29 - „Ellie ist für dich gestorben"

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„Hast du sie immer noch nicht flachgelegt?", Harry sah Louis ganz ernst an.
Dieser schüttelte den Kopf. Noch immer bemerkte mich niemand.
„Dann kannst du die Wette vergessen. Wär vermutlich eh nicht gut geendet, die Praktikantin zu vögeln", man merkte Harry den Alkohol mehr als deutlich an.
Anstatt auf mein Gefühl zu hören und einfach aus dem Bus zu springen und abzuhauen, stellte ich mich vor Louis und verschränkte die Arme.
„Die Praktikantin vögeln also? Das war es, worauf du es abgesehen hast? Super, echt toll Louis", ich bemühte mich ruhig zu bleiben, aber lange konnte ich meine Wut nicht unterdrücken.
Ich war wütend auf Louis, aber noch mehr auf mich selbst. Darauf, dass ich schon wieder so naiv war. Dass ich mich wieder auf den falschen eingelassen hatte. Ich war auf alles und jeden sauer in diesem Moment und das ließ ich sie spüren; ganz besonders Louis.
„Ist das euer scheiß Ernst?! Eine Wette? Wie alt seid ihr? 15? Ich habe dir vertraut, Louis! Ich dachte, du meintest es ernst mit mir. Aber scheinbar hast du mich ja nur verarscht.. Du hast mir vorgespielt, dass du mich magst! Du hast sogar einen auf Eifersucht und Groll gemacht. Nur um mich flachzulegen?!", das letzte Wort betonte ich extra scharf. „All die Blicke und Zärtlichkeiten, alles für eine Wette? Für eine Lüge?! Passte dir wohl gut in den Kram meine Panikattacken, was?"
Langsam bildeten sich Tränen in meinen Augen und die Wut entwickelte sich zu Enttäuschung und Trauer. Aber die Genugtuung gab ich ihm nicht. Ich würde jetzt bestimmt nicht vor ihm weinen

„Nein, bitte lass mich das erklären Ellie...", Louis schien gerade erst aus einer Starre zu erwachen, doch ich ließ ihn nicht ausreden. Ich konnte seine Stimme jetzt nicht hören, ich wollte sie nicht hören. Sie war wie ein Messer, das man mir ins Herz rammte...
„Nix da Ellie, Ellie ist für dich gestorben. Vergiss es Louis, vergiss den Namen Ellie, vergiss das alles. Das mit uns, was auch immer es war, es ist vorbei!"
Louis zuckte zusammen und schluckte fest, doch ich ignorierte seine Reaktion. In meinem Kopf war eine Sicherung durchgebrannt - so fühlte ich mich zumindest. Ich hatte keine Kontrolle über das, was ich sagte.

Jetzt kamen auch Paul und Preston zu uns rüber und sahen uns skeptisch an.
„Was ist hier los?", fragte Paul streng.
Ich antwortete ihm nicht, sondern wandte mich Louis nochmal zu: „Weißt du, was das schlimmste ist? Du weißt, dass ich damals schon verarscht wurde. Du weißt, wie sehr mich das verletzt hat. Und du weißt wie sich das anfühlt. Du wurdest selbst so verletzt. Ich dachte, wir wären anders." Mit jedem Satz wurde ich leiser und ruhiger. „Ich dachte, du wärst anders...", flüsterte ich schlussendlich mit gebrochener Stimme, so dass nur Louis es hören konnte.
Dann ging ich und ließ die drei Jungs am Tisch zurück. Ohne weiter auf Paul oder Preston zu achten. Es war mir unangenehm, dass ich vor Paul so unprofessional war. Aber ich konnte nicht anders. Ich ging einfach nach hinten und legte mich in meine Koje. Die Tränen, die ich bis eben so krampfhaft zurückgehalten hatte, liefen nun unkontrolliert über meine Wangen. Ich weinte mich in den Schlaf. Es war die erste Nacht hier im Bus, in der ich ohne Louis einschlief...

Louis' PoV:
Mit geweiteten Augen schaute ich ihr hinterher. Schlagartig wurde mir bewusst, was gerade passiert war. Ich hatte Liz verloren, bevor ich sie je „meins" nennen durfte. Ich hatte sie wegen etwas verloren, das ich schon längst hätte abbrechen müssen...
„Einer von euch erklärt mir jetzt, was das eben war. Genau das ist nämlich der Grund, weshalb ich jegliche Beziehungen mit Angestellten untersagt hatte", Paul setzte sich zu Liam und sah uns eindringlich an.
Preston stand noch immer neben mir und wartete wohl ebenfalls auf eine Erklärung.
„Das ist eine Sache zwischen Harry und Louis", winkte Liam direkt ab. Er wollte gehen, aber ich hielt ihn zurück.
„Tu nicht so unschuldig Payno", knurrte ich.
Er hob abwehrend die Hände und blieb sitzen.
„Was ist passiert?", fragte Paul mit Nachdruck.
Mein Blick schweifte zu Harry, der tatsächlich eingeschlafen war. Er konnte absolut keinen Alkohol ab...

„Wir haben Scheiße gebaut, das ist passiert", sagte ich schließlich.
„Das hab ich mir schon gedacht. Aber was für Scheiße?", Paul lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.
„In Dublin haben wir gewettet, dass Louis Liz... naja... dass er sie ins Bett kriegen soll", stammelte Liam hilflos.
„Ihr seid echt kindisch..", Paul schüttelte den Kopf und ich spürte Prestons enttäuschten Blick auf mir.
„Ich dachte, du magst sie wirklich", murmelte mein Personenschützer.
Das tat ich auch... Ich hatte die Wette bis gestern Abend total vergessen. Dann hat sie mir von ihrem Ex erzählt und dass er sie betrogen und verarscht hatte.. Da fiel mir die Wette wieder ein. Ich hatte noch nie in meinem Leben etwas so bereut wie diese bescheuerte Wette! Aber ich war doch nur darauf eingegangen, damit Harry sie nicht anfässt...
„Das tu ich", gab ich schließlich leise von mir. „Das tu ich wirklich.."

„Ich misch mich nicht in eure Beziehung ein, aber wenn das euer Arbeitsverhältnis beeinflusst, dann bring es wieder in Ordnung. Ich möchte Liz nicht kündigen müssen, nur weil ihr schon wieder unüberlegt gehandelt habt. Dasselbe Prinzip wie mit der Seife heute. Ihr könnt froh sein, dass es bei einem verdrehten Knie geblieben ist", mit diesen Worten stand Paul auf und verschwand mit Preston nach vorne.
Ich stand ebenfalls auf und ging nach hinten zu den Kojen. Als ich Liz' leises Schluchzen hörte, zerriss es mir das Herz. Am liebsten hätte ich mich einfach zu ihr gelegt, aber das konnte ich jetzt nicht bringen... Ich hatte echt Scheiße gebaut! Leise kletterte ich in meine Koje und suchte meine Zahnbürste raus. Dann verschwand ich im Bad und machte mich bettfertig. Als ich wieder zurückkam, war das Schluchzen verstummt und ich hörte nur noch Nialls leises Schnarchen. Ich legte mich in meine Koje und versuchte erfolglos einzuschlafen. In meinem Kopf war ein reines Chaos ausgebrochen und alle Gedanken drehten sich nur um Liz und wie ich das jemals wieder gut machen konnte...

Liz' PoV:
„Aufstehen, wir sind in Frankfurt", jemand rüttelte sanft an meiner Schulter.
Verschlafen drehte ich mich um und öffnete meine Augen, um direkt in ein paar blaue Augen zu schauen.
„Niall, du sollst doch nicht so lang stehen", murmelte ich und rieb mir den Schlaf aus den Augen.
„Ich wollte dich ja auch nur wecken, gleich trägt Paul mich ins Hotel und schmeißt mich eh wieder direkt ins Bett", der Ire war überhaupt nicht begeistert von seiner Situation. Doch er hatte keine Wahl, also humpelte er mit seinen Krücken nach vorne, wo Paul wohl schon wartete.
Ich quälte mich nur langsam aus dem Bett und schnappte mir meine Klamotten, um mich vor dem Verlassen des Busses, noch schnell umzuziehen. Es war bereits morgens und ich wusste, dass natürlich selbst zur frühen Stunde schon so einige Fans vor dem Hotel standen.
Als ich das Bad wieder verließ traf ich auf Louis. Er sah nicht besonders ausgeschlafen aus, hat wohl die Nacht zum Tag gemacht... Wortlos ging ich an ihm vorbei, holte meine Tasche und verließ mit Paul und Niall den Bus.

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Da bin ich wieder, ich geh endlich wieder zur Schule & hab heute mal eben spontan meine Spanischklausur nachgeschrieben (mir wurde gestern davon erzählt haha) aber lief ganz gut
Ich werde ab jetzt wieder einmal wöchentlich ein Kapitel hochladen, mehr ist erstmal leider nicht drin :(
Schöne Woche noch💞

7 Minuten mit Louis Tomlinson (One Direction FF)Where stories live. Discover now