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Am nächsten Morgen sprang ich förmlich aus dem Bett, haute meinen Wecker um und stürmte ins Badezimmer. Ich duschte schnell und sang unter prasselndem Wasser ein Lied von den Toten Hosen. Danach putzte ich schnell meine Zähne, trocknete und glättete rasch meine Haare, schminkte mich dezent und zog mich an: Ein Ramones-Shirt, eine zerrissene schwarze Strumpfhose und einen schwarz-rot karierten Rock. Dazu meine Doc Martens. Schnell warf ich meine Sachen in die Schultasche, zog mir meine Lederjacke über und rannte die Treppe hinunter zur Haustür. Ich stürmte hinaus, rannte über die Straße und wartete vor dem Haus der Heffleys. Es war 5 vor 7, also war ich gerade noch pünktlich. Nicht einmal eine Minute später kam Rodrick mit Greg aus dem Haus. Er sah wie immer verdammt gut aus und ich musste mir mein Grinsen verkneifen. "Hi", begrüßte ich die beiden lächelnd. Greg nickte nur schüchtern und Rodrick begrüßte mich mit einer Umarmung, die meine Beine zu Wackelpudding werden ließ. "Du sitzt hinten!", sagte Rodrick zu seinem kleinen Bruder, dieser ging mit gesenktem Kopf zu seinem "Platz" Ich setzte mich auf den Beifahrersitz und spielte an der Musikanlage rum. Es lagen viele verschiedene CD's von guten Bands herum, ich warf eine von Vortex ein und lehnte mich entspannt zurück. Rodrick grinste mich schief an und wir fuhren los. Schule, yay. Nicht.

In unserem Klassenzimmer angekommen, grinste Eileen von Rodrick zu mir und ich verdrehte die Augen und lachte. Spinnerin. Ich umarmte sie und Jim zur Begrüßung und setzte mich auf meinen Platz. Gerade, als unser Lehrer hereinkam, stürmte neben ihm auch Heather Hills in den Raum. Ich wurde augenblicklich kreidebleich und tat so, als würde ich in mein Buch starren. Heather ging auf den überraschten Rodrick zu und knallte ihm mit voller Wucht ihre flache Hand ins Gesicht. Aua, sah schmerzhaft aus. "Rodrick Heffley, du hast mich vor der ganzen Schule bloß gestellt!", kreischte sie. "Keiner macht mit HEATHER HILLS SCHLUSS!" Wütend kam sie ihm näher und funkelte ihn böse an. Ich betrachtete das Schauspiel nun interessierter, sah Heathers Handabdruck auf Rodricks Wange. "Doch, ich schon. Und bitte, nerv mich jetzt nicht! Du kotzt mich schon seit langem an!" Diese Worte waren Musik in meinen Ohren. Etwas verloren und entrüstet starrte sie nun unsere komplette Reihe an. Doch plötzlich breitete sich ein fettes Grinsen in ihrem Gesicht. "Also bist du jetzt auch einer von den Emo hier, oder was?", fragte sie spöttisch. Ich verdrehte die Augen. "Schwarze Kleidung heißt nicht gleich Emo. Lern mal den Unterschied zwischen Emo, Metal, Punk, Goth und Rock. Du hast keine Ahnung." Keine Ahnung, was mich geritten hatte, als ich das sagte, aber Jim stimmte mir zu und Eileen nickte. Arrogant sah sie uns an, dann drehte sie sich auf dem Absatz (Ja, wieder so hoch wie der Mount Everest) um und verließ den Raum. "Da hat's ihr wohl die Sprache verschlagen!", lachte Jim und schlug mit Rodrick ein. Kumpelhaftes Verhalten eben, wie man es nur aus alten Filmen oder Fernsehserien kannte. Und es gefiel mir.

Jackie's Tagebuch - Metal oder was?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt