𝘻𝘸𝘦𝘪𝘶𝘯𝘥𝘷𝘪𝘦𝘳𝘻𝘪𝘨 [IN ÜBERARBEITUNG]

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Ich fühle mich leer. Es ist nicht die beissende Leere, in der ich nach Dingen suche, sondern die traurige Leere. Der Wunsch nach Kompanie. Die Sehnsucht nach seiner Kompanie. Ich habe beinahe geweint, weil die ganze Situation so absurd ist und mein Herz sich einfach nicht hat damit abfinden können, dass es jetzt nur noch mich gibt.

Es ist nicht mehr Brexon und Page, sondern es bin nur noch ich.

Natürlich ist das komplett bescheuert, wenn man bedenkt, dass ich vor nicht einmal einer Woche noch schön alleine zurecht gekommen bin. Freunde habe ich immer gehabt, aber Brexon ist ein anderer Fall gewesen. Er hat mir die Stirn geboten, sich mit mir unterhalten, gestritten und grundsätzlich mehr Emotionen in mir ausgelöst als sonst jemand es jemals getan hat.

Und er fehlt jetzt. Die Leidenschaft, Hitzigkeit und das Knistern ... die Liebe haben mir nie gefehlt. Aber wenn man weiss, wie sich das alles anfühlt, dann hat man nur noch Leere in sich, sobald es nicht mehr da ist.

Brexon hat mir etwas genommen, was ohne ihn nicht einmal dagewesen wäre. Und das macht mich verdammt wütend. Ich wünsche, ich wäre nicht so ein Trottel. Dann hätte ich mich niemals auf uns eingelassen.

Ich raufe mir die Haare und gehe in das Badezimmer, wo ich mich selbst im Spiegel betrachte. Ich sehe aus wie ein Wrack. Ich habe zwar nicht geheult - der Prozess wird bestimmt kommen, sobald wieder irgendwelche Gefühle in mir aufkeimen -, aber ich fühle mich nicht mehr. Ich habe sonst nie vorhandene Augenringe, mein Gesicht ist leichenblass und meine Haare sind zerzaust.

Ich sehe nicht mehr stark aus, sondern am Ende. Ich bin kaputt und den Preis, den ich dafür zahlen musste, ist viel zu hoch gewesen. Ich habe Gefühle hergegeben und mich schlussendlich zum Affen gemacht.

Ich seufze und lasse eine Ladung kaltes Wasser in mein Gesicht klatschen, ehe ich mich selbst noch ein Stückchen mehr verliere und schlafen gehe, ohne vorher sicherzustellen, dass ich nicht wie ein lebender Geist aussehe.

Und auch wenn ich in dieser Nacht nicht viel geschlafen habe, bin ich froh, als der Tag endlich anbricht. Denn das bedeutet, dass ich endgültig verschwinden kann.

Audrey ist irgendwann in der Nacht zurückgekehrt, aber wie versprochen sind Trisha und Will mitgekommen - ich habe sie im Gang reden hören. Trotzdem habe ich mich schlafend gestellt. Mit ihr zu reden, hätte meine Dämme vermutlich durchbrochen und niedergemetzelt und danach wäre ich vermutlich überhaupt nicht mehr dazu gekommen, ein Auge zuzukriegen.

»Du sieht total fertig aus«, komplimentiert Audrey mich daher auch, während sie mir dabei zusieht, wie ich meine Sachen packe.

»Ohne dein Outfit würdest du einer Leiche vermutlich Konkurrenz machen.«

Mein Kopf schiesst hoch und ich mustere Brexons Schwester mit zusammengekniffenen Augen. Das ist sowas von gemein von ihr. Auch wenn ich ihr nur zustimmen kann, dass ich ein tolles Outfit gewählt habe. Es besteht aus einem kurzen Lederrock, einem bauchfreien Guess-Pullover und kniehohen, weissen High-Heel-Stiefeln, die meine Beine unendlich lang aussehen lassen.

»Du solltest lieber nett zu mir sein, Aud. Sonst schmeisse ich dich noch raus, bevor wir überhaupt bei mir Zuhause angekommen sind.«

Audrey lacht über meine halbherzige Drohung und schnappt sich meinen Kamm aus dem kleinen Kosmetiktäschchen.

»Das würdest du nicht tun. Du magst mich dafür zu sehr und ausserdem willst du bestimmt nicht weiterhin alleine wohnen. Sonst versauerst du mir noch und das wollen wir auf keinen Fall.«

Ich verdrehe die Augen und verziehe meinen Mund zu Schmolllippen.

»Du bist trotzdem gemein.«

»Und du eine zu langsame Packerin. Ehrlich! Wie lange willst du noch haben, um deine Designer-Röckchen zu falten?«

Ich zucke unschuldig mit den Schultern, während es mich innerlich ärgert, dass es Audrey aufgefallen ist. Natürlich mache ich langsam, wenn es heisst, den endgültigen Schluss mit Brexon herauszögern zu können. Ich will ihm nicht gegenüberstehen. Gleichzeitig möchte ich aber auch nichts sehnlicher als das. Ich möchte mit ihm reden und so tun, als wäre gestern nie passiert. Zumindest der letzte Teil davon.

»Am Schluss musst du noch extra viel zahlen, weil du allen Autos die Ausfahrt blockierst.«

Ich seufze, einfach weil es scheint, als würde Audrey mir die Langatmigkeit nicht mehr durchgehen lassen. Aber sie hat auch recht, und deshalb beeile ich mich zumindest ein wenig, die restlichen Sachen in den Koffer zu stopfen.

»Ich geh noch schnell ins Bad. Wehe du nimmst was raus.«

Ich werfe Audrey einen warnenden Blick zu, doch sie grinst mich nur an. Wenigstens jemand hier hat gute Laune. Das wird bestimmt nicht schaden. Weil ich nicht so aussehen will, wie Audrey mich beschrieben hat, raffe ich mich trotz all meinen normalen anti-Make-Up-Vorsätzen dazu auf, mich so zu schminken, bis ich wieder aussehe, wie ein halber Mensch. Es muss mir nicht gut gehen, solange es so aussieht, als wäre ich okay.

Als wäre ich die verwöhnte Super-Prinzessin, die ich sonst immer bin. Ich muss nur so aussehen. Brexon soll den emotionalen Schaden nicht sehen, den er in mir ausgelöst hat, auch wenn ich ihn selbst noch nicht wahrnehmen kann. Ich will und werde ihm die Guttuung nicht geben. Er hat mich verletzt, aber er soll mich trotzdem nicht leiden sehen. Vielleicht hat er sich seine Entscheidung von gestern ja anders überlegt, vielleicht nicht.

Aber ich werde nicht um das Herz eines Rockstars kämpfen, wenn er sich nicht die Mühe macht, mir zu zeigen, dass Probleme nicht das Ende einer Beziehung sind.

Es ist sein Pech, wenn er mich gehen lässt, auch wenn ich keine Ahnung habe, wie mein Alltag ohne ihn sein wird. Das ist eben das Problem mit schönen Dingen. Wenn man sie einmal hat und weiss, wie schön es mit ihnen war, wird es schwer, sie abzugewöhnen. Auch wenn das in meinem Fall total ätzend ist.

Ich seufze und spare mir einen Blick in den Spiegel. Ich sehe momentan ohnehin nicht so perfekt aus, wie ich es eigentlich gerne hätte. Wieso sollte ich es mir dann noch ins Gesicht reiben?

»Ich bin bereit. Du wirst nun offiziell dein neues Zuhause sehen können«, sage ich zu Audrey, als ich aus dem Bad trete. Sie hebt ihren Blick und lächelt mich erfreut an, doch ich kann es nicht erwidern.

Jetzt kommt nämlich der Moment der Wahrheit.

Alles oder nichts.

Vielleicht mag ich das Drama einfach zu gerne...😬😁

Auf jeden Fall ist die Party nun WIRKLICH bald zu Ende und Page geht nach Hause...😫☺️

Was haltet ihr davon?
Und glaubt ihr, dass Brexon und Page die Situation noch hinkriegen?

Schreibt mir die Antworten & eure Meinungen in die Kommentare und dann könnt ihr auch gleich weiterlesen 💖

[Doppel-Update]

Rock Me Maybe  [IN ÜBERARBEITUNG]Where stories live. Discover now