Stockholm Syndrom (Yoonkook|Sugakookie)

☠ forget the past🐰

,,Ich erlaube dir deine Freunde wieder zu sehen." 

Diese Worte, seit einer Woche hallen sie in meinen Ohren und heute ist es soweit. Heute sehe ich sie seit so vielen Monaten wieder. Jimin und Tae, meine bestem Freunde. Ich stehe im Wohnzimmer und schaue die ganze Zeit aus dem Fenster, warte regelrecht darauf das sie endlich kommen. ,,Wie lange willst du noch dort stehen Kitten." ,,Solange bis sie kommen." antworte ich Herrn Min der im Türrahmen steht und mich beobachtet. 

,,Was erhoffst du dir davon deine kleinen Freunde wieder zu sehen?" ,,Was fühlen sie wenn sie ihre Freunde sehen?" antworte ich mit einer Gegenfrage und er schmunzelt. ,,Ohh vieles Kitten. Freude, Trauer, Wut. Ich bin ein Geschäftsmann, ich empfinde nicht nur Freude wenn ich meine Freunde sehe." ,,Sie sind ein verdammter Mafiosi und nicht mehr." ,,Werde ja nicht zu Vorlaut Kitten. Nur weil du deine Freunde sehen kannst heißt es nicht das du deine Klappe so weit aufreißen darfst." Wortlos schaue ich noch einmal zu ihm eh mein Blick wieder zum Fenster geht und genau in diesem Moment fahren 2 Autos die Auffahrt hoch und mein Herz beginnt höher zu schlagen. Ich habe Angst und doch ist da dieser Hoffnungsschimmer. Die Hoffnung das alles wieder gut wird. Das wir hier wegkommen ... 

Sie steigen aus und schnell renne ich zur Haustür, reiße sie auf und falle meinen Freunden in die Arme. ,,Jungkook. Nicht so stürmisch." lacht Jimin doch ich ziehe ihn nur noch näher in meine Arme, genauso wie Tae. ,,I-Ihr l-lebt. I-Ich dachte i-ich hä-hätte e-euch f-für im-immer verlo-lo-lore-n6" hauche ich während die ersten Tränen mir die Wangen herunterfließen. ,,Kookie, nicht weinen." lacht Tae und vorsichtig und ehr widerwillig löse ich mich von ihnen. ,,Kommt wir gehen erstmal rein. Nicht das ihr krank werdet." sagt dieser komische Seokjin und Tae beginnt zu lächeln eh er sagt: ,,Ist gut Daddy." Er hüpft Freudestrahlend zu dem Mann und klammert sich an dessen Hand was mich skeptisch zu ihm schauen lässt. 

Ich gehe ebenso mit rein und ziehe die beiden dann hoch in mein Zimmer wo ich sofort die Tür schließe und mich gegen sie Lehne und zu meinen Freunden gucke. ,,Kooks erzähl wie geht es dir." fragt Jimin der sich auf mein Bett gesetzt hat. Stumm schaue ich zu ihnen, sie sehen gut aus, alles andere als irgendwelche Sklaven. Sie tragen teure Sachen, sind weder abgemagert noch mit blauen Flecken oder anderen Wunden geziert und vorallem haben beide dieses Funkeln in ihren Augen. ,,Beschissen. Leute wir müssen hier weg und die anderen irgendwie retten." sage ich doch meine Freunde gucken mich beide nur verwirrt an. 

,,Ich will hier nicht mehr weg." spricht Tae plötzlich und unglaubwürdig gucke ich zu ihm. ,,Was? Wieso. Tae diese Männer halten uns gefangen. Sie haben uns entführt verdammte Scheiße." ,,Jin und Namjoon sind das beste was mir je passiert ist. Sie sind nicht so schlimm wie du glaubst." ,,Tae" sage ich doch er schüttelt den Kopf und unterbricht mich. ,,Ich bin eigentlich hergekommen um meine beiden besten Freunde wieder zusehen und nicht um über die Vergangenheit zu sprechen."

Wie beschreibt man sowas...

Ein Schlag ins Gesicht, oder das aufwachen aus einem Traum. Die bittere Realität. ,,Tae. Hat dir das alles vor Italien denn nie was bedeutet?" frage ich leise und mein bester Freund schüttelt seufzend den Kopf. ,,Kookie. Ich hatte es nicht so gut wie du. Wenn du um deine Familie trauerst kann ich es nachvollziehen aber ich tue es nicht. Genauso ist mir auch scheiß egal wie es unseren anderen Klassenkameraden geht. Einzig alleine das es euch beiden gut geht interessiert mich. Es tut mir leid aber so ist es nun einmal." ,,A-Aber" Ich breche ab und schaue einfach nur ungläubig zu ihm. 

Es hat ihm nie etwas bedeutet? 

,,Kookie. Was Tae eigentlich sagen will ist das das hier, ein Entkommen für uns war. Wir hatten alle zu beginn Angst. Doch ... es ist ganz schön hier." ,,Du auch?" Unglaubwürdig schaue ich zu ihnen, kann es nicht realisieren was sie da von sich geben. Sie wollen nicht mehr fliehen, sie wollen hier bleiben ... sie sind glücklich... 

,,Was haben sie euch angetan das ihr jetzt so denkt. Alter diese Männer gehören der Mafia an. Da sist krank. Ihr könnt sie nicht mögen." ,,Jungkook." ,,Nein nichts Jungkook. Jimin, Tae wacht auf." ,,Jungkook." sagt jetzt auch Jimin doch ich schüttle den Kopf.

,,I-ihr ..." ,,Kookie. Bitte schau uns nicht so an." sagt Jimin sanft und klopft neben sich aufs Bett. Stumm gehe ich auf ihn zu und setze mich neben ihn. 

Alles ist weg... 

Alle Freude... 

Alle Hoffnung... 

Nur noch die Trauer ist da...

,,Wieso?" hauche ich leise und sofort zieht mich Jimin in seine Arme. ,,Kookie. Tae und ich haben neu angefangen. Wir sind hier viel glücklicher als in Deutschland und das solltest du auch werden." ,,A-Aber. Ich vermiss meine Familie so schrecklich dolle. Ich will nicht bei diesen Mann bleiben der mich für seine Lust missbraucht. Er hat mich zu so ekelhaften Sachen gezwungen." ,,Kookie." sagt er sanft doch ich schüttle nur den Kopf und vergrabe meinen Kopf in seiner Brust um los zu schluchzen. ,,E-Er sich an mir vergangen. I-Ich h--hasse i-ihn so s-sehr. Ich will einfach nach Hause." 

Hab ich jemals gewollt das Tae und Jimin einfach gehen? Nein doch heute... heute wünschte ich das sie es tun würden. 

Sie waren Zuhause nie glücklich, war alles gelogen? Jedes lächeln das sie mir schenkten? Jeder Moment den wir miteinander verbrachten? War das alles nur gespielt? Tae und Jimin hatten es nie so schön wie ich, das wusste ich ... doch das es so schlimm ist war mir nie bewusst. Tae's Eltern waren die schlimmsten von allen, sie haben geraucht, getrunken und sich einen Scheiß um Tae gescherrt. Jimins Mutter hingegen war eine Arbeitstüchtige, alleinerziehende Mutter. Sie hatte nicht oft Zeit, hat jedoch versucht ihrem Sohn alles zu ermöglichen. Und doch zieht er dieses Leben ihr vor? 

Neben der Trauer ist mit einem mal auch die Wut da, aber nicht auf Tae und Jimin sondern auf die Mafia und ganz besonders auf den Mann der mich hier gefangen hällt. 

Wut ...

Ein Gefühl welches ich nie fühlen wollte oder glaubte gar nicht zu kennen.
Vor gar nicht all zu langer Zeit hatten wir das Thema Sucht in der Schule. Meine Klassen zogen alle nach und nach Zettel auf denen Fragen standen, auf meinem Stand: Was machst du wenn du wütend bist. Ich konnte nicht antworten, denn bis dato war ich noch nie wütend. Meine Lehrerin sagte dies auch, sie könne sich nicht vorstellen das ich jemals einmal wütend war. Klar bin ich eine Person die nicht immer glücklich oder fröhlich ist, doch wütend, nein. Schlechtgelaunt oder angepisst trifft es wohl ehr doch noch nie war ich so wütend das ich die Kontrolle über meine Worte oder mein Handeln verlor.

Zumindest bis jetzt. Die Schlinge zieht sich immer mehr und mehr zu und am Abend hat sie ihren Höhepunkt erreicht. 

Ein letztes mal umarme ich meine Freunde eh sie zu ihren ,,Besitzern" gehen und Yoongi hinter ihnen die Tür schließt. Er dreht sich zu mir und mustert mich grinsend, während ich ernst zu ihm ,von der Treppe aus, herunter gucke. 

,,Ich hoffe dir hat meine Überraschung gefallen." sagt er und ab diesen Zeitpunkt ist all die wenige Symphatie diesem Mann gegenüber verschwunden. ,,Sie sind eines Mieser Hund, labern sie doch nichts über Belohnung wenn sie doch nur eines damit Erreichen wollten." ,,Zügel deine Zunge Kitten." knurrt er, sein lächeln ist verschwunden doch das ist mir egal. ,,ICH HASSE SIE. SIE SIND SO EIN ELENDIGES SCHWEIN!" schreie ich und komme zu ihm herunter nur um dann im nächsten Moment von ihm geschlagen zu werden. ,,UNTERSTEH DICH SO MIT MIR ZU REDEN!" Brüllt er doch ich denke noch nicht einmal daran aufzuhören, stattdessen lache ich und gucke ihn herausfordernd an. 

,,Sie schlagen mich ... Gott sie sind so elendig." Er packt mich am Kragen und zieht mich zu sich nur um mich im nächsten Moment gegen die Wand zu drücken. ,,Komm von deinem Höhenflug runter, ansonsten werde ich dir weh tun und das so dolle das du es nie vergessen wirst." ,,Das haben sie bereits." sage ich lachend und er drückt mich fester gegen die Wand. 

,,Treib es nicht zu weit Jungkook." ,,Und wie ich das werde!"