Kapitel 4

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Kichernd beobachteten Sue und ich wie Antiope mal wieder über ihre viel zu langen Ohren stolperte auf dem Weg durch mein Zimmer. Ich war gerade dabei meine Sachen wieder zusammenzupacken. In einer halben Stunde wollten wir, das heißt Marlon, Frédéric mit seiner Familie, Arienne, Antiope und ich, losfahren. In ein paar Tagen fand das Finale die Quidditchweltmeisterschaft statt. Heute Abend wollten wir nach Paris fahren, dort ein paar Tage bleiben und danach mit dem Auto rüber nach England und zu der Sportveranstaltung.
Antiope rappelte sich wieder auf. Sie kam mit ihrem Stofftier zu mir herüber. Ich nahm es ihr ab und legte ihn noch zu meinen Anziehsachen in den Koffer. Dann schloss ich ihn mit einem lauten Knall.
„Ich bin fertig mit dem Packen. Wir können nach unten, beim Autoeinräumen helfen", verkündete ich. Sue sprang von meinem Schreibtischstuhl auf.
„Hat ja auch lange genug gedauert. Ich hole meinen Koffer", meinte das Mädchen, während es aus dem Zimmer lief. Ich schüttelte leicht den Kopf. Sue und ihre bissigen Kommentare. In den letzten paar Tagen hatte ich mich mit Arienne, Roux und Susanne angefreundet. Gerade mit Letzterer verstand ich mich mittlerweile sehr gut, obwohl wir einen so schweren Start gehabt hatten. Daher würde sie auch bei Marlon und mir mit im Auto fahren.

Unten im Hof standen schon die beiden Geländewagen, mit denen wir nach England fahren würden. Die Koffer der Erwachsenen, sowie die Zelte, in welchem wir während unseres Englandaufenthaltes wohnen würden, Schlafsäcke und Isomatten lagen schon in den beiden Kofferräumen verteilt. Marlon, Frédéric und Claire waren gerade dabei, Proviant für die Fahrt in die Autos zu räumen.
„Wir sind fertig mit Packen."
„Eure beiden Koffer kommen noch mit in unser Auto! Danach könnt ihr den Kofferraum schließen", verkündete Marlon gut gelaunt. Sue und ich hievten unser Gepäck in das Auto. Danach schlossen wir die Klappe noch. Antiope begann glücklich bellend um uns herumzuhüpfen. Offensichtlich freute er sich sehr darauf, wieder zu vereisen.
„Tobt noch ein wenig mit Antiope, damit sie nicht während der Autofahrt die ganze Zeit herumspringt. Bis nach Paris sind es ein paar Stunden Fahrt", riet uns Marlon. Ich nickte eifrig. Mein Hund würde definitiv müde ins Auto springen.

„Mädchen! Kommt herüber. Wir fahren jetzt!", rief Marlon nach Sue, Ari, Roux und mir. Die beiden anderen Mädchen waren auch noch zu uns gekommen, nachdem sie ebenfalls ihre Koffer gepackt hatten. Antiope, mit welcher wir gespielt hatten, rannte zu Marlon, Frédéric, Claire und Vivienne, welche uns noch verabschieden wollte.
„Ich wünsche euch allen eine gute Fahrt", verkündete die Mutter meines Vormundes.
„Die werden wir bestimmt haben. Antiope ist jetzt schließlich ein wenig ausgepowert." Mein Hund bellte laut, als wolle er Marlon zustimmen.
„Die kleine Antiope wird euch doch keine Probleme machen. Sie ist doch ein braves Hündchen!" Mein Hund wurde einmal ordentlich durchgekuschelt. Sobald Vivienne mein Haustier wieder losließ, sprang dieses ins Auto.
„Und habt ganz viel Spaß", befahl uns die Großmutter.
„Den werden wir mit Sicherheit haben", versprach Frédéric. Vivienne nickte zufrieden, bevor sie einmal Abschiedsküsse an ihre Familie verteilte.
„Euch wünsche ich noch sehr viel Spaß in Amerika. Ich freue mich sehr darauf, wenn ihr danach wieder zu uns kommt, Chouchou und chiot. Grüßt Samuel, Remus, Elaina und Jean von uns. Und Sirius. Sagt ihm, er ist hier auch jederzeit willkommen. Ach, der arme Junge, er freut sich bestimmt, wenn er dich wieder bei sich hat, chiot." Mir wurde ein Kuss auf die Stirn gedrückt. Dann wandte sich Vivienne an Marlon, welcher ebenfalls einen Abschiedskuss bekam.
„Und jetzt fahrt endlich los. Ihr wollt doch nicht in den Feierabendverkehr hereingeraten."

Fasziniert betrachtete ich die Häuser am Straßenrand. Viele verschiedene, meistens auch ältere Baustile waren zu erkennen. Obwohl alles dicht bebaut war, wirkte es nicht wie eine graue Betonwüste. Alles war gepflegt und auch ein wenig protzig. Doch trotzdem gefiel es mir sehr gut.
„Welpe, wenn du weiter deine Nase so sehr ans Fenster drückst, ist sie bei unserer Ankunft im Hotel platt." Marlon stupste mir in den Rücken, welchen ich ihm zugewandt hatte.
„Gehen wir gleich mit Antiope spazieren?" Mein Erziehungsberechtigter fing an zu lachen. Offensichtlich amüsierte ihn mein Drang die neue Umgebung zu erkunden. Am liebsten jetzt sofort.
„Wir checken im Hotel ein und bringen unsere Koffer in unser Zimmer. Danach können wir sehr gerne mit deinem Hund raus."
„Kommst du auch mit, Sue?", fragte ich das Mädchen auf der Rückbank. Diese nickte begeistert.
„Natürlich."

Hexagramm - HundewacheWhere stories live. Discover now