7. Beste Freundinnen

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Kapitel 7

„Deshalb wart ihr beide so lange weg? Ihr habt zusammen getanzt?" Junho und ich befinden uns nicht mehr in dem Unternehmensgebäude, sondern sind wieder im Hotel eingekehrt, nachdem ich mich schweren Herzens von Taeyong verabschiedet habe und er sich von seinem Gesprächspartner: Johnny. Wo auch immer Junho während meiner Tanzeinheit und Konversation mit Taeyong herumgeschnüffelt hat, ist er dort auf ihn getroffen und damit anscheinend auch auf einen neuen Kumpel.

„Ja", bestätige ich es lächelnd, sowie ich es seit dem Weg von dort nach hier schon getan habe. Nicht mehr lange und bald werden meine Mundwinkel wirklich anfangen zu schmerzen. „Hör auf zu grinsen", hält Junho just in dem Moment als Kommentar parat, „so langsam machst du mir wirklich Angst. Diese verträumte Yeonhee bin ich gar nicht gewohnt."

„Ach, halt doch die Klappe", will ich ihn harsch zurechtweisen, aber ohne die übliche ernste Miene erzielt das einfach nicht den richtigen Effekt. Stattdessen stecke ich Junho damit an.

„Für mich war es, ehrlich gesagt, auch ziemlich interessant. Johnny konnte mir so einiges über das ganze Business erzählen. Echte Einblicke und Fakten, am liebsten würde ich das mit in meinen Bericht aufnehmen." Befremdet schaue ich zu ihm. „Ich weiß ja nicht, ob der nette, touristische Reisebericht deine harten Fakten überleben würde." Doch entweder er hat mich nicht gehört oder ignoriert mich bewusst, so oder so macht er sich weiter Notizen und beugt sich so tief über das Papier, das seine Brille zu weit nach vorne rutscht, was ihn nicht zu kümmern scheint.

„Schaden kann es nie, informiert zu sein", lässt er mich wissen ohne von seiner Arbeit aufzublicken. „Ja, aber was davon auch essentiell ist... nur weil es in der Klatschpresse auftaucht, heißt es nicht, dass es für mein Leben von Bedeutung ist", behaupte ich nur trocken und Junho zuckt mit den Schultern. „Wie du meinst. Also ich glaube, ich bin da vielleicht an einer lesenswürdigen Story dran." Ich kann ihn was das angeht ja sowieso nicht umstimmen. Da kommt es mir gerade recht, als mein Handy klingelt. Unter dem Jackenhaufen auf meiner Bettseite, die wir dort liegen lassen haben nach dem Spaziergang, grabe ich es aus.

Minah ruft mich an. Kritisch blicke ich auf den einzigen Balken Empfang rechts oben auf dem Bildschirm und befürchte, dass das für ein Gespräch per Telefon nicht ausreichen wird. Kurz darauf verschwindet der Balken und meinem Klingelton wird der Saft abgedreht. „Ich bin gleich wieder da", verspreche ich gedankenverloren Junho während ich mein Smartphone in der Hand balanciere und überlege, wo es besseren Empfang geben könnte. Unser Zimmer hat keinen Balkon. Inspiriert von Taeyongs Worten bei SM, die plötzlich meine Gedanken durchqueren, mache ich mich auf die Suche nach einem Zugang zum Hoteldach.

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Ich werde fündig und muss nur ein paar Stufen aus Metall erklimmen, die dumpfe Geräusche machen aber dafür stabil aussehen, um von dem Treppenhaus innen nach außen zu gelangen. Eine ältere Hollywoodschaukel steht verlassen da und wiegt sich im Wind, der die Kälte bis nach hier oben bringt. Ich streiche einzelne Steinchen und kleine Äste von der Sitzfläche, die sich dorthin verirrt haben und nehme Platz bevor ich Minahs Nummer wähle.

Es dauert nur ein paar Sekunden bis sie abnimmt und sich meldet. „Yeonhee?" Sie klingt positiv überrascht von meinem schnellen Rückruf.

„Ja, hey. Sorry, dass ich nicht gleich deinen Anruf beantworten konnte, ich hatte keinen Empfang." „Nicht so schlimm. Ich hoffe, ich störe auch gerade nicht?" Ich lehne mich weiter auf der Schaukel nach hinten und gewinne so mehr Beinfreiheit.

„Nö, keine Sorge. Es kam mir gerade recht. Was gibt's?" „Ich habe gute Neuigkeiten", verrät sie mir fröhlich, im Einklang mit meiner derzeitigen Stimmung. „Dann immer her damit", fordere ich sie auf und sie macht eine Pause, dann spricht sie weiter.

Before December's Gone (Taeyong FF)Where stories live. Discover now