|Kapitel 14|

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Markus's Sicht
10 Monate waren nun insgesammt vergangen. Woher ich das wusste? Nun ja ganz einfach. Ich zählte mit. Das waren ganze 300 Tage, eine verdammte Menge Zeit. Und es sollte kein Monat länger sein bis wir die Zwillinge fanden oder sie auf gaben, das hatte die Mannschaft beschlossen. Auch wenn Vanessa, Marlon, Isabel und ich dagegen gestimmt hatten, waren Raban, Joschka, Klette, Nerv und Maxi die Mehrzahl. Was immer also hinter dem Hügel -der sich vor uns auftat- sein sollte, war mein letzte Hoffnung Clary zu finden.

Es musste das Ende der Welt sein, zumindestens kam es mir so vor als wir auf die andere Seite des Hügels blickten. Eine geradezu ausgestorbene Landschaft war zu sehen, ebenso wie eine Fabrik oder eher eine Art Festung in der Entfernung.
"Beim brennenden Tor zur schwarzen Oreon", hörte ich Nerv sagen.
"Maxi? Was ist das?", wandt sich Klette an den Jungen der irgendwie zu unserem Anführer wurde seit Leon weg war.
"Sollten wir das nicht unseren Streuner fragen?", erwiderte dieser. Nun hatte Juli unsere gesammte Aufmerksamkeit.
"Ich habe noch nie einen Ort wie diesen hier gesehen, er ist auch auf keiner Karte zu finden. Theoretisch kann das nur-", wollte er antworten wurde aber von jemandem unterbrochen.
"Der Ort hinter dem Horizont sein!", stieß eine mir unbekannte Stimme aus. Wir fuhren alle samt herum, um zu sehen wer mit uns sprach. Zuerst fiel mein Blick auf unsere Maschinen, wo jedoch nichts zu sehen war. Ein paar Hügel weiter stand jedoch ein kleiner Junge mit Kapuzenjacke.
"Na los. Glubscht nur!", forderte er uns auf, "Glubsch. Glubsch. Und dann verdünnisiert ihr euch! Hört ihr? Sch... Na los... Zzzz... Macht ne Fliege!"
Der Typ sah so aus als ob er ein ernstes Problem hatte oder einmal heftig auf den Kopf gefallen war!
"Hat der ne Meise?", fragte Joschka da auch schon.
"Offensichtlich", bestätigte Isabel kopfschüttelnd.
"Wer ist dieser Kerl?", fragte Marlon daraufhin und sah uns verwirrt an.
"Seh ich so aus als ob ich schon mal hinterm Horizont war? Man keine Ahnung...", antwortete ich und beobachtete dann wieder den komischen Kapuzenjungen. Noch weitere Geräusche, wie "Ink Eunk" oder etwas das verdächtig nach einer Fliege klang, verließen seinen Mund.
"Zu viele Fragen!", sagte er. Der Junge war uns entgegen gelaufen, was dazu führte das ich einen genaueren Blick auf sein Gesicht erhaschen konnte. Eine Art Steinschicht hatte sich über seiner Stirn und auch an den Rändern seines Gesichts gebildet und überhaupt sah er älter aus als erwartet. Nicht das er viele Falten besaß oder so, er sah nur einfach seinem Alter weit voraus aus.
"Was willst du?", fragte Maxi ihn nun direkt.
"Warnen!", zischte er nachdem er weitere komische Geräusche von sich gegeben hatte.
"Und wo vor?", mischte ich mich jetzt auch mal ein.
"Vor dem!", rief er und zeigte auf das riesige Gebäude in der Ferne.
"Ist Leon da unten?", fragte Vanessa.
"Ja...", gab der Junge kleinlaut zu. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Wenn Leon da war, war Clary nicht weit! Innerhalb von Sekunden saßen wir alle wieder auf unseren Motorrädern, sowie Klette und Nerv in ihrem Kart.
"Wartet", rief er bestürzt und wollte uns aufhalten, "Oder Nein... Nein. Leon ist... Er ist..." Der Kapuzenjunge begann gequälte Laute von sich zu geben, hielt sich theatralisch die Hände vors Gesicht und sank auf die Knie. So langsam nervte er mich, sollte er doch klar und deutlich sagen wo Leon ist! Und wo sich mein Mädchen befand, sollte er auch mal zur Sprache bringen!
"Er ist... Tod", spuckte er es nun endlich aus. Beinahe wäre ich vor Schreck mitsamt meinem Motorrad umgefallen und wäre die Situation nicht so ernst könnte ich darüber wahrscheinlich sogar lachen, aber mein Lächeln war so schnell verschwunden wie ich es wieder gefunden hatte.
"Wie ein Stein.", sagte er noch und richtete sich schließlich wieder auf.
"Das glaub ich nicht", antwortete Vanessa trocken auch wenn man ihr den Schmerz dieser Nachricht ansah.
"Und Clary? Was ist mit seiner Zwillingsschwester passiert?", fragte ich zögerlich. Noch nie in meinem Leben hatte ich so viel Angst vor etwas, als davor sie zu verlieren. Die Blicke meiner Mannschaft ruhten gerade nur auf mir, ich spürte es förmlich in meinem Rücken. Aber ich musste es einfach gefragt haben und ich wollte eine Antwort.
"Die ist es so gut wie, wenn ihr jetzt fahrt", brachte er hervor.
"Keine... Verwendung mehr...", stotterte er.
Ich verstand nicht ganz was er uns sagen wollte, aber das Wichtigste wusste ich.

Clary lebte. Und ich wollte fest daran glauben das es unserem Anführer genauso erging!

Das hier ist das vorletzte Kapitel der Lesenacht. Um 22 Uhr kommt wie versprochen das Letzte online.
Viel Spaß euch noch! ☺️

Eure Alina 🌹

DWK - Hinter dem HorizontWhere stories live. Discover now