*POW Sugawara*
Dieses Training verläuft ohne besondere Vorkommnisse. Hinata und Kageyama haben sich noch immer nicht vertragen, kaum ein Wort miteinander gewechselt. Auch ich habe mich ständig von meinen Gedanken ablenken lassen und war somit nicht in Bestform. Nach dem Training ziehen wir uns alle um und gehen zum Unterricht. Da Daichi und ich in der selben Klasse sind, gehen wir immer zusammen dorthin. Im Unterricht ist alles langweilig. Ich habe das Gefühl, jegliches Glücksgefühl zu verlieren. Eigentlich finde ich Schule gar nicht so schlimm. Ich sehe da immer Daichi und der Unterricht ist auch nicht so schlimm, wie vor allem Kageyama und Hinata immer sagen, obwohl sie die ganze Zeit schlafen, mit macht er teilweise sogar Spaß. Aber jetzt gerade empfinde ich nichts. Keine Freude, kein Glück. Nicht einmal auf das Training nachher kann ich mich freuen. Die einzigen positiven Gefühle, die niemals verstummen, sind die für Daichi. Meine Liebe zu ihm ist einfach so unglaublich groß, ich ertrage es nicht, nicht bei ihm sein zu können. Am liebsten würde ich ihn die ganze Zeit umarmen, aber ich weiß leider genau, dass das nicht geht.
Ich muss es einfach ignorieren. Ignorieren, wie mein Herz bei jeder seiner Berührungen erneut umher springt. Bei jedem seiner Wörter, bei jedem Blick in seine Augen, bei jedem Gedanken an ihn. Mein Herz springt jedes mal wild umher und schlägt so schnell, dass es schon weh tut. Mein Herz bricht jedes mal ein Stückchen mehr, da ich genau weiß, es wird niemals sein. WIR werden niemals sein. Ich werde ihn bis zum Schluss ansehen und immer das gleiche für ihn Empfinden. Ich werde jedes mal diese Schmerzen in der Brust verspüren. Und immer wenn ich ihn nicht sehen kann, bleibt mein Herz stehen und sorgt für noch unerträglicheren Schmerz. Die Liebe tut so weh. Aber ich kann nicht sagen, meine Gefühle für ihn zu bereuen. Wie könnte ich? Er ist einfach so perfekt, ein Leben ohne ihn wäre komplett sinnlos. Ein Leben ohne ihn könnte ich nicht ertragen. Vielleicht ist es besser, dass ich gehen muss und nicht er, denn so muss ich seinen Verlust nicht ertragen.
Aber der Gedanke daran, wie er sich fühlen wird, wie sehr er leiden wird, den ertrage ich auch nicht. Ich kann ihm das nicht antun. Was bin ich nur für ein Mensch, meiner großen Liebe solche Schmerzen zuzufügen. Vielleicht verdiene ich den Tod ja. Vielleicht ist das ja tatsächlich eine Bestrafung. Ich habe es verdient, aber doch nicht Daichi. Ich würde alles Leid der Welt auf mich nehmen, wenn er dafür keines ertragen müsste. Aber so funktioniert diese Welt nicht. Diese Welt ist ein unfairer und grausamer Ort. Warum lebe ich überhaupt? Was ist das Leben schon Wert? Daichis? Einfach alles! Aber meins? Gar nichts!
Warum beende ich es nicht einfach? Keine Gedanken. Keine Schmerzen. Kein leiden. Der Tod ist der einzige Ausweg aus dem Leben, also warum tue ich es nicht einfach selber? Das Leben ist doch sowieso nur eine Qual. Muss ich denn wirklich darauf warten, dass ich verrecke? Da kann ich mich genauso gut selber umbringen!
Ich werde brutal aus meinen Gedanken gerissen und zurück in die Realität geschleudert, als die Schulglocke ertönt. Ich erschrecke mich total und zucke heftig zusammen. Dafür ernte ich schallendes Gelächter von Daichi. Gut ich muss zugeben, dieser Anblick war wahrscheinlich wirklich ziemlich komisch.
Als er sich wieder einkriegt, gehen wir wieder zum Clubraum, bereit zu trainieren. Dieses mal klappt es besser, ich bin nicht so abwesend wie heute morgen. Aber ich denke noch immer darüber nach. Warum tue ich es nicht einfach selber, ich sterbe doch sowieso? Ich muss doch nicht darauf warten, dass der Tod mich mit seinen eiskalten Händen zu sich zieht. Ich kann ihm doch genauso gut entgegen laufen und dann freiwillig mit ihm gehen. Da warte ich dann auf meinen Seelenverwandten. Er soll sich Zeit lassen und ein erfülltes Leben haben. Anders als ich.
Aber darüber muss ich später nachdenken. Erst mal muss ich auf den Ball achten. Da ist er. Er fliegt von oben auf mich herab. Zu wem soll ich spielen? Hinata oder doch lieber Tanaka? Die Blocks stehen genau vor Hinata, also werden sie erwarten, dass ich zu Tanaka spiele, immerhin haben wir keinen schnellangriff drauf, dem kein Gegner folgen kann. Ich weiß es, ich habe Tsukishima gut beobachten können. Das ist der Vorteil, wenn man nicht mitspielt. Er wird weiterhin Hinata decken, er hat mich durchschaut. Aber das macht nichts, denn ich habe auch genau im Kopf, wie er sich jetzt verhalten wird. Also zu Tanaka. Als ich den Ball wieder in die Luft befördere, reagieren die anderen sofort. Sie stürmen sofort zu Tanaka und springen hoch. Aber sie schaffen es nicht mehr, den Ball zu berühren. Ein Punkt für uns.
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Hoffnung / Daisuga
FanfictionAbgeschlossen! Sugawara Koushi ist sehr ehrlich, sehr liebenswürdig, sehr lebensfreudig und auch sehr stark. Aber irgendwann erwartet sein Leben eine drastische Wendung, mit der er nun versucht normal weiterzuleben. ❗TW❗ -Tod -Suizid -Depressionen ...