Kapitel 2

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Ich fühlte mich irgendwie so falsch. Ich lief wie immer einfach von meinen Problemen davon. So mache ich das wirklich immer. Weg. Nur weg von den wichtigen, schrecklichen Erlebnissen.

Bis jetzt klappte das immer ohne ein schlechte Gewissen. Aber jetzt ließ ich meinen Planeten, mein Zuhause, meine Freunde im Stich. Ich ließ sie sterben. Und das nur, um mich zu retten.

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Ich stand da also in dieser TARDIS und dachte darüber nach. Ein lauter Knall aber riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte ich zur Tür und wollte gerade wieder nach draußen gehen und weiter kämpfen, als ich etwas hörte. Anfangs war es noch ganz leise aber je näher es kam, desto deutlicher wurde es. Und da bekam ich schreckliche Angst. Bei den Worten "E l i m i n i e r e n. A l l e   E l e m e n i e r e n." lief mir ein kalter Schauer über den Rücken. Sofort entschied ich mich anders.

Ich entschied mich abzuhauen. Ich Angsthase ließ mein Volk aussterben. Meine Angst übertraf aber jeglichen Mut, den ich aufbringen konnte. So schnell ich konnte drückte ich ein paar Hebel auf dem Schaltpult der TARDIS.

Es gab kein Geräusch. Nur ein starkes Rütteln. Ich musste mich richtig fest krallen. So schlimm war das bei meinem Schatz nie. Sie gab nie einen Ton von sich. Nie rüttelte sie. Sie war perfekt.

Ich stellte die Koordinaten nicht ein. Wenn die Lenkung nicht richtig funktionierte dann bringt das nichts. Ich ließ mich also überraschen.

Ich flog viel zu lang, als dann ich dann mit dieser TARDIS auf einen festen Grund aufkam. Nachdem ich mich von diesem holprigen Flug erholt hatte, stieß ich die Türe auf. Ein Schwall von heißer Luft kam mir entgegen. Es war schon schwer den Kopf herauszustrecken, nur um zu sehen, wo ich war.

"Woow" Ich traute meinen Augen nicht. "Das glaubt mir niemand!" Bei diesem Satz realisierte ich wieder, dass es niemanden geben wird, der mir das glauben könnte. Traurig schloss ich die Türe wieder und lehnte mich mit meinem Rücken dagegen. Sogar da spürte ich diese Hitze.

Wie soll ich das beschreiben? Ich sag das mal ganz einfach: Ich war auf der Sonne gelandet. Es gibt viele Sonnen in diesem Universum, aber das war eine ganz besondere. Nur eine Art Blase schützte mich von der unbeschreiblichen Hitze dort. Schon darauf gekommen? Na ich sag es schon: Es war die Sonne aus dem Sonnensystem. Also dort, wo sich Saturn, Jupiter, Uranus, Erde, .....

ERDE! Ich wusste jetzt, wo ich hingehen wollte. Dort falle ich wenigstens nicht auf. Schließlich sehen die Menschen ja aus, wie Timelords. Naja... Sie stammen ja von uns ab. Kein Wunder also! Meine letzte Energiereserve verwendete ich also für einen Flug zur Erde.

Wieder bei dem Schaltpult angekommen gab ich die exakten Koordinaten für London, England ein. Ich wollte genau vor dem Big Ben landen.

Wieder eine unangenehme Fahrt später öffnete ich erneut die Türe der TARDIS. Diesmal aber kam mir so ziemlich das exakte Gegenteil zu vorher. Nicht Kälte. Nein. Es war Wasser. Wieder schützte mich diese Blase vor dem Ertrinken.

Die TARDIS ist aber nicht so schlau, wie sie vielleicht sein könnte. Sie kann nicht schwimmen. Sie sank also immer tiefer in die Dunkelheit, die unter mir lauerte. Ich stand am Rand zwischen TARDIS und Wasser. Was sollte ich anderes tun außer schwimmen? Solange ich noch das Licht auf der Wasseroberfläche erkennen konnte war alles gut. Also nahm ich Schwung und stoß mich von der TARDIS ab. Wäre die Luftblase nicht so klein wäre ich in dieser nach unten- und dann erst ins Wasser gefallen.

Zum Glück erreichte ich aber oberhalb das Wasser. Es war eiskalt. Das durfte mir aber nichts ausmachen. Schließlich könnte ich auch in der TARDIS verhungern oder wer weiß, was noch. Ich schwamm also so schnell ich konnte in Richtung Licht.

Ich hatte bestimmt erst die Hälfte geschafft, da spürte ich schon einen Druck auf meinen Ohren. Ich schwamm schneller und schneller. Und endlich erreichten wieder meine Hände zuerst die Luft. Ich drückte mich noch ein letztes anstrengendes Mal nach oben und dann konnte ich wieder atmen. Endlich!

Als ich auftauchte hingen mir meine Haare im Gesicht. Das erzählte ich noch gar nicht. Ich hatte blaue Haare. So ein schönen helles pastel blau. Jetzt aber, da sie nass waren, klebten sie an meinem Gesicht und hatten ein dunkles Blau angenommen.

Erst als ich aufsah wusste ich, wo ich war.

The thief, my BlueBox and MeWhere stories live. Discover now