Kapitel 3

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Die kleinen Hexen und Zauberer wurden nun der Reihe nach aufgerufen und sind überwältigt von dem Erscheinungsbild Hogwarts'. Sie staunen mit großen Augen über den sprechenden Hut, die Lehrer und die langen Tafeln, an denen die ganzen Schüler sitzen. Du erinnerst dich noch ganz genau, als du dort standest. Dein Name wurde laut von Minerva McGonagall aufgerufen und schüchtern bist du nach vorn getreten, um dich auf den Hocker zu setzen.

Der Hut hatte erkannt, dass du ehrgeizig und intelligent bist aber auch dass du einen hohen Selbsterhaltungstrieb hast und viel Wert auf Treue legst. Du warst dir damals nicht sicher, ob der Hut dies alles nur in deinem Kopf vorspielte oder ob er es laut durch die große Halle rief. Heute weißt du es, der Hut spricht gedanklich mit den Kindern und verkündet nur die endgültige Entscheidung für alle hörbar. Als du eingeteilt wurdest, haben dich alle mitleidig angesehen, da du keine Ahnung von der Zaubererwelt hattest, ahntest du damals noch nicht, was für schwierige Jahre auf dich zukommen sollten.

Doch als du die enttäuschten Blicke von dem goldenen Trio gesehen hast, dämmerte es dir, dass etwas nicht in Ordnung war. So richtige Freunde hattest du die letzten Jahre nicht aber immerhin war deine Zimmergenossin Millicent recht erträglich.

Zurück in der Realität angekommen, fängst du einen nachdenklichen Blick von Draco Malfoy auf. Er sah irgendwie besser aus mit den verstrubbelten Haaren, dieses viele Gel in der Frisur hat ihm noch nie gestanden. Du lächelst leicht, doch ein Idiot ist er trotzdem.

Nachdem die Einschulungszeremonie und das Essen beendet sind, drängst du dich gemeinsam mit den anderen Schülern aus der großen Halle und machst dich auf den Weg in den Slytherin Gemeinschaftsraum.
Obwohl du eigentlich den direkten Weg in dein Zimmer nehmen wolltest, landest irgendwo in Hogwarts in den Gängen und wandelst umher, als du einen großen blondschopf entdeckst. Malfoy sah schlimmer aus denn je, er wirkte noch kranker als die Jahre zuvor, er hatte sichtlich abgenommen und war blasser, mit tiefen Augenringen. Er wirkte mysteriös und seine Ausstrahlung ließ an Freude zu wünschen übrig.

Der schlaksige Junge rennt wirr durch den langen Gang, schaut sich ständig um, als würde ihn jemand verfolgen. Letztendlich verschwindet er um die Ecke. Neugierig folgst du ihm, doch als du in der Sackgasse landest, findest du nichts bis auf ein paar Bilder an der Wand vor. Keine Spur vor dem eben noch zu sehenden jungen Mann.

Verwunderst gehst du Richtung Kerker und verschwindest wortlos in deinem Zimmer, es gab noch Bücher zu lesen und Zaubersprüche zu verfeinern. Millicent Bulstrode, ein Halbblut, saß ebenfalls über ihren Büchern auf dem Bett. Sie hatte es auch nicht leicht, zum einen war sie etwas pummelig, was dazu führte, dass sie oft gehänselt wird und zum anderen war sie, wie bereits gesagt, ein Halbblut, was ihre Situation nicht unbedingt erleichterte.

Stillschweigend sitzt du über deinen Büchern und liest, bis die einfällt, dass du deinen Eltern noch eine Eule zukommen lassen wolltest „Ach speise!" rufst du laut auf, und schnappst dir schnell Papier und Stift, woraufhin dich Millicent fragend ansieht. Du schreibst einzige Zeilen und bestätigst, dass du sicher angekommen bist und wie der erste Tag war und gibst ihn deiner Eule, die aus dem Loch im Zimmer flattert, um den Weg nach draußen zu suchen.

Du setzt dich wieder an deine Bücher, als du von einer Stimme erneut abgelenkt wirst. „Ich habe dich heute mit Malfoy gesehen." spricht Millicent dich an. Du schaust verwundert auf „Was meinst du? Wir sind in einem Haus Millicent, da ist es nicht verwerflich, dass man gemeinsam gesehen wird." Sie schüttelt den Kopf „Nein, ich meine in einem der Gänge. Ihr trefft euch heimlich, ich glaube ihr wart im Raum der Wünsche nicht war?" Du kneifst die Augenbrauen zusammen „Ehrlich gesagt nicht, aber jetzt wo du es sagst," du brichst ab. Malfoy könnte wirklich im Raum der Wünsche verschwunden sein, doch was hätte er dort zu suchen?

„Ich gehe noch mal kurz raus." teilst du Millicent mit, die nur stumm nickt und dir nachsieht. Im Gemeinschaftsraum befinden sich die beiden Handlanger von Draco Malfoy, Vincent Crabbe und Gregory Goyle, doch von dem schlanken Anführer ist keine Spur zu sehen. Du fängst dir einige verächtliche Blicke von den beiden inklusive von Pansy Parkinson ein, doch das soll dir egal sein, obwohl du dich schon manchmal fragst, ob sie wissen, dass du eine Muggelgeborene bist oder dich einfach so nicht leiden können.

Du verlässt den Gemeinschaftsraum und sieht auf dem Flur Severus Snape, wie er den Blondschopf abfängt und ihn in eine Ecke zieht. Die ganze Situation wirkt bedrohlich und du hältst automatisch den Atem an. Es ist der erste Schultag des neuen Schuljahres und es ist bereits spannender als die letzten.

Du verschwindest wieder in dein Zimmer, es wäre dumm gewesen, wenn du an den beiden vorbeigelaufen wärst. Ziemlich dumm.

Als du dich nach deinem kurzen Ausflug wieder in deinem Raum einfindest, geht dir Malfoy nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwas führt er im Schilde und irgendwie hat das deine Neugierde gepackt, es gab noch etwas anderes an diesem Jungen, als diese kalte, unnahbaren Seite. Und irgendwas hatte das mit dem Raum der Wünsche auf sich, doch was genau? Das galt es nun unter allen Umständen herauszufinden.

Eingekuschelt hinter den Vorhängen deines Bettes denkst du weiter nach. Vielleicht ist das Haus Slytherin doch nicht so falsch für dich, wie du immer dachtest, denn deinen Ehrgeiz hatte der sprechende Hut definitiv richtig erkannt.

In der Hoffnung, dass ich in den Ferien jetzt viel Zeit habe, nehme ich mir vor, jeden Tag (mindestens) ein Kapitel vorzuschreiben, damit regelmäßigere Updates kommen! 🥰

teach me how to love (Draco Malfoy x reader)Where stories live. Discover now