Him.

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"Na, mein lieber? Alles gut bei dir?" hörte ich Taehyung schon von weitem, während er in seinem auffälligen Outfit den Flur entlang lief und neben mir zum Stehen kam. Wie die letzten Wochen schon legte er locker einen Arm um meine Schulter, was ich einfach zuließ. Anfangs hatte ich mich noch gegen seinen Körperkontakt gewehrt, doch mit der Zeit hatte ich mich an seine Art gewöhnt. Dass mir das nicht nur dumme Blicke meiner Mitschüler, sondern auch fragende meiner beiden anderen Freunde einbrachte, war mir bis dato gekonnt egal gewesen. "Na ihr beiden Turteltauben?" lachte Jimin, als er Tae und mich zusammen auf dem Flur sah, was mir nur eine leichte Röte ins Gesicht zauberte.

"Oh, Morgen Chim!" drehte sich Taehyung um, doch ließ nicht von mir ab. "Eifersüchtig?" grinste er nur und steckte Jimin die Zunge raus, worauf dieser abwehrend seine Hände hob. "Um Gottes Willen, nein! Ich hab meinen Hobi!" meinte er dann mit einem Zwinkern, woraufhin ich nur meine Augen verdrehte. Ja, die beiden waren eines dieser Paare, die man einfach nicht zusammen sehen konnte. Ständig waren sie am Flirten, klebten aneinander wie zwei Magnete, und verdammt noch mal - ich wollte auch sowas. Wie sehr wollte ich jemanden, der mich genauso ansah, wie Jimin seinen Freund. Wie Hoseok Hyung den Mochi umarmte, küsste und ihn einfach nur anhimmelte. Das war für mich ein perfektes Beispiel für Liebe, wie ich sie mir immer gewünscht hatte.

"Mach dir keinen Kopf, Gukkie! Du hast jetzt mich." lächelte Tae neben mir, zog mich noch ein wenig enger an sich. Und ja, das war dann wohl mein nächstes Problem. Denn in den letzten Wochen war mir mehr als deutlich klar geworden, dass ich für meinen neuesten Freund nicht nur freundschaftliche Gefühle hegte, nein. Er war der erste Mensch, dem ich mein Herz geschenkt hatte, auch wenn er keine Ahnung hatte. Denn ich benahm mich noch immer so kalt zu ihm, wie ich es am ersten Tag tat. Außer der Tatsache, dass ich nicht mehr versuchte, seinen Annäherungsversuchen auszuweichen, war ich noch immer der gleiche wie am Anfang, und es wunderte mich, warum er nicht schon längst aufgegeben hatte.

Denn immer wieder gab es Momente, in denen ich mir nicht sicher war, ob Taehyung nicht auch mehr für mich empfinden könnte, als Freundschaft. Ob es die Berührungen waren, die meistens ein paar Sekunden länger als nötig anhielten, oder einfach nur das Lächeln, welches Taehyung mir immerzu schenkte, wenn er mich beim Anstarren erwischte. Unsere Gespräche, die zum größten Teil aus Taehyungs Erzählungen bestanden, oder auch die Momente, wenn wir beide einfach zusammen schwiegen. Auch wenn es für Außenstehende merkwürdig war, so dachte ich zumindest, dass wir uns auch ohne viele Worte verstanden. "Ihr beide.." lachte Jimin nur und ging mit Tae und mir gemeinsam zum Unterricht.

Nerd ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏWo Geschichten leben. Entdecke jetzt