gut..." gab er sich geschlagen. Er reichte Sam die Hand, danach mir.

"Wenn jemand nach mir fragt, sagen Sie man findet mich genau hier." verabschiedete er sich und nickte zu seinem Grabstein. Dann verschwand er.

"Du solltest dich geehrt fühlen. So nah an einem Danke war er noch nie." machte eine schmunzelnde Natasha auf sich aufmerksam. Mit einem kleinen Lächeln ging ich auf sie zu.

"Du gehst nicht mit ihm?" fragte ich nach.

"Nein." schüttelte sie den Kopf.

"Bleibst aber auch nicht." mutmaßte ich, so wie ich Natasha nun mal kannte.

"Nein." verneinte sie erneut.

"Ich muss mir erstmal einige neue Tarnungen ausdenken." erklärte sie sich.

"Könnte ne Weile dauern."

"Davon geh ich aus." bejahte sie und schenkte mir ein schräges Lächeln.

"Du hast mich um was gebeten. Ich hab n' paar Gefallen in Kiew eigefordert." sie reichte mir eine Akte, welche ich dankbar entgegen nahm. Ich hatte sie nur um die von Bucky gebeten, da von Anastasia wahrscheinlich keine richtige existiert. Außerdem wollte ich nicht die Fragen von Nat beantworten müssen warum ich sie suche. Denn ich wusste es selbst nicht, aber ich musste es einfach tun. Ich konnte sie nicht so einfach gehen lassen.

Es war meine neue Mission nach dem Fall von S.H.I.E.L.D. und Hydra. Meine neue Aufgabe die beiden zu finden, bevor sie jemandem etwas tun. Oder bevor jemand ihnen etwas tut.

"Tust du mir auch einen Gefallen? Ruf die Krankenschwester an." bat sie mich.

"Das ist sie doch gar nicht." korrigierte ich sie lächelnd.

"Und du bist kein S.H.I.E.L.D. Agent." entgegnete sie. Nachdenklich nickte ich vor mich hin.

"Wie heißt sie nochmal?" fragte ich nach, da ich ihren richtigen Namen vergessen hatte. Ich hatte sie noch immer als Krankenschwester Kate in Erinnerung, weswegen ich ihren Namen schon nicht mehr wusste.

"Sharon. Sie ist nett."

Erkennend nickte ich. Stimmt, sie hieß Sharon. Doch auch wenn ich sie damals auf einen Kaffee eingeladen hatte, würde ich sie wahrscheinlich nicht anrufen. Das musste Natasha aber nicht wissen.

Denn als ich sie eingeladen hatte, da kannte ich Anastasia noch nicht. Und jetzt geht mir nur unser Kuss durch den Kopf. Ich könnte nicht mit Sharon ausgehen, während ich gleichzeitig an jemand anderen dachte. Und das wollte ich auch nicht.

Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Nat auf mich zu kam und mir einen Kuss auf die Wange hauchte. Mit einem letzten verabschiedendem Lächeln ging sie wieder auf Abstand und lief los. Doch drehte sie sich noch einmal um und sah mich warnend, wie auch bittend an.

"Und sei vorsichtig, Steve. Vielleicht solltest du dieser Sache nicht nachgehen."

Mit dieser letzten Warnung wandte sie sich endgültig von mir ab und ging ihren eigenen Weg.

Nachdenklich öffnete ich die Akte und sah sie mir an. Ein Bild von Bucky in einer Kryokapsel, darunter ein kleines Bild von ihm als damaliger Soldat. Daneben waren einige Aufzeichnungen und Kommentare aufgeschrieben.

"Du willst ihn suchen." stellte Sam fest, als er neben mich trat.

"Sie beide."

"Die Frau?" fragte Sam nach, worauf ich knapp nickte.

"Du musst nicht mit mir kommen." ließ ich ihm die Wahl. Er schien sich jedoch schon sicher zu sein.

"Ich weiß. Wann fangen wir an?"

Soulmate in the Shadow (Steve Rogers FF / Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt